Angel City Love (German Edition)
drehte sich zu ihr um. »Kann ich dir irgendwie helfen?«
»Äh, ja«, meinte er. »Könnte ich wohl einen Tisch für eine Person haben, bitte? Wenn es nicht schon zu spät ist?« Maddy blickte sich in dem beinahe leeren Diner um. Da saßen nur noch ein paar Stammgäste, die ihre Drinks zu Ende trinken wollten, einer bezahlte gerade. Seinem ehrlich fragenden Ton nach hätte sie ihm problemlos mitteilen können, dass sie schon geschlossen hatten. Er hätte das höchstwahrscheinlich ohne Murren akzeptiert und wäre gegangen. Doch irgendwie war es ja ihre Schuld, dass sie das Schild nicht ausgeschaltet hatte.
»Nein, natürlich nicht. Hier entlang.«
Sie holte eine Speisekarte hinter dem Tresen hervor und führte ihn zu einem Platz am Fenster. Während sie mit ihm auf den Tisch zuging, fiel Maddy auf, dass er sogar in diesen komischen Klamotten und obwohl er sich unter der Kapuze versteckte, auffallend schön war. Es war sonderbar, aber er schien vor Schönheit richtiggehend zu strahlen. Fast konnte sie es spüren und auf der Zunge schmecken. Maddy schwirrte der Kopf. Woher kam das nur plötzlich? Sie begegnete schließlich oft Jungs, die als »süß« galten: in der Schule, im Diner oder einfach in der Stadt. Klar fand sie sie auch attraktiv, aber noch nie hatte sie zu sich selbst gesagt: Oh Mann, sieht der gut aus! Das war schon eher Gwens Ding. Maddy reagierte eher vernünftig und nüchtern.
Sie holte tief Luft und riss sich zusammen. Schließlich war er ein Kunde wie jeder andere, dachte sie, und genauso würde sie ihn auch behandeln.
»Hier, bitte schön«, sagte sie und legte die Speisekarte auf den Tisch. »Ich bin sofort zurück und nehme deine Bestellung auf.«
Jackson ließ sich auf die Sitzbank gleiten und warf noch einen Blick auf Maddy, bevor sie sich entfernte. Sie war hübsch, fand er, wenn auch ein ganz gewöhnliches Mädchen. Als sie in der Küche verschwand, stellte er überrascht fest, dass er ihr immer noch hinterherglotzte. Er zog sein Handy aus der Tasche und schickte Mark eine SMS , in der er ihm erklärte, wo er war.
Kevin hängte gerade seine Schürze auf, als Maddy in die Küche kam. »Noch ein Kunde«, erklärte sie ihm.
»Im Ernst?«, sagte Kevin zögernd. »Hast du ihm nicht gesagt, dass wir schon geschlossen haben?«
Maddy senkte den Blick, und ihr schoss wieder durch den Kopf, wie sie auf den gut aussehenden Fremden reagiert hatte. »Tja, er wirkte ein bisschen aufgewühlt. Daher wollte ich ihn nicht wegschicken.«
Ihr Onkel warf Maddy einen Blick zu. »Also gut, dann nimm seine Bestellung auf.« Er legte die Schürze wieder an. »Je schneller er sein Essen hat, desto früher kommen wir hier raus.«
Maddy schenkte eisgekühltes Wasser in ein Glas und ging damit zurück an den Tisch des Jungen.
»Lange Nacht, wie?«, erkundigte sie sich, als sie das Wasser vor Jackson auf den Tisch stellte und ihren Notizblock hervorholte.
Da ertönte ein SMS -Signal. Jackson warf einen kurzen Blick auf das Display. BLEIB, WO DU BIST, ICH KOMME ZU DIR . Er legte das Handy umgedreht auf den Tisch und blickte zu Maddy auf.
»Ja, genau. Ich musste mal kurz von der Straße runter und Pause machen.«
»Dann bist du hier gut aufgehoben. Was darf ich dir bringen?«
»Tja«, setzte er an, verstummte dann aber gleich wieder.
Maddy wartete. Sein Blick war nach draußen gewandert und sie sah nun ebenfalls aus dem Fenster. Soeben waren zwei Streifenwagen auf den Parkplatz gebogen.
Jackson griff nach der Speisekarte. »Was kannst du mir denn empfehlen?«
Während Maddy ihm die Spezialitäten des Hauses aufzählte, huschte Jacksons Blick wieder zum Fenster. Die beiden Polizeiwagen hatten geparkt, jetzt stiegen zwei Beamte aus.
»Und, sagt dir irgendetwas zu?«, erkundigte sich Maddy und wartete auf Antwort.
Jackson beobachtete, wie die Officers mit Taschenlampen seinen Ferrari begutachteten, sich dann plötzlich umdrehten und in Richtung Diner sahen. Instinktiv sackte Jackson in seinem Sitz zusammen. Seine Gedanken rasten.
»Der Hackbraten ist auch nicht schlecht«, fuhr Maddy gerade fort, um seine Entscheidung voranzutreiben, denn allmählich bekam sie Gewissensbisse, dass sie Kevin den Feierabend vermasselt hatte.
»Eigentlich …«, fing Jackson an, hielt aber sofort wieder inne. Da stach ihm etwas ins Auge: Auf einem Schild im Fenster stand: AUSHILFE GESUCHT , und darunter mit schwarzem Edding: Teilzeitjob zu vergeben . Jackson blickte zu Maddy hoch. »Ich würde mich gern um den Job
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