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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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nach ihm riefen. Er sah zu den lateinischen Worten über der Tür, bevor er unter ihnen hindurchtrat.
    Fac officium. Erfülle deine Pflicht.
    Drinnen angekommen, führte ihn das Tempelpersonal an neunzehn identischen Türen vorbei bis zu seiner Umkleide, wo bereits ein Stylist mit dem zeremoniellen Gewand wartete. Es war die offizielle Uniform der Schutzengel, deren Tradition Hunderte von Jahren zurückreichte, und ausnahmsweise würde Jackson wohl aussehen wie der klassische Engel, wie man ihn von Renaissancegemälden kannte. Er zog die Tunika über, ließ das lange weiße Gewand über seinen Kopf gleiten und spürte das seidige Material auf der Haut. Der Stylist machte ein paar letzte Korrekturen, ehe er Jackson zu einem Spiegel in der Ecke des Zimmers umdrehte. Jackson betrachtete sich eine Weile. Das Gewand hing gerade an seinem Körper herab und schien einen hellen Schimmer auf sein Gesicht zu werfen. Er sah himmlisch aus. Ein Symbol der Reinheit und des Guten. Es war die Uniform, von der er schon sein ganzes Leben lang geträumt hatte.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. Jackson machte auf und sah Kris vor sich. Sie musterte ihren Sohn, ohne ein Wort zu sagen, dann betrat sie den Raum, während sie sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln wischte. Sie brachte eine goldene Schärpe mit dem Wappen der Godspeeds zum Vorschein und legte sie ihm um.
    »Das hier war die Schärpe deines Vaters. Er hat sie ebenfalls am Tag seiner Approbation getragen, vor vielen, vielen Jahren.« Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete ihn erneut. »Du siehst deinem Vater so ähnlich, Jackson. Er wäre sehr stolz auf dich gewesen.« Jacksons Herz schwoll an. Seine Mutter wischte sich über das Gesicht und lächelte tapfer. »Das hast du dir verdient.«
    »Bei ihm jedenfalls war es sicher so.«
    Jackson wandte sich um. Mark stand in der Tür. Wachsam sah Jackson ihn an, denn er musste wieder daran denken, was er vergangene Nacht auf dem Jackett seines Stiefvaters zu sehen geglaubt hatte. Er hatte hier den Erzengel Mark Godspeed vor sich, dem auf der Welt nichts wichtiger war als die Engel. Wie kam Jackson überhaupt auf den Gedanken, Mark könnte etwas mit den Morden zu tun haben? Es musste eine andere Erklärung geben für das, was Jackson gesehen hatte.
    Sein Stiefvater hatte sich ebenfalls umgezogen und trug nun das zeremonielle rote Gewand der Erzengel. Streng sah er Jackson an. »Ich wollte dir nur viel Glück wünschen, ehe wir gleich rausgehen.« Dann wurde sein Blick weicher. Sogar der Anflug eines Lächelns stahl sich auf sein Gesicht. »Jackson, ich weiß, es war eine harte Woche für dich, das war es für uns alle. Doch du sollst wissen«, an dieser Stelle machte er eine kurze Pause, in der er seinen Stiefsohn eingehend musterte, »dass ich stolz bin auf dich. Unendlich stolz.« Dann schenkte Mark ihm ein so aufrichtig freudiges Lächeln, dass Jackson spürte, wie sich in ihm ganz unerwartet ein warmes Gefühl ausbreitete. Mark wandte sich zum Gehen.
    »Dad?«, rief Jackson, ohne nachzudenken.
    Mark drehte sich um.
    »Es braucht kein Glück, solange es auf dieser Welt Engel gibt.«
    Marks Lächeln wurde noch breiter. »Wir sehen uns draußen«, sagte er, dann verschwand er. Nach einem letzten Kuss folgte auch Kris ihm und Jackson war wieder allein. Langsam normalisierte sich alles wieder, dachte er. So wie es sein sollte. So wie es vorgesehen war. Ein letztes Mal warf er einen Blick in den Spiegel. Die Schärpe seines Vaters stand ihm ausgesprochen gut. Jackson hatte Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken. Dann tauchte ein Mann mit einem Headset in der Tür auf und bedeutete ihm, ihm zu folgen.
    Jackson wurde durch einen Gang hinter der Bühne geführt, durch den sich Kabel schlängelten, und bis zu einer Tür gebracht, an der bereits die anderen Anwärter warteten. Man wies sie an, sich in einer Reihe aufzustellen. Die Churchson-Zwillinge standen nebeneinander an der Spitze. Jackson warf im Vorbeigehen einen Seitenblick auf Sierra, wobei er wieder an ihre seltsamen Worte in Bezug auf seinen Stern denken musste. Hatte sie von den Morden gewusst? Wie war das möglich? Es war doch erst an diesem Morgen bekannt geworden. Seine Gedanken begannen zu rasen, doch da legte sich ihm eine Hand auf die Schulter legte und brachte ihn in die Gegenwart zurück.
    »Wir haben eine bestimmte Reihenfolge. Du stehst hier, Jackson«, meinte der Mann mit dem Headset und bugsierte ihn ans Ende der Schlange. Steven warf Jackson

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