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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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Augenblick, in dem ich sie nutze, werden sie mich finden.»
    «Vielleicht kann ich dir zu einem kleinen Vorsprung verhelfen.»
    «Dafür wäre ich dir sehr dankbar. Doch zuerst müssen wir Lilith finden.» Ich erstarre, als vor meinem inneren Auge das Gesicht des Mädchens auftaucht, das Lilith als Gastkörper gedient hat. «Wer war es?»
    «Wer?»
    «Das Mädchen …» Angesichts dessen, was ich ihr angetan habe, hebt sich mir vor Selbstekel der Magen, und ich schlucke die bittere Galle hinunter. «Das Mädchen, das Liliths Gastkörper war.» Liliths Opfer.
    Erschöpft stützt Gabriel sich auf die Sofalehne. «Sie heißt Robin. Ich habe sie gestern Abend ins Krankenhaus gebracht. Ich schaue nachher noch mal nach ihr.» Dann sieht er mir in die Augen. «Dass du mit ihr geschlafen hast, war nicht deine Schuld. Du weißt, was Lilith ist.»
    Ich erhebe mich. Am liebsten würde ich weglaufen, aber als ich die Tür öffne, stehen Riley und Trevor davor. Riley hat offensichtlich geweint, und Trevor ist ganz blass – wie unter Schock.
    Überrascht reißt Riley die Augen auf. «Luc.»
    Ich atme tief durch und versuche, einen klaren Gedanken zu fassen. «Riley. Irgendwas von Taylor gehört?»
    «Nein. Wir waren bei Frannie. Sie hat eine Telefonliste von allen aus Taylors Klasse. Wir simsen alle an, um zu erfahren, ob jemand sie gesehen hat.»
    Gabriel tritt neben mich. «Gut. Sorgt dafür, dass Frannie das Haus nicht verlässt.»
    «Warum?»
    «Ich will einfach wissen, wo ich sie finde.»
    Riley nickt. «Sie hat mich gebeten, dir das zu geben», sagt sie und hält mir ein gefaltetes gelbes Blatt Papier hin. «Sie sagte, es wäre leichter, es aufzuschreiben, als dich anzurufen», fügt sie hinzu, als Gabriel das Blatt auseinanderfaltet. «Sie dachte, du könntest die vielleicht überprüfen.»
    Auf dem Blatt ist eine Art Zeitachse notiert – wann Taylor wo gesehen wurde, angefangen am Nachmittag des Vortags. Neben «8.30 Uhr» befinden sich drei Sternchen und der Vermerk: «Lucs Wohnung».
    Danach gibt es nur noch zwei Einträge, beide mit ei-nem großen Fragezeichen versehen. Einer lautet: «Gegen 10.15? – Cassidy glaubt, sie haben am Baggersee geparkt.» Daneben, unterstrichen: «Glaub ich nicht.» Offensichtlich Frannies persönlicher Kommentar. In der nächsten Zeile steht: «11.00 Uhr? – Aaron will sie im KwikMart gesehen haben.» Frannies Kommentar lautet: «Möglich.» In der letzten Zeile steht Marchosias’ Adresse. Sie ist mehrfach nachgezogen und unterstrichen. Daneben steht nur: «Hier.»
    «Danke, Riley», sagt Gabriel.
    Riley und Trevor kehren zu ihrem Auto zurück.
    Ich beobachte, wie sie losfahren, bevor ich mich an Gabriel wende. «Ich gehe mal raus und schaue, ob ich Lilith aufspüren kann. Der Schutzschild scheint nicht in beide Richtungen zu funktionieren. Sie sind wieder in meinem Kopf. Du solltest Marchosias’ Wohnung überprüfen.»
    «Ruf an, wenn du was findest.»
    «Alles klar.»
    Ich fahre unterwegs noch einmal bei Frannie vorbei. Sie steht in der offenen Tür und lässt gerade Riley und Trevor herein. Unsere Blicke begegnen einander, ich drossele die Geschwindigkeit und genieße das heiße, elektrische Knistern, das über meine Haut fegt, sobald ich in ihrer Nähe bin. Ihr Schutzschild müsste sie eigentlich vor Höllenwesen verbergen, aber das hat bei mir noch nie funktioniert. Deswegen habe ich sie ja überhaupt gefunden, was den anderen aus der Hölle nicht gelungen war. Sobald sie nicht mehr als ein, zwei Straßen von mir entfernt ist, weiß ich es.
    Und jetzt, da ich meinen dämonischen sechsten Sinn zurückhabe, ist ihre Anziehung stärker denn je zuvor. Ich atme tief durch, verdränge die Bilder dessen, was war – und nie wieder sein kann –, und gebe Gas. Meine Aufgabe ist es jetzt, für ihre Sicherheit zu sorgen. Punkt. Und sobald Lilith fort ist, wird Frannie um einiges sicherer sein.
    Eine halbe Stunde später fahre ich in der Nähe des Baggersees umher, und in meinem dunklen Inneren kämpfen Frust und Angst miteinander. Ich gebe Gas und reiße das Lenkrad herum. Das Auto macht auf dem schmalen Feldweg eine 180-Grad-Wende, dass die Steine nur so spritzen. Schlingernd lasse ich den Baggersee hinter mir, um zum KwikMart zu fahren, da klingelt mein Handy.
    «Wir haben Taylor», sagt Gabriel. «Sie ist mit Marchosias in der Spielhalle.»
Frannie
    Ich habe Riley und Trevor vor einer halben Stunde in meinem Zimmer zurückgelassen. Sie glauben, ich bin im Bad. Wenn meine Macht auch

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