Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
Vom Netzwerk:
Blick an und stützt sich auf einen Ellbogen, ohne die Augen abzuwenden. «Frannie, du brauchst deine Macht nicht einzusetzen, damit ich dich will. Ich habe noch nie etwas so sehr gewollt wie dich. Aber ich möchte, dass das hier mehr ist als nur Sex.» Er legt eine Hand an meine Wange. «Ich will dich nicht überfordern, indem ich es überstürze.»
    Ich schubse ihn. «Willst du damit andeuten, dass du nicht zum Aushalten bist?»
    Ein Lachen unterdrückend, kriecht er zu mir unter die Decke und schmiegt das Gesicht in mein Haar.
    Es ist erstaunlich, aber ich bin zufrieden, als ich mich an seinen Hals kuscheln und seine seidige Haut spüren kann.
    Bis es im Hausflur kracht.
    Luc springt aus dem Bett. Ich hebe mein T-Shirt vom Boden auf, aber als ich es überstreife, rieche ich Zimt. Das ist Lucs Shirt. Ich ziehe das Laken höher.
    Im Flur geht das Licht an, Türen werden geöffnet, und meine ganze Familie stürmt in den Flur. Nach einer Minute klopft es.
    «Jaaaa?» Ich gebe vor, ich wäre schlaftrunken, obwohl mein Herz derart hämmert, dass ich kaum Luft bekomme. Ich bin alles andere als schläfrig. Im ganzen Leben war ich noch nie so wach.
    Die Tür geht einen Spalt auf, mein Vater steckt den Kopf herein und sieht sich um. «Bei dir alles in Ordnung?»
    «Hm. Was war das?»
    «Der Spiegel im Flur ist von der Wand gefallen. Sieht so aus, als hätte der Nagel nachgegeben.»
    «Okay.» Ich rolle mich auf die andere Seite und tue so, als schliefe ich bereits wieder. Einen Augenblick später wird die Tür geschlossen.
    Ich liege vollkommen still, bis das Haus sich wieder beruhigt hat und das Licht im Flur ausgeht. Nach einer Ewigkeit reckt Luc den Kopf über die Bettkante. «Ich hab doch gesagt, dass das eine dumme Idee war», flüstert er mit einem nervösen Grinsen. «Wenn deine Eltern mich hier erwischen …»
    Er muss den Satz nicht zu Ende bringen. Wir sind bei meinen Eltern gerade ein kleines bisschen vorangekommen. Sie sind nicht besonders begeistert von Luc, aber sie lehnen ihn auch nicht mehr rundheraus ab.
    Ich setze mich im Bett auf, und sein Blick fällt auf sein T-Shirt. «Gefällt mir an dir.»
    «Tut mir leid», sage ich und will es mir über den Kopf ziehen.
    Er hält die Hand hoch, einen Anflug von Panik im Gesicht. «Nicht. Mein Hemd liegt im Auto.»
    Ich lächele, denn er gefällt mir ohne. Ich strecke erneut die Arme nach ihm aus, aber er schüttelt lächelnd den Kopf. «Ich glaube, für heute haben wir genug Blödsinn gemacht.»
    Er geht zum Fenster, schaut nach unten und zögert. «Es wäre viel leichter, wenn ich mich hier raustransferieren könnte.»
    Ich steige aus dem Bett und stelle mich neben ihn. «Du brichst dir nur den Hals. Bleib hier!» Ich nehme seine Hand und lege mir seinen Arm um die Taille.
    Bleib bei mir!
    «Frannie, bitte. Allein wegen deiner Macht bin ich überhaupt hier – wider bessere Einsicht, möchte ich hinzufügen. Aber jetzt muss ich wirklich gehen.»
    Er küsst mich und richtet den Blick wieder auf die Bäume. Mit pochendem Herzen beobachte ich, wie er das Fliegengitter vom Fenster entfernt und aufs Fensterbrett klettert. Er greift nach einem Ast, zieht ein paarmal daran, packt ihn mit beiden Händen und schwingt sich in die Nacht. Der Ast senkt sich unter seinem Gewicht und knackt. Ich keuche vor Angst, doch der Ast hält so lange, bis Luc einen dickeren weiter unten erwischt. Wie er sich sicher von einem Ast zum nächsten hangelt und sich schließlich zu Boden schwingt, erinnert er mich an eine geschmeidige schwarze Katze. Luc schaut noch einmal zu mir hoch. Und bei Gott, er ist schön.
    Das rosarote Band am Horizont kündigt den Beginn eines neuen Tages an. Luc geht langsam rückwärts zum Wagen, und mit jedem Schritt schmerzt mein Herz mehr.
    «Was zum Teufel ist los mit dir?», zischt Matt mir ins Ohr.
    Ich unterdrücke einen Aufschrei. Matt schaut finster drein, und als er mein T-Shirt sieht, verdreht er die Augen. «Hier? Du wolltest es hier tun? Tür an Tür mit Mom und Dad?»
    Mein Gesicht brennt, und ich muss mich beherrschen, um nicht laut zu werden. «Hast du etwa zugesehen?»
    Er weicht ein paar Schritte zurück. «Ich bin ein Engel, kein Spanner. Natürlich nicht. Aber man braucht keinen besonders hohen IQ, um zu kapieren, dass du mit deinem Freund nicht bloß reden willst, wenn du ihn mitten in der Nacht in dein Zimmer zerrst.»
    «Nur zu deiner Information: Wir haben nur geredet. Luc wollte nämlich nicht.»
    «Klar. Deswegen trägst du auch sein

Weitere Kostenlose Bücher