Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)
gelesen?»
Besorgt runzelt Luc die Stirn. «Ich hoffe nicht.»
«Warum?»
«Du weißt, warum, Frannie. Wenn sie weiß, was er ist, und sie ist … mit ihm …»
«O Gott! Will er sie markieren?» Plötzlich weicht das Blut aus meinem Kopf, und an den Rändern sehe ich nur noch grau.
Luc schüttelt den Kopf. «Möglich wär’s.»
«Vielleicht sollten wir tun, was du gesagt hast. Meinst du, er lässt sie in Ruhe, wenn wir einfach verschwinden und uns irgendwo verstecken?»
«Vielleicht.»
Ich fahre zusammen, als mein Handy klingelt. Taylor grinst mir vom Display entgegen. Ich hebe ab. «Tay!»
«Marc findet, ich bin unfair.»
Allein beim Klang ihrer Stimme überfällt mich Erleichterung. «Was meinst du damit?»
«Er sagt, ich soll nicht sauer auf dich sein. Also, was hast du über ihn gesagt? Er wäre ein Arschloch?», feixt sie.
«Tut mir leid.»
«Ja, egal. Also, er möchte euch zu einer Party einladen. Bei ihm zu Hause. Heute Abend, um zehn.»
Ich sehe auf die Uhr: 9.15. «Toll. Wo?»
Ich notiere mir die Adresse.
«Also, bis dann.» Taylor legt auf.
Ich bin viel zu nervös, denn als Matt neben mir auftaucht, zucke ich wieder zusammen. «Tür? Anklopfen? Schon mal gehört?»
Er deutet auf den Zettel auf dem Tisch. «Da war die Party. Die Bude war voller Dämonen. Es ist eine Falle, Frannie. Du kannst da unmöglich hingehen. Bleib hier!»
Ich starre ihn böse an. «Den Teufel werd ich tun!»
Luc
Matt hat recht. Frannie kann da nicht hin. Ich dagegen schon. «Matt und ich gehen», erkläre ich. «Wir haben größere Chancen, da unversehrt rein- und auch wieder rauszukommen.»
«Wisst ihr, ich habe diesen ‹Ich muss dich beschützen›-Macho-Scheiß ganz schön satt. Du erzählst Großvater, du wärst ein Mensch wie er und ich, dabei weißt du genau, dass ich dich mit links fertigmachen könnte. Wie kommst du darauf, dir könnte nichts passieren? Vielleicht sollte ich dich beschützen.»
Da ist was dran, aber … «Ich bin nicht die Zielperson, sondern du.»
«Schön. Dann bin ich eben die Zielperson. Was wollen sie denn machen? Ich bin für den Himmel markiert, und ich glaube nicht, dass sich das in den fünf Minuten, die wir brauchen, um da reinzugehen und Taylor rauszuholen, ändern wird.»
Ich schaue Frannie behutsam an und denke an die Situation in der Bibliothek – als Taylor und Lili wie dicke Freundinnen die Köpfe zusammengesteckt haben. «Vielleicht sollten wir Lili mitnehmen. Gemeinsam könnt ihr Taylor vielleicht überreden, ohne Marc wieder zu gehen.»
«Nein!», ruft Matt, und wir drehen uns zu ihm um. Er senkt den Blick und scharrt mit den Füßen. «Ein Dämon ist hinter ihr her. Sie ist ziemlich durcheinander. Sie wäre da nicht sicher.»
«Wo denn?» Lili steht in der Tür und sieht in unsere überraschten Gesichter. «Tut mir leid, die Tür hat aufgestanden.»
Das hat sie nicht. Ich habe die Tür eigenhändig zugemacht. Ich mustere Lili misstrauisch. Sie hat wieder ihre weiten Klamotten an.
Matts Züge werden weicher. Er nimmt Lilis Hand und sieht ihr eine Weile in die Augen, bevor er mich böse anstiert. «Nirgendwo. Es ist nichts.»
Wenn ich noch einen Beweis gebraucht hätte, dass Matt nicht bei der Sache ist, hätte er ihn mir eben geliefert. Sein Blick ist eindeutig. Seine Priorität ist Lili. Er konzentriert sich nicht auf seine Aufgabe.
Frannie räuspert sich. «Taylor steckt in Schwierigkeiten. Wir wollen zu einer Party, auf der sie auch ist. In dem Haus von diesem Typen, bei dem ihr beide neulich auf der Party wart», sagt sie und blickt zwischen Matt und Lili hin und her.
Matts Schuldgefühle sind nicht zu übersehen. Es ist schlimmer, als ich dachte.
Mein Blick ist stechend. «Na, das ist doch perfekt.»
Auch in Lilis Miene spiegelt sich Besorgnis. «Taylor ist da wieder hin? Wir müssen sie rausholen.» Sie dreht sich um und marschiert zur Tür hinaus.
Frannie, Matt und ich folgen ihr. Ich muss mehr darüber erfahren, worauf wir uns da einlassen. «Was weißt du über diese Typen? Die, bei denen die Party war?», frage ich.
«Nicht viel», antwortet Lili auf der Treppe. «Taylor hat gesagt, der Typ, auf den sie steht, hätte ihr von der Party erzählt. Da würde eine Band spielen. Ich habe Matt eingeladen, und wir sind hingefahren, aber es war ein wenig unheimlich. Und dann musste Matt weg, also habe ich mir Taylor geschnappt, und wir sind gegangen.»
An Lilis Pick-up bedenke ich Matt noch einmal mit einem finsteren Blick. Er steigt ein und macht
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