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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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kreisen bestimmt um Taylor, Lucs um Frannie. Meine Gedanken sind bei Lili, in ihrer Wohnung. Das ist Folter, denn ich kriege Lilis tränenüberströmtes Gesicht nicht aus dem Kopf. Jemand verfolgt sie. Und wenn er auf der Party war, ist es wahrscheinlich ein Dämon. Ich muss mir überlegen, wie ich sie beschützen kann.
    Was will ein Dämon von Lili?
    Ihre Seele ist für die Hölle markiert. Das weiß ich, seit ich ihr zum ersten Mal begegnet bin. Wahrscheinlich ist etwas passiert, worauf sie keinen Einfluss hatte. Aber auch wenn man für die Hölle markiert ist, dann sitzt einem nicht zwangsläufig ein Dämon im Nacken. Die meisten Sterblichen erfahren zu Lebzeiten nicht einmal, dass sie für die Hölle bestimmt sind.
    Es gibt nur einen einzigen logischen Grund dafür, dass ein Dämon eine markierte Seele verfolgt, und der schnürt mir die Kehle zu.
    Sie wollen sie jetzt. Der Typ wurde geschickt, um sie zu holen.
    Er kriegt sie nicht.
    Ich lasse es nicht zu. Sie gehört nicht in die Hölle.
    Aber wie soll ich nur Frannie und Lili beschützen? Nicht mal ich kann an zwei Orten gleichzeitig sein.
    Luc fährt bei Frannie zu Hause in die Einfahrt. «Soll ich mit reinkommen?», fragt er.
    «Nein.» Dennoch macht Frannie keine Anstalten auszusteigen. Sie sieht Luc an, und eine Träne rollt ihr über die Wange. Er zieht sie an sich, und als er sie küsst, wird mir das alles plötzlich zu viel. Ich transferiere mich auf die Veranda vor dem Haus und warte, bis sie sich verabschiedet haben.
    Als Frannie schließlich aussteigt, sind ihre Augen gerötet. Sie geht ins Haus, und Luc setzt rückwärts aus der Einfahrt.
    Ich verweile unsichtbar auf der Veranda und kämpfe mit mir. Ich muss bleiben – aber ich muss auch weg. Ich gleite von der Veranda und schaue am Haus hinauf. In Frannies Zimmer brennt nun Licht. Unter dem Schutzschild ihres Vaters kann ihr nichts passieren, da kommt niemand an sie heran.
    Die aufsteigenden Schuldgefühle ignorierend, transferiere ich mich in den Flur vor Lilis Tür und klopfe. Ich höre drinnen etwas, doch sie öffnet nicht.
    «Lili? Ich bin’s, Matt»
    Nach einer Pause, die mir vorkommt wie eine Ewigkeit, wird ein Riegel nach dem anderen aufgeschoben und die Tür schwingt einen Spaltbreit auf. Lili sieht mich schweigend an. Die Tür geht weiter auf, und ohne ein Wort fasst sie meine Hand und holt mich hinein. Als sämtliche Riegel wieder geschlossen sind, zieht sie mich zur Couch, wo wir uns setzen und sie sich an mich schmiegt. Ich verberge das Gesicht in ihrem Haar und halte sie umschlungen, bis sie eingeschlafen ist.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 16
    Verdammnis
Frannie
    «Ich sehe nicht tatenlos zu, wie ein Dämon Taylor Gott weiß was antut.»
    «Sie muss nicht mit ihm zusammen sein, Frannie», erklärt Luc. «Sie hat einen freien Willen.»
    «Aber er ist nur meinetwegen hinter ihr her!»
    Seit Taylor am Sonntagabend bei Ricco’s abgezischt ist, kämpfe ich gegen niederschmetternde Schuldgefühle. Ich kann nicht schlafen und habe ständig das Gefühl, ich müsse mich übergeben. Dabei habe ich die ganze Woche so gut wie nichts gegessen. Ich muss ihr helfen, aber sie will nicht einmal mit mir reden. Sie beantwortet meine Anrufe nicht, und wenn ich an ihrer Tür läute, ist sie nie zu Hause.
    Und diese dämliche Macht … Ich habe alles versucht, was mir eingefallen ist: Ich habe Taylor beschworen, sich von Marc fernzuhalten, ihr gesagt, dass sie ihn gar nicht will, dass sie mich anrufen soll.
    Fast eine Woche ist seit dem Abend bei Ricco’s vergangen, und das Telefon hat nicht einmal geklingelt.
    Vielleicht besitze ich ja diese Macht, aber ich habe keine Kontrolle darüber – und das macht sie ziemlich nutzlos.
    Luc setzt sich auf den Stuhl mir gegenüber und nimmt meine Hände. «Warum informieren Taylor und Lili sich über Dämonen?»
    «Was?»
    «Sie waren am Sonntag in der Bibliothek, haben sich Bücher über Dämonen und Schwarze Magie zusammengesucht und magische Symbole kopiert.»
    Mein Magen verkrampft noch mehr. «Keine Ahnung.» Ich seufze frustriert. «Und was hat Marc vor? Wie will er denn über sie an mich rankommen?»
    «Vermutlich geht es ihm erst mal darum, irgendwie in deine Nähe zu gelangen – um deine Markierung umzukehren; aber Taylors Strategie, dir aus dem Weg zu gehen, sabotiert seine wohlüberlegten Pläne.» Was er nicht sagt, was ich aber trotzdem höre, ist: und bringt sie in Gefahr.
    «Weiß sie es vielleicht sogar? Hat sie deswegen was über Dämonen

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