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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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Erleichterung seufze ich auf. Lilis Augen verraten mindestens so viel Angst wie meine.
    «Tut mir leid», sagt sie. «Ich dachte …»
    Ich lege einen Finger auf ihre feuchten Lippen. «Du hast richtig gedacht», flüstere ich und beuge mich vor.
    Bei der Berührung durchfährt mich ein Schauder. All meine Begierden lodern auf, alles, was ich mir ersehne, aber nicht bekommen kann.
    Oder? Könnte ich? Mit Lili? Verliere ich meine Flügel auch, wenn es Liebe ist und nicht nur Lust? Denn ich liebe sie. Ich habe Lili vom ersten Augenblick an geliebt.
    Ich lege die Hände um ihre Wangen und hebe ihr Gesicht. Jetzt, da die Furcht nachlässt, kann ich mich ganz auf die Berührung konzentrieren. Bei unserem Kuss empfinde ich etwas, was ich noch nie erlebt habe. Gefühle steigen in mir auf, und bevor ich weiß, dass ich den Mund geöffnet habe, höre ich mich sagen: «Ich liebe dich, Lili.»
    Sie springt mit weit aufgerissenen Augen von der Couch auf. «Was?»
    Wenn ich ein Herz hätte, würde es mir bis zum Hals schlagen. «Es tut mir leid. Ich hab …»
    «Du hast es nicht so gemeint. Ich weiß», sagt sie und schlägt die Augen nieder.
    Ich stehe langsam auf und gehe zu ihr. Was soll ich ihr darauf antworten? Lügen kann ich nicht. «Ich habe es so gemeint . Es tut mir nur leid, wenn ich es nicht hätte sagen sollen.»
    Sie wirkt noch überraschter und weicht einige Schritte zurück. Wir sehen einander eine Ewigkeit wortlos an. Dann dreht sie sich um und läuft ins Bad.
    Ich folge ihr, will ihr helfen, aber an der Tür wehrt sie mich ab. «Gib mir eine Minute, okay?»
    Sie schließt die Tür, und ich setze mich wieder auf die Couch. Ich bin kurz davor, mich – unsichtbar – durch die Wand zu schieben, um nach ihr zu schauen, aber sie hat mich gebeten, sie allein zu lassen, also bleibe ich sitzen.
    Als sie zurückkommt, lehnt sie sich an mich. Eine Träne rinnt über ihre Wange. Ich wische sie weg und küsse sie. «Geht es dir gut?»
    «Ich war noch nie mit jemandem zusammen, der … Mich hat noch nie jemand geliebt.»
    «Ich liebe dich», wiederhole ich und ziehe sie näher.
    Sie schmiegt sich an mich, und ich halte sie fest. Und ich weiß, dass ich hierhergehöre.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 17
    Die Erbsünde
Frannie
    Taylor ist unter der Dusche, und ich muss immer mal wieder den Kopf zur Tür reinstecken, um sicherzugehen, dass sie sich auf den Beinen hält. Ich habe sie gestern Abend mit zu mir nach Hause genommen, als sie so weit zu sich gekommen war, dass sie ihre Mutter anrufen konnte. Mitten in der Nacht habe ich ihr zweimal ins Bad geholfen, damit sie sich übergeben konnte, und die übrige Zeit habe ich sie im Bett in den Armen gehalten, während sie zitterte.
    Ich trockne meine Haare ab, werfe das nasse Handtuch auf Matt, der auf meinem Bett liegt, und ziehe meinen Bademantel enger um mich. «Glaubst du, Taylor erholt sich wieder?»
    Ich könnte fast schwören, in seinen Augen blitzt Wut auf, bevor sie traurig werden. «Keine Ahnung.»
    «Sie ist … dermaßen daneben. Ich glaube, der Dämon hat was mit ihr angestellt – ich meine, abgesehen von … Na, du weißt schon.» Als die Bilder von der Party wieder in mir aufsteigen, krampft sich mein Magen zusammen.
    «Das musst du deinen Freund fragen.» Sein Tonfall klingt plötzlich bissig.
    «Was soll Luc denn darüber wissen?»
    «Alles. Er ist einer von ihnen.»
    «Hör auf damit, Matt!», fahre ich ihn an.
    Er kneift die Augen zusammen und knurrt: «Er lügt dich an, Frannie.»
    «Tut er nicht! Apropos lügen, er glaubt, dass zwischen dir und Lili was läuft.»
    Matt schweigt.
    «Also, läuft da was?»
    Er wendet den Blick ab und kämpft mit einem Nein, aber er kann nicht lügen.
    Eine kleine Hoffnung steigt in mir auf. «Wie genau würde das funktionieren? Könntest du … keine Ahnung …»
    Er hebt den Kopf und sieht mich mit wehmütigem Lächeln an. «Nein.»
    «Warum nicht? Luc ist doch auch mit mir zusammen.» Ich weiß, dass das egoistisch ist. Aber ist es so falsch zu hoffen, dass Matt ein ganz normales Leben führen könnte?
    «So funktioniert das nicht. Selbst wenn ich wollte …»
    «Warum nicht? Das ist unfair.»
    Er springt vom Bett auf und durchbohrt mich mit einem zornigen Blick. Die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf, als seine Macht aufwallt und Ozongestank die Luft erfüllt. «Red nicht von fair!», knurrt er aufgebracht. «Der verdammte Dämon kriegt alles, und ich kriege nichts.»
    Schockiert reißt er die Augen auf und

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