Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
Vom Netzwerk:
nicht.» Krampfhaft versuche ich, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Luc zieht die Brauen zusammen, und sein Gesicht verdunkelt sich unwillig, ehe er sich wieder fängt und lächelt. «Was musst du denn da noch verstehen? Ich bin das Warten leid. Ich will dich so sehr, dass ich es nicht länger ertrage.» Er streckt die Arme nach mir aus. «Komm, Frannie, du weißt nicht, was dir entgeht.» Willenlos sinke ich an seine Brust. Seine heiße Zunge fährt an meinem Ohr entlang.
    Meine Gedanken verschwimmen. Auch ich will nicht länger warten, aber ich kann nicht vergessen, was er an dem Tag in seiner Wohnung gesagt hat. Wir können das erst dann tun, wenn wir wissen, dass es für dich gut ausgeht. Mit letzten Kräften versuche ich, mein Gehirn zum Denken zu bewegen, und rücke ein Stück von Luc ab. «Und was genau hat dazu geführt, dass du jetzt jede Vorsicht in den Wind schlägst?»
    «Ich bin menschlich. Niemand kann uns mehr etwas anhaben.»
    Wie gern ich das glauben würde, wäre da nicht wieder die kleine Stimme, die flüstert, dass ich mich in Acht nehmen soll. Unsicher nehme ich Lucs Hand vom Verschluss meiner Jeans fort. Wieder steigt mir der Geruch nach faulen Eiern in die Nase. Und dann trifft es mich wie ein Schlag. O mein Gott, ist das etwa Belias?
    Selbst seine Augen sprühen Funken. «Na komm, Baby», er neigt sich zu mir vor. «Jetzt sei doch nicht so.» Wie eine Woge erfasst mich die Panik. Luc würde mich niemals «Baby» nennen.
    Heiliger Himmel. Es ist tatsächlich Belias!
    Verzweifelt versuche ich nachzudenken. Plötzlich höre ich im Geist Gabes Stimme, die verspricht, immer für mich da zu sein.
    «Ich weiß, wohin wir fahren können.» Mit zittrigen Fingern schließe ich meinen BH. «Ein Freund von mir ist verreist, und ich hüte seine Wohnung. Verflixt, warum habe ich nicht früher daran gedacht? Dort sind wir allein und ungestört.» Sehr fest klingt meine Stimme nicht, und mein Herz rast so sehr, dass ich Angst habe, es bricht gleich auseinander.
    «Endlich mal ein guter Vorschlag», lobt Belias. «Wo ist die Wohnung?»
    «Fahr los und bieg da vorn links ab.»
    Um Zeit zu gewinnen, lotse ich ihn durch ein paar Nebenstraßen. Wie kann ich Gabe unauffällig klarmachen, was los ist? Nach einem weiteren Umweg nähern wir uns dem Haus, auf dessen Veranda der gigantische Weihnachtsstern blüht. «Hier ist es», rufe ich. «Halt an.»
    «Wurde auch Zeit», knurrt Belias.
    Langsam macht der Typ mich ernsthaft sauer. «Du kannst in der Einfahrt parken», sage ich gepresst.
    Belias stellt den Wagen ab. Mir wird mulmig. Vielleicht war es doch keine gute Idee, hierherzukommen. Was ist, wenn ich Gabe in Gefahr bringe? Was geschieht, wenn er nicht begreift, dass nicht Luc, sondern Belias an meiner Seite ist? Und wo ist überhaupt Luc, wenn das hier tatsächlich Belias ist? Wieder sehe ich das Bild vor mir, wie Luc blutend auf dem Boden liegt. Mir dreht sich der Magen um.
    Langsam steige ich aus dem Wagen – und erstarre. Die Fenster sind dunkel. O nein. Was ist, wenn Gabe gar nicht da ist?
    Belias – oder wer immer er ist – legt einen Arm um mich und führt mich zur Haustür. Plötzlich fällt mir ein, dass ich ja keinen Schlüssel habe! Klopfen kann ich auch nicht, denn wer klopft, wenn er weiß, dass niemand da ist?
    «Die Haustür ist nicht verschlossen», verkünde ich und hoffe, dass ich recht habe.
    Und tatsächlich: Kaum habe ich den Türgriff berührt, schwingt die Tür nach innen auf. Dahinter bleibt es dunkel.
    «Dich würde ich meine Wohnung nicht hüten lassen», schnaubt Lucs Doppelgänger verächtlich.
    «Die Gegend ist ziemlich sicher», erkläre ich, während ich fieberhaft überlege, wo Gabe irgendetwas aus Gold oder Silber versteckt haben könnte.
    Als Nächstes stößt dieser Widerling mich über die Schwelle, tritt die Tür hinter sich zu und fängt an, mich zu begrapschen. In der Dunkelheit kann ich kaum etwas erkennen, nur die weißen Möbelstücke schimmern. Nirgendwo hat etwas rumgestanden, daran erinnere ich mich leider noch zu gut. Keine Chance, etwas aus Silber oder Gold zu finden.
    «Wo ist das Schlafzimmer?», ertönt eine ungeduldige Stimme an meinem Ohr.
    «Das Schlafzimmer? Oben», rufe ich so laut, dass man mich bestimmt im ganzen Haus hören kann.
    Ich werde in Richtung Treppe gezogen. Ein dünner Streifen Mondlicht fällt durch die Vorhänge eines der Fenster und erhellt die unteren Stufen. Der Typ, der wie Luc oder Belias aussieht, verharrt und wittert.
    «Was

Weitere Kostenlose Bücher