Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
Vom Netzwerk:
Messer. Im Geist versiegele ich das tiefe dunkle Loch, in dem sich meine Gefühle befinden.
    Luc
    Mein neuer Angriffsplan beruht auf vier Elementen: Lust, Eifersucht, Wut und Trost. Das heißt, Frannie muss mich begehren und auf diejenigen eifersüchtig werden, die mich haben. Auf die muss sie dann ebenso wütend werden wie auf mich. Und dann werde ich hingehen und Frannie trösten, bis ihre Wut verraucht. Die vier Dinge zu jonglieren, ist jedoch nicht einfach. Schon gar nicht, wenn Frannie nicht mitzieht. Zwar rieche ich Ingwer, doch der geht von Cassidy aus. Von Frannie dagegen kommt gar nichts, als hätte sie sämtliche Emotionen verbannt. Pfeffer, Anis, Knoblauch, nichts. Offen gestanden bringt mich das ein wenig aus dem Konzept.
    Abgesehen davon scheine ich derjenige mit der Eifersucht zu sein. Vorhin, als Frannie mit Gabriel bei den Schließfächern stand, wäre ich beinah ausgerastet. Auch die kleine Episode mit diesem Kiffer hat mir nicht gepasst. Den hat sie ziemlich nah an sich herangelassen und einen leichten Rosenduft verströmt. Also macht der Typ sie traurig. Habe ich meine Anziehungskraft überschätzt? Ratlos schaue ich Frannie an. Ihre Miene ist gelassen, ihr Blick ausdruckslos.
    Wie zum Teufel bringe ich sie wieder aus dem Tritt?
    Zum Glück tauchen Taylor und Riley auf. Taylor lässt sich mir gegenüber nieder. Ich beuge mich zu ihr vor. «Hallo, Taylor. Wie war denn dein Wochenende?»
    «Hätte aufregender sein können», erwidert sie.
    «Hättest du Lust, mal mit mir ins Kino zu gehen? Heute Abend beispielsweise?»
    «Jederzeit», sie lacht und wirft Frannie einen triumphierenden Blick zu.
    Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass Frannies Körper sich versteift, doch sie tut, als sei sie in die Unterhaltung mit Gabriel vertieft. Allerdings weht jetzt ein leichter Lakritzgeruch zu mir herüber.
    Riley mustert Frannie besorgt. «Wir könnten doch alle zusammen ins Kino gehen. Fee, was hältst du davon?»
    Frannie wirft ihr einen Blick zu. «Entschuldige, was hast du gerade gesagt?»
    «Kino. Heute Abend. Kommst du mit?»
    «Eher nicht.» Sie greift nach Gabriels Hand und verschränkt ihre Finger mit seinen. Kochend vor Wut rieche ich einen Hauch Ingwer, den sie in Gabriels Richtung verströmt. «Gabe und ich müssen einen Laborbericht schreiben.»
    «Der nicht warten kann», ergänzt Gabriel und grinst mich an.
    Riley fällt die Kinnlade herunter. Entgeistert sieht sie zu Frannie. Doch die hat nur Augen für Gabriel.
    «Schade», sage ich zu Riley und Taylor. «Dann bleiben nur noch wir drei.» Zwar wäre mir Taylor allein lieber gewesen, aber vielleicht ist ein Abend zu dritt gar keine dumme Idee. Ich und Frannies beste Freundinnen. Wenn das Frannie nicht aus der Fassung bringt, weiß ich auch nicht mehr weiter. Denn was erschüttert einen Menschen mehr, als von seinen besten Freunden hintergangen zu werden? Meine indirekte Vorgehensweise kann gar nicht fehlschlagen. Und wenn alles klappt, habe ich zum Schluss drei Seelen gewonnen, und dann ist für mich ein Bonus fällig.
    Zufrieden lehne ich mich zurück, doch da trifft mein Blick auf Gabriel, und mein Magen zieht sich zusammen. Der Mistkerl hat es geschafft, dass Frannie ihn zu sich einlädt. In ihr Zimmer. Wo er mit ihr allein sein wird. Gabriel ist ein Risikofaktor, den ich einkalkulieren muss. Und wenn ich mich verrechne, steht meine Existenz auf dem Spiel.
    Cassidy kehrt zurück. Ihre Ingwerschwaden rauben mir fast den Atem. Sie schiebt ihren Stuhl dicht an mich heran. «Willst du ein Stück von meinem Brownie haben, Luc?»
    «Nein danke.» Unruhig beobachte ich Frannie und Gabriel. Wenn dieser hinterhältige Typ mir die Show vermasselt, bin ich geliefert. Denn eine Markierung rückgängig zu machen, ist so gut wie unmöglich.
    Also, an die Arbeit!

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 9 Der Teufel steckt im Detail
    Frannie
    Dass meine Eltern Gabe mögen werden, habe ich mir schon gedacht. Nach Luc hätten sie wahrscheinlich jeden gemocht. Und natürlich freut meine Mutter sich über Gabes Blumenstrauß; es ist ja auch wirklich eine nette Geste. Aber die Art, wie es dann weitergeht, die ist einfach nur schräg.
    Schon nach dem ersten Blick auf Gabe entscheidet meine Mutter, dass wir im Esszimmer statt in der Küche essen. Den Tisch deckt sie mit ihrem besten Service. Steif lassen wir uns alle am Tisch nieder.
    «Darf ich Ihnen noch etwas auftun, Gabe?», säuselt meine Mutter, kaum dass wir mit dem Essen begonnen haben. «Noch ein bisschen

Weitere Kostenlose Bücher