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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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ich mit Ja antworten. Denn genau so fühlt sich das an: wie reine Liebe.
    Könnte es sein, dass ich Gabe liebe? Ist das tatsächlich möglich?
    Zu guter Letzt löse ich mich von ihm und wische mir die Tränen mit dem Ärmel meines T-Shirts ab. Gabe sieht mir tief in die Augen, doch mir ist, als liege leichte Unsicherheit in seinem Blick. Er beugt sich zu mir vor. Und auch ich komme ihm entgegen. Plötzlich weiten sich seine Augen, und er zuckt zurück.
    «Ich gehe jetzt besser», sagt er, und es liegt ein leichtes Zittern in seiner Stimme.
    Mein Herz hämmert. Ich versuche, mich zu beruhigen, doch es gelingt mir nicht. Meine Gefühle sind außer Kontrolle. In diesem Augenblick möchte ich alles ringsum vergessen und mich völlig in Gabe verlieren. Alles würde ich ihm geben.

    Ich begleite Gabe nach unten. Im Flur stehen meine Eltern und sind ganz außer sich vor Entzücken. Meine Mutter strahlt Gabe an. Wahrscheinlich hört sie im Geist schon die Hochzeitsglocken läuten. «Wie schön, dass Sie uns besucht haben», flötet sie. «Bitte, kommen Sie bald wieder.»
    «Wenn ich darf, jederzeit», entgegnet Gabe und schenkt mir einen zärtlichen Blick.
    «Sie sind uns immer willkommen», erwidert mein Vater.
    «Vielen Dank.» Gabe dreht sich zu mir um und lächelt mich mit seinen unglaublichen Augen an.
    Ich folge ihm hinaus zu seinem Wagen. «Bis morgen», verabschiede ich mich. «Und vielen Dank – für alles.»
    «Jederzeit wieder.» Sanft streicht er mir über die Wange.
    Sein Blick wandert über die Einfahrt zu der großen Eiche. Plötzlich wirkt er amüsiert. Gleich darauf schließt er mich in die Arme und küsst mich aufs Haar. Ich spüre seinen festen muskulösen Körper und mein Herz, das wie wild pocht. Mein Atem beschleunigt sich, während ich mit der Hand über seine Brust fahre, dann schlinge ich meine Arme um ihn und schmiege mich an ihn. Gabe verkrampft sich, aber zum Glück schiebt er mich nicht fort. Ich habe nur einen Wunsch, nämlich wieder mit ihm allein in meinem Zimmer zu sein.
    Er wiegt mich sanft in den Armen, und schließlich küsst er mich zart auf die Stirn. «Wir sehen uns morgen», murmelt er in meine Haare. «Und wenn du ins Haus gehst, sperrst du die Eingangstür ab, ja?»
    «Was?», frage ich verdutzt und trete zurück.
    Gabe steigt in seinen Wagen. «Das ist mein Ernst, Frannie. Ich möchte, dass du Tür und Fenster verriegelst.»
    «Wenn dir das so wichtig ist, okay.» Ich winke ihm noch einmal zu, drehe mich dann um und gehe zum Haus zurück. Doch jeder Schritt weg von Gabe fällt mir schwerer. Alles in mir sehnt sich nach ihm, als wäre er die Sonne und ich würde mich widerwillig aus ihrer Kreisbahn entfernen. Als ich höre, dass er den Motor startet, muss ich mich zwingen, nicht zu ihm zurückzulaufen. Dann fährt er los. Wie gebannt stehe ich da und lausche den Motorengeräuschen, die sich langsam entfernen. Seufzend stoße ich die Haustür auf. In der Eiche hinter mir raschelt das Laub. Als ein Zweig knackt, drehe ich mich um. Doch da ist nichts. Wahrscheinlich war es eine Katze.
    Doch während mein Blick noch über die Einfahrt gleitet, taucht dort ein Junge in meinem Alter auf. Nur für den Bruchteil einer Sekunde steht er da, aber ich erkenne seine blauen Augen und die sandfarbenen Locken.
    Matt?
    Mein Atem stockt, und ich schaue noch einmal genauer hin. Doch jetzt ist er verschwunden, als wäre er nie da gewesen. Verwirrt und mit klopfendem Herzen stolpere ich ins Haus und sperre die Tür hinter mir ab. Ich laufe hoch in mein Zimmer, schließe die Tür und drehe den Schlüssel herum. Schwer atmend trete ich an mein Fenster, ziehe den Vorhang einen Spaltbreit auf und werfe einen Blick auf die Einfahrt. Sie ist leer. Wie betäubt lasse ich mich auf mein Bett sinken und taste nach dem Tagebuch unter meiner Matratze. Meine Hände zittern so heftig wie noch nie.
    Komm, Frannie, reiß dich zusammen.
    Aber als ich anfange zu schreiben, bildet sich wie immer ein Kloß in meinem Hals.
    Es ist so weit, Matt. Langsam werde ich wirklich verrückt, denn eben dachte ich, du hättest in der Einfahrt gestanden. Klar war das Einbildung, das weiß ich selber. Restlos übergeschnappt bin ich nämlich noch nicht. Du hast genauso ausgesehen, wie ich es mir immer ausgemalt habe. Und ich habe mir oft vorgestellt, wie du heute aussehen könntest.
    Ich würde so gerne mit dir sprechen – richtig sprechen. Ich habe so viele Fragen, auf die mir die Antworten fehlen. Gabe besteht darauf, dass es Gott

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