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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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darüber nach», ruft Coach Runyon mir hinterher, während ich zu den Schließfächern laufe.
    Doch Frannie ist nicht dort. Ich renne nach draußen. Auch hier kann ich Frannie nirgends entdecken. Haltsuchend lehne ich mich an die Mauer der Schule und versuche nachzudenken. Frannie geht es gut. Ihr muss es einfach gutgehen. Vielleicht ist sie mit Taylor und Riley zusammen.
    Auf dem Parkplatz entdecke ich die beiden. Wie der Blitz bin ich bei ihnen. «Habt ihr Frannie gesehen?», frage ich.
    «Du hast vielleicht Nerven», erwidert Taylor. «Wir sollten dir in den Hintern treten.»
    «Ja gut, kann ich verstehen. Aber könnten wir das später erledigen, denn im Moment muss ich unbedingt wissen, wo Frannie ist.»
    Riley scheint meine Panik zu erfassen. «Was ist denn los?»
    «Nichts. Ich muss nur mit ihr reden.»
    «Worüber?», fragt sie misstrauisch.
    «Ich will wissen, wie es ihr geht.»
    Riley nickt verständnisvoll und öffnet den Mund, um etwas zu sagen, doch Taylor kommt ihr zuvor. «Und warum hast du dich das nicht gefragt, ehe du deine ‹Cousine› zu dir eingeladen hast?»
    «Wisst ihr, wo sie ist, oder nicht?»
    «Wir haben keinen Schimmer», erklärt Taylor. «Ich würde aber durchaus nicht ausschließen, dass sie bei Gabe ist.» Hilfesuchend schaue ich Riley an. Doch auch sie schüttelt nur den Kopf.
    Ich reibe mir die Schläfen, denn dahinter bahnen sich rasende Kopfschmerzen an. «Okay, ich hab’s kapiert.»
    Auf dem Weg zu meinem Wagen grübele ich verzweifelt vor mich hin. Was, wenn Belias sie schon hat? Fünfzehn Minuten Vorsprung habe ich diesem gerissenen Teufel gelassen, und das ist gewöhnlich mehr, als er braucht. Stöhnend klemme ich mich hinters Steuer und starte den Motor. Falls ich Frannie Belias ausgeliefert habe, will ich zur Strafe gern im Fegefeuer schmoren.
    Nein, Belias hat sie nicht in seiner Gewalt. Daran darf ich noch nicht einmal denken. Ich muss mich konzentrieren. Vielleicht ist Frannie wirklich bei Gabe? Ich hoffe es geradezu, wer hätte das gedacht?
    Wie ein Wilder rase ich durch die Stadt, presche bei Rot über die Ampeln und schneide jedem die Vorfahrt ab. Vor Gabriels Haus halte ich an und sammle meine Konzentration. Okay, kann ich mir sparen. Sein bescheuertes Haus ist von einem himmlischen Schutzschild umgeben, und was sich dahinter abspielt, kann ich bestenfalls erraten. Also fahre ich um den Block, stelle meinen Wagen ab und nähere mich dem Haus von hinten. Bis in ein paar Büsche kann ich mich versetzen, danach ist Schluss. Für eine Weile bleibe ich dort und hoffe, durch die Fenster etwas zu sehen.
    Aber was, wenn ich hier meine Zeit vergeude und Frannie gar nicht da ist? Was, wenn Belias sie schon in seinen Fängen hat, sie markiert oder noch Schlimmeres mit ihr macht? Voller Panik vergesse ich alle Vorsicht, laufe zum Eingang und klopfe an Gabriels Tür.
    Frannie
    Gabe weicht meinem Blick aus. Ich bin froh darüber, denn auch ich schaffe es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Trotzdem muss ich ständig an gestern denken. Sein Kuss hat ein so wundervolles Gefühl in mir ausgelöst, und das möchte ich gern noch einmal erleben.
    Ich sitze an seinem Küchentisch, schweige und fühle mich unwohl. Vor mir steht ein Becher Mokka-Eis, den ich nicht anrühre.
    «Sollen wir uns an den Laborbericht machen?», fragt Gabe schließlich.
    «Ich habe mein Physikbuch vergessen.»
    Ich hatte es zu eilig, an den Schließfächern vorbei nach draußen zu kommen.
    Wortlos zieht Gabe sein Buch hervor und legt es auf den Tisch. In diesem Moment klopft es an der Eingangstür. Gabe hebt eine Braue und steht auf. «Einen Moment», sagt er und drückt im Vorbeigehen sanft meine Schulter.
    Seufzend schlage ich das Physikbuch auf, starre blind auf ein paar Formeln und greife nach meinem Stift. Von der Veranda her dringen gedämpfte Stimmen zu mir. Ich gebe mir Mühe, nicht zu lauschen – bis ich Lucs aufgeregte Stimme erkenne.
    «Ich muss wissen, ob sie da ist oder nicht!»
    Für einen Moment bin ich starr vor Schock. Dann stehe ich langsam auf und durchquere das Wohnzimmer zu einem der Fenster. Viel lieber wäre ich sitzen geblieben und hätte gelangweilt darauf gewartet, dass Luc wieder verschwindet, aber das halte ich einfach nicht aus.
    Luc wirkt ziemlich aufgelöst.
    «Reg dich ab», sagt Gabe so leise, dass ich die Ohren spitzen muss. «Sie ist da.»
    «Dann ist sie in Sicherheit», Luc atmet hörbar auf.
    Gabe grinst. «Du hast echt Scheiße gebaut, wie?»
    «Kann man wohl sagen»,

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