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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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dasselbe. Also gut, ich bin ein Schwein.»
    «Mit einem Herz aus Stein. Wie kann man bloß alles so schwarzsehen?» Kopfschüttelnd blättere ich in meinem Heft zu der Seite, auf der meine Stichpunkte für unseren Aufsatz stehen, und trage die letzten ein.
    Ich reiche Luc das Heft, und nachdem er gelesen hat, sieht er mich spöttisch an. «Anscheinend siehst du alles rosarot, denn das, was du geschrieben hast, klingt wirklich naiv.»
    «Naiv? Nur weil ich nicht glaube, dass jeder Mensch durch und durch verdorben ist?»
    «Genau das ist naiv, aber mir kann das nur recht sein. Lass mich mal nachdenken – wo waren wir eben stehengeblieben?» Mit den Worten nimmt Luc mir das Heft aus der Hand und wirft es auf den Boden. Als Nächstes streift er mir mein T-Shirt ab. Es fliegt dem Heft hinterher. Luc heftet seinen Blick auf meinen roten BH.
    «Gut», sage ich. «Dann zeige ich dir jetzt mal, wie naiv ich bin.» Ich setze mein verführerischstes Lächeln auf, öffne meinen Büstenhalter und lasse ihn neben das Bett fallen. Luc verfolgt das Ganze mit angehaltenem Atem. Ich sinke zurück und schmiege mich an ihn. Luc küsst meinen Hals und knabbert an meinem Ohrläppchen. Lustschauer überrieseln mich, und ich fange an zu zittern.
    «Du bist so schön», flüstert Luc an meinem Ohr. Er zittert ebenso wie ich.
    Ich will ihm ganz nah sein. So etwas habe ich noch nie gespürt. Bislang hatte ich mich immer unter Kontrolle. Bei Luc dagegen möchte ich mich vergessen. Vielleicht ist es falsch, aber warum fühlt es sich dann so richtig an? Wenn Luc nicht bei mir ist, muss ich an ihn denken, und wenn er bei mir ist, bin ich glücklich. Mit ihm zusammen fühlt sich alles neu und aufregend an. Ich möchte ihn nie mehr loslassen. Ich will ihm vertrauen.
    Lucs Küsse werden intensiver. Jetzt wäre der Moment, ihn aufzuhalten. Stattdessen schlinge ich meine Arme ganz fest um ihn.
    Luc
    Ich halte Frannie in den Armen und spüre nur noch sie. Alles andere ist vergessen. Himmel und Hölle, mitsamt dem ganzen Universum, haben sich in nichts aufgelöst. Ich will Frannie nie wieder loslassen, sie soll bei mir bleiben, bis in alle Ewigkeit. Aber in die Hölle gehört sie nicht.
    Ich verdränge den Gedanken und konzentriere mich ganz auf Frannie. Sie hat die Augen geschlossen, küsst mich und presst sich an mich. Ihre Hände wandern über meinen Rücken und tiefer. «Nicht aufhören», flüstert sie, ohne zu wissen, was das für sie bedeuten kann. Denn Frannie glaubt tatsächlich an das Gute im Menschen. Ich dagegen habe Menschen in die Herzen gesehen und weiß, was da lauert. Ebenso wie in der schwefligen Kammer, die in meiner Brust schlägt.
    Ich muss Frannie nur noch nehmen. Dann hätten wir den ersten Schritt in den Untergang getan. Und warum auch nicht? Sie will es, ich will es – oh, wie sehr ich es will.
    Erregt atme ich ihren Ingwergeruch ein, in den sich ganz zart ihre Seelendüfte mischen. Frannies Hände machen sich am Verschluss meiner Jeans zu schaffen. Ihre Küsse werden heftiger und leidenschaftlicher. Ich kann nicht mehr warten. Jetzt oder nie.
    Ich bin kurz davor, die restliche Kleidung von unseren Körpern zu zaubern, und stöhne bei dem Gedanken, sie vollkommen nackt in meinen Armen zu spüren – da hält Frannie inne, und ihr Blick bohrt sich tief in meinen. Gleich darauf streicht sie mir mit zitterndem Finger über die Lippen. Und plötzlich nehme ich den Geruch nach heißer Schokolade wieder wahr.
    Wenn ich nur wüsste, was er zu bedeuten hat. Könnte es … Liebe sein? Frannie liebt mich?
    Ich schaue in Frannies Augen. Mit einem Mal weiß ich, was zu tun ist. Ich muss aufhören. So schwer es mir auch fällt, aber das, was ich vorhabe, darf nicht geschehen – noch nicht. Anscheinend habe ich in den letzten Wochen so etwas wie ein Gewissen entwickelt. Und dieses Gewissen sagt mir, dass wir jetzt aufhören müssen, ganz gleich, wie sehr ich mir Frannie wünsche. Zuerst muss sie wissen, wer ich bin. Danach kann sie sich für oder gegen mich entscheiden. Ich küsse sie noch einmal, ein letztes Mal, und drücke sie fest an mich. «Warte einen Moment», bitte ich Frannie. «Ich glaube, wir dürfen das nicht tun.» Frannie versteift sich und wendet den Blick ab. Ich stütze mich auf die Ellbogen. «Sieh mich an, Frannie. Ich muss dir etwas sagen.» Dann hole ich tief Luft. «Ich bin wirklich nicht der, für den du mich hältst.»
    Das Nächste kostet mich große Überwindung, doch ich tue es.
    Natürlich fürchte ich mich

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