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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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verzweifelt. «Ich war nicht vollkommen ehrlich», beginnt er und schaut aus dem Fenster. «Nein, ich war überhaupt nicht ehrlich. – O Satan, rette mich.»
    Ich strecke meine Hand nach ihm aus. «Na komm, so schlimm kann es doch gar nicht sein.»
    Luc umklammert meine Hand. Dann lässt er mich los und sackt in sich zusammen. Schließlich richtet er sich auf und sieht mich gequält an. «Belias, Avaira und ich – wir kommen alle aus –»
    «Frannie!», ertönt es in dem Augenblick von unten. Es ist die Stimme meiner Mutter. Ich habe gar nicht bemerkt, dass sie nach Hause gekommen ist. Mit einem Satz bin ich auf den Beinen. «Was ist los, Mom?»
    «Ist das da draußen vor der Tür – Lucs Wagen?» Es hat sie sicher Überwindung gekostet, diesen Namen auszusprechen.
    Luc wird blass.
    «Ja, Mom.»
    Eilige Schritte kommen die Treppe hoch. «Ist er bei dir?», ruft meine Mutter.
    «Ja.» Ich winke Luc, mit mir zur Tür zu kommen.
    Meine Mutter steht auf dem Flur und sieht uns mit zusammengekniffenen Augen an.
    «Wir haben nur unsere Hausaufgaben gemacht», lüge ich und versuche, die Röte mit reiner Willenskraft aus meinem Gesicht zu vertreiben.
    In dem Moment knallt unten die Haustür zu. «Hey, wem gehört denn der Shelby, der vor der Einfahrt steht?», brüllt mein Großvater durch das ganze Haus.
    Mein Herz macht einen Satz. «Großvater!», rufe ich erleichtert und schaue über das Treppengeländer nach unten. Seine blauen Augen strahlen mich an.
    Luc tritt vor. «Der Wagen gehört mir, Sir.»
    «Ist er noch im Originalzustand, oder hast du ihn zusammengebastelt?»
    «Im Originalzustand, Sir.»
    Mom macht einen Schritt zur Seite, um Luc vorbeizulassen. «Wer kümmert sich um die Wartung?», erkundigt sich mein Großvater.
    «Ich.»
    Als Luc unten angelangt ist, klopft Großvater ihm auf die Schulter. «Gratuliere, mein Junge. Der Wagen ist ein Traum. Macht es dir etwas aus, wenn ich mal kurz unter die Motorhaube schaue?»
    «Natürlich nicht.» Nach einem besorgten Blick hoch zu meiner Mutter und mir folgt Luc meinem Großvater aus dem Haus.
    «Wieso war er hier?», zischt meine Mutter. «Ich will nicht, dass ihr euch trefft. Schon gar nicht allein. Wie oft muss ich das noch sagen?»
    «Das hast du nie gesagt», wehre ich mich. «Du hast einfach etwas gegen ihn, und das ist nicht fair. Warum gibst du ihm keine Chance?»
    «O doch, das habe ich sehr wohl gesagt. Aber, wenn du willst, kann ich es gern noch einmal wiederholen. Mit diesem Jungen gibst du dich nicht ab.»
    «Du bist so was von gemein und ungerecht.» Wütend drehe ich ihr den Rücken zu und kehre in mein Zimmer zurück.
    Vom Fenster aus sehe ich zu, wie Luc die Motorhaube des Shelby hebt und mit Großvater darunter verschwindet. Wenn ich nur wüsste, was Luc mir vorhin sagen wollte. Belias, Avaira und ich – wir kommen alle aus –? Aus was? Was könnte denn das Schlimmste sein? Aus dem Gefängnis? Aus dem Irrenhaus?
    Was könnte es denn sonst noch geben?
    Aus dem All? Aus der Zukunft?
    Großvater und Luc sind wieder aufgetaucht und unterhalten sich. Könnte das, was Luc sagen wollte, meine Gefühle für ihn ändern? Das kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem ist er nicht der Einzige, der Geheimnisse hat. In dem Punkt kann ich locker mithalten.
    Gabe, zum Beispiel. Den ich geküsst habe. Und wieder küssen würde.
    Stöhnend lege ich meinen Kopf an die kühle Glasscheibe.
    Luc schaut hoch, entdeckt mich und winkt mir zu.
    Belias, Avaira und ich – wir kommen alle aus –?
    Tatsache ist, dass ich nichts über Luc weiß. Ebenso wenig über Gabe. Beide sind wie aus dem Nichts aufgetaucht und haben mein Leben auf den Kopf gestellt. Und ich kann nicht aufhören, an sie zu denken.
    Belias, Avaira und ich – wir kommen alle aus –?
    In dieser Nacht werde ich keinen Schlaf finden. Das weiß ich jetzt schon.
    Luc
    «Das glaube ich nicht!», sagt Frannies Großvater. «Der Wagen ist in perfektem Zustand! Fast wie neu. Wie viele Meilen hat er auf dem Buckel?»
    «Ungefähr dreißigtausend», entgegne ich.
    «Mein lieber Mann.» Andächtig fährt er mit der Hand über die Motorhaube. «Der Wagen ist ein Vermögen wert, in diesem Zustand. Seit wann hast du ihn?»
    «Schon eine Ewigkeit», antworte ich stolz und ohne nachzudenken. «Ich habe ihn neu gekauft.»
    Frannies Großvater lacht schallend auf. «Ich glaube, der wurde ein paar Jahre vor deiner Zeit gebaut.»
    Verflixt. «Ich meinte, mein Großvater hat ihn neu gekauft. Das war

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