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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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1968.»
    «Der Mann hat was von Autos verstanden», lobt Frannies Großvater und nickt zu dem Fünfundsechziger Mustang mit dem offenen Verdeck in der Einfahrt hinüber. «Das Gleiche kann man übrigens auch von Frannie sagen. Einen besseren Mechaniker als sie findest du nirgends.»
    Ich schaue zu Frannies Fenster hoch. Sie hat ihr Kinn in die Hand gestützt und schaut zu uns herunter. Wie gern ich dort oben bei ihr wäre. Selbst diese kleine Entfernung ist für mich kaum auszuhalten. Widerstrebend wende ich mich wieder ihrem Großvater zu.
    «Interessant», erwidere ich zerstreut. «Davon hat sie mir nie etwas erzählt.»
    Der alte Herr mustert mich eindringlich. «Ich hoffe, sie hält sich auch mit anderen Dingen zurück.»
    So aufrichtig, wie ich kann, schaue ich ihm in die Augen. «Frannie ist etwas Besonderes für mich. Bitte, glauben Sie nicht, ich ginge leichtfertig mit ihr um.» Außer dass ich sie beinah Belias überlassen hätte. Okay, das war unverzeihlich, aber sonst habe ich mir eigentlich nicht viel vorzuwerfen.
    «Das will ich dir auch nicht geraten haben», antwortet er. «Sie ist nämlich wirklich etwas Besonderes und viel zu schade für jeden von euch.» Wenn er wüsste, wie recht er hat. «Wehe, du behandelst sie nicht gut.» Mit gerunzelten Brauen schaut er hoch zu Frannies Fenster.
    «Ich weiß, dass sie zu schade für mich ist. Das versuche ich, ihr dauernd klarzumachen.»
    Daraufhin lächelt er versonnen. «Sie ist so stur wie ihre Großmutter. Wahrscheinlich macht sie, was sie will, ganz gleich, was du sagst.»
    «Trotzdem, ich werde nie zulassen, dass ihr irgendetwas passiert.»
    Sein Blick wird streng. «Und falls doch, komme ich höchstpersönlich, um mit dir abzurechnen.»
    «Einverstanden.»
    «Liebst du sie?»
    Das kommt so überraschend, dass ich ihn nur sprachlos anstarren kann. Um Zeit zu schinden, schaue ich hoch zu Frannie, die uns immer noch beobachtet. Ich denke an das, was mir bevorsteht, und mir wird hundeelend. Wie sehr habe ich versucht, meine Gefühle für Frannie zu leugnen oder mir wenigstens einzureden, dass sie keine Rolle spielen. «Ja, Sir.» Und ich weiß, das ist die Wahrheit. Und außerdem der Grund, weshalb ich im Fegefeuer enden werde.
    «Hast du ihr das schon gesagt?»
    «Nein, Sir.»
    «Und wann hast du vor, damit herauszurücken?»
    «Bald.»
    «Gut», sagt Frannies Großvater und klopft mir auf die Schulter.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 16 Der Teufel in deinem Bett
    Frannie
    Normalerweise liebe ich Wochenenden, aber diesmal war es die Hölle. Ich hatte schreckliche Albträume: von körperfressenden Aliens und Gefangenen, die statt Händen Eisenhaken hatten. Und dazwischen immer wieder Träume von Luc oder Gabe. Die Erinnerung daran treibt mir die Schamesröte ins Gesicht.
    Und zweimal war ich sicher, einen schwarzen Shelby Cobra an unserem Haus vorüberfahren zu sehen.
    Belias, Avaira und ich – wir kommen alle aus –?
    Heute in der Schule sind meine Gedanken wie ein Jo-Jo zwischen Gabe und Luc hin- und hergehüpft, denn inzwischen hat meine Besessenheit sich auf beide ausgedehnt. Nach der letzten Stunde beschließe ich, mich zunächst auf Luc zu konzentrieren. Wortlos packe ich seinen Arm und schleife ihn hinaus zum Parkplatz. Sowie wir in seinem Auto sitzen, drückt er mir einen brennenden Kuss auf den Mund. Ich sinke in seine Arme.
    «Sag’s mir», murmele ich an seinen Lippen.
    «Was?», fragt er.
    Unter Einsatz all meiner Willenskraft drücke ich ihn ein Stück von mir weg. «Das, was du Freitag sagen wolltest. In meinem Zimmer. Kurz bevor meine Mutter kam.»
    «Woher soll ich das jetzt noch wissen?» Luc zieht mich wieder an sich.
    Diesmal schiebe ich ihn entschlossen zurück. «Du hast gesagt, ‹Belias, Avaira und ich – wir kommen alle aus –›. Und jetzt will ich wissen, woher ihr kommt.»
    «Ach das», entgegnet Luc langsam, als fiele es ihm gerade erst wieder ein. «Das erzähle ich dir später.»
    «Nein, jetzt.»
    Seine Augen werden schwarz und undurchdringlich wie Steine. «Es ist nichts.»
    «Den Eindruck hatte ich am Freitag aber nicht.»
    Luc lehnt sich zurück, schließt die Augen und seufzt. «Es ist besser, wenn du es nicht weißt.»
    «Ich will es aber wissen.»
    Mit gequältem Blick dreht er den Kopf zu mir um. «Ich habe ein paar ziemlich schlimme Sachen gemacht.»
    Mein Magen zieht sich zusammen. «Na und? Wer hat das nicht?»
    «Trotzdem gibt es Unterschiede.»
    Das braucht er mir nicht zu sagen, das weiß ich selbst.

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