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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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anders mehr hinsehen. Vergessen war alles andere. Unwichtig schien ihm die Tatsache, dass sein Körper längst nicht mehr ihm gehörte. Dass er die Herrschaft über seinen Willen längst an seine Magie abgegeben hatte, die ihn nun erfüllte. Die ihm wahnsinnige Macht verlieh.
    Allein seine Gegenwart fachte die Glut an. Ließ sie heller und heißer glimmen. Hier und da erwachten neue Flammen, die an den Kleidern der Frauen leckten. Sie sprachen ein Bild für sein inneres Verlangen.
    Die rauchige, tiefe Stimme des Sängers erzählte immer wieder aufs Neue von Liebe, Sex und Blut. Er sang von Tod und Leid. Von Jagden und dem Mond. Von Feuer und Staub und Ewigkeit.
    Der Geruch von verkohlter Haut erfüllte die Nachtluft. Eine nach der anderen verließen die Frauen die glühende Tanzfläche, bis schließlich nur noch Rosanna und Angel tanzten. Für Rosanna mussten es grausame Schmerzen sein. In ihrem Gesicht spiegelte sich jedoch nur ungehemmte Freude.
    Angel spürte keinen Schmerz. Claude sog jede ihrer Empfindungen auf, wie ein Schwamm. Sie spielten gerade ein sehr tiefes, wildes Stück an, als Claude plötzlich Angels Blick auf sich spürte. Wie ein heftiger elektrischer Stoß durch seine Adern. Er hob den Blick und sah in zwei glühende, bernsteinfarbene Augen, in denen ein wildes Feuer glänzte. Ihre Lider waren halb niedergeschlagen und sie sah ihn durch ihre dichten, schwarzen Wimpern an. Ein verführerisches Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie den Arm ausstreckte, die Finger spreizte und ihn über ihren Arm hinweg ansah.
    Das war eine verdammte Aufforderung.
    Claude hörte den Aufschrei seines Blutes, als sie ihn so anlächelte. Das Rauschen in seinem Kopf wurde immer lauter, übertönte alles andere.
    Wäre er klar im Kopf gewesen, hätte er gemerkt, dass er der Grund war, warum Angel so ungehalten war. Claudes eigener Kontrollverlust hatte sich auf sie ausgewirkt.
    Er hatte ihre Fesseln gelöst.
    Hatte ihre gefährliche, gedankenlose, dunkle Seite befreit. Und nun, da sie ihn zu sich rief, brach die Dunkelheit aus seinem Körper. Er verströmte negative Energie, wie ein schwarzes Loch. Kaum nahm er noch wahr, wie sich ein paar der Umstehenden vor Schmerzen zu krümmen begannen, als seine bösartige Aura ihre Verwandlung erzwang.
    Claude sah sie nicht.
    Er war schon aus seinen Stiefeln geschlüpft, bevor er es auch nur merkte. Ein paar schnelle Schritte an den Flammen vorbei, die schreiend und kreischend nach ihrem Herren griffen, und er legte seine Hand in ihre. Die glühende Asche unter seinen Füßen spürte er nicht. Sein Innerstes brannte tausend Mal heißer.
    Als sich ihre Haut berührte, strömte eine Welle reiner Energie in seinen Leib. Er konnte förmlich spüren, wie sich sein Hirn abschaltete und seine Instinkte die Herrschaft übernahmen.
    Er lächelte. All die Wildheit, all die Lust und die Kraft, die ihren Körper füllten, überrannten nun auch seinen. Er umfasste ihre Hand und zog sie zu sich. Er ließ die Musik von sich Besitz ergreifen, fühlte den Rhythmus, ließ sich mitreißen.
    Er hörte die umstehenden Zuschauer kaum, als sie zu rufen begannen, und merkte nicht, dass man ihnen platz machte. Er sah nur noch sie, wie sie sich in seinen Armen bewegte. Sogar die Musiker legten noch einmal nach und spielten noch verbotener.
    Der Garten wurde von einem gewaltigen Schatten überzogen. Seinem Schatten. Tief in seinem Inneren wusste er längst, dass er viel zu weit gegangen war, aber es war ihm schlicht egal. Claude konnte sich ihr nicht mehr entziehen. Er verlor sich in der Erotik ihres Tanzes. Fühlte ihren heißen, willenlosen Körper in seinen Armen. Seine Hände waren grob zu ihr. Sein Blick schwarz vor Gier. Ihre perfekt synchronen Herzen schlugen wild und laut. Er fühlte sich, als hätte er blind mit ihr tanzen können. Also schloss er die Augen und die Sensation in seinem Blut wurde nur noch intensiver. Sein Innerstes schien zu kochen. In ihm brodelte eine Hitze, die seinen gesamten Körper in Ekstase versetzte.
    Er fühlte sie.
    Er fühlte sie so deutlich in sich, als wären sie eins.
    Synchron.
    Perfekt.
    Er hörte das tiefe, wilde Grollen, das über ihre Lippen rann, als er sie über seinen Arm bog, eine Hand an ihrem Rücken, die andere auf ihrem Brustbein. Er drückte sie tiefer und sie ließ sich biegen. Sein Hand fuhr langsam zwischen ihren Brüsten hindurch, während seine Lippen kurz die Haut ihres Halses streiften.
    Die Luft um sie herum flimmerte vor Hitze. Zahlreiche

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