ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
Flammenzungen stachen in die Höhe und die Dunkelheit senkte sich immer tiefer auf sie herab. Asche wirbelte umher, aufgetrieben von der Wärme. Knurrend, jaulend und rufend feierten die Umstehenden diesen Tanz, der seinesgleichen suchte.
Nur um Haaresbreite hinderte Claude sich selbst daran, sie hier und jetzt auf den Boden zu werfen und ihr die Kleider vom Leib zu reißen. Die Gewalt, die in ihm toste, schien nur noch aus brodelnder Begierde zu bestehen.
Pochend und hart wie Marmor drängte die Säule seines Schwanzes gegen das Leder seiner Hose.
Er wollte sie.
Jetzt.
Und es wäre ihm egal gewesen, dass jeder sie gesehen hätte.
Hinterher wusste er nicht mehr, wie er es schaffte, sie nicht niederzuzwingen. Obwohl er sich sicher war, dass er sie nicht mal hätte zwingen müssen.
Ein Aufwallen der Klänge, ein neuer hitziger Rhythmus und schon löste sie sich wieder von ihm. Entglitt seiner Umarmung und der Tanz ging weiter.
Claude spürte nicht, dass seine Lungen von der Anstrengung zu brennen begannen. Er spürte auch nicht seine schmerzenden Füße. Er wollte nur mit ihr tanzen.
Erst als die Musiker langsamere Stücke zu spielen begannen und die meisten der Gäste sich zu zweit oder in kleinen Grüppchen in das umliegende Gebüsch zurückgezogen hatten, infiziert von der gewaltigen, lustgeschwängerten Dunkelheit, die aus Claudes Poren strömte, hielten Claude und Angel inne.
Atemlos stand sie vor ihm. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell. Ihre Haut glänzte feucht im Feuerschein. Unter ihren Füßen war nur noch kalte, weiße Asche. Was seinen Blick aber nach wie vor fesselte, war das gelbe Feuer in ihren Augen.
Er sah die Ekstase in ihrem Blick. Sie lächelte ein Lächeln voller düsterer, obszöner Versprechen. Claude erwiderte dieses Lächeln und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Der Schweiß rann seinen Rücken hinunter. Die Hitze der Nacht, des Feuers und seiner Lust machten das Atmen fast unerträglich.
Schnell warf er einen Blick in die Runde und merkte erst jetzt, dass kaum noch jemand um die Feuerstelle herumsaß. Von überall her hörte er das tiefe Knurren und Stöhnen von miteinander beschäftigen Werwölfen. Die Luft war schwer von Erotik und dem herben Geruch nach Sex.
Claude fühlte sich wie betäubt. Immer noch summte sein ganzer Körper. Kochte und schmolz unter der Hitze seiner Magie. Er hoffte, dass die frische, kühle Nachtluft seinen erhitzten, erregten Körper etwas abkühlen mochte.
Und außerdem wollte er mit ihr allein sein. Fernab von allen anderen, von Seth, dessen scharfen Blick Claude immer noch in seinem Nacken spürte.
Er machte eine auffordernde Geste in Richtung Wald. Auf Angels Lippen lag ein schwer zu deutendes Lächeln, als sie nickte und langsam vorausging. Irgendwo zwischen Argwohn und Vorfreude. Claude folgte ihr und alles, was er sehen konnte, war die geschmeidige Bewegung ihrer Hüfte beim Gehen.
Als sie langsam hintereinander in den Wald eindrangen, war er sich sicher. Er würde es versuchen.
Wenn nicht heute Nacht, dann niemals!
Er würde es riskieren, er konnte nicht anders. Sein kochendes Blut rief nach ihr. Der hungrige Dämon ihn ihm wollte das, was da vor ihm ging. Nur Geduld , versprach er sich, nur noch einen Moment . ..
Die Dunkelheit des nächtlichen Waldes verschlang sie. Untermalt vom kreischenden Rauschen in seinen Ohren. Ihm war so heiß.
Nichts um ihn herum hatte noch Bedeutung. Seine Augen waren fest auf sein Ziel gerichtet. Nichts und niemand konnte ihn jetzt noch aufhalten.
Als sie eine kleine Lichtung betraten, blieb Angel endlich stehen. Es war nur ein kleiner Flecken taufeuchter Wiese umringt von hohen Bäumen und dichtem Strauchwerk. Der rote Mond hatte sich dem Horizont genähert und man sah nur noch einen schmalen roten Halbkreis über den Baumwipfeln.
Er sah sie dort auf dem Gras stehen. Den Blick in den Himmel gerichtet. Die gelben Augen glühend in der Dunkelheit. Immer noch schimmerte ihre Haut vom Schweiß. Im sanften Widerschein des Mondlichts sah er den dunklen Schatten, der sich unter ihrer weißen, fast transparenten Haut bewegte. Er sah das Monster, das sie war. Dass er so liebte ...
Ein dunkles Knurren entwich seiner Kehle. Er wollte jeden einzelnen dieser Schweißtropfen von ihrer Haut lecken. Jede erreichbare Stelle ihrer Haut mit seinen Lippen berühren. Er wollte sich in ihr versenken. Wollte spüren, wie sie nur für ihn kam. Er wollte sie hören, wie sie vor Lust schrie. Lust,
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