ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
zischte ich leise, doch da setzte er die Klinge schon an seine Haut. Ich schloss die Augen. Konnte den Anblick nicht ertragen.
Ich konnte den Schnitt spüren. Das seichte Brennen an meinem Hals. Doch allein der feine, leichte Geruch nach frischem Blut ließ eine gewaltige Welle des Hungers in mir aufbranden. Ich fühlte, wie meine Augen hinter den zusammen gepressten Lidern ihre Farbe veränderten. Mein Hunger war gewaltig und der Blutdurst so grausam, dass meine Hände zu zittern begannen von der Anstrengung, die es mich kostete, an Ort und Stelle stehenzubleiben.
„Sieh mich an ...“, verlangte Claude.
Niemals. Ich würde ihn nicht ansehen. Wenn ich das dünne Rinnsal sah, das gerade seine Brust hinab rann, wäre es vorbei mit jedweder Beherrschung. Nein, ich sollte mich umdrehen und gehen. Hinaus aus der Wohnung. Zurück in die Stadt und einen einfachen Menschen für mich finden.
„Sieh mich an!“
Claudes Stimme war ein scharfer Befehl, der mitten durch meine Selbstkontrolle schnitt. Ich öffnete die Augen und alles, was ich sah, war der kleine Schnitt an seinem Hals.
Doch etwas anderes ließ mich zögern, wo mein Hunger Linderung verlangte. Sein Lächeln wurde breiter.
„So erstaunt? Ja ... Mein Blut ist schwarz. Wie meine Seele. Das macht Schwarze Magie mit einem mit der Zeit ...“
Obwohl er von etwas sprach, das mich eigentlich mehr hätte erschrecken sollen, war seine dunkle, tiefe Stimme in meinen Ohren pure Erotik.
Er lehnte sich noch weiter zurück und neigte den Kopf, sodass er seinen Hals vollends entblößte.
Ich sollte jetzt gehen ...
Sofort!
„Komm her ...“, wisperte er und meine Füße bewegten sich von alleine auf ihn zu. Ich raffte mein Kleid mit zitternden Fingern und setzte mich auf seinen Schoß.
„Beeile dich ...“, flüsterte er leise. „Bevor der Schnitt sich wieder schließt ...“ Er schloss die Augen und verharrte erwartungsvoll. Doch alles, was ich tun konnte, war dieses schwarze Rinnsal anstarren, das aus der kleinen Wunde floss, deren Ränder schon begannen, sich zusammenzuziehen.
Und wenn ich nur kostete?
Nur die kleine Spur ableckte, von seinem Bauch hinauf zum Hals ...?
Das würde den schlimmsten Durst vielleicht besänftigen.
Bei allen Höllen! , ich wusste genau, dass es das nur noch schlimmer machte!
Aber ich war so hungrig ...
Und er lag hier unter mir ...
Bot sich mir an ...
Meine Hände legten sich auf seine Brust und ich senkte langsam den Kopf. Meine Zunge glitt über die sanften Wölbungen seiner Bauchmuskeln, leckte jeden Tropfen von seiner Haut. Bis ich seinen Hals erreichte.
Der Hunger, angeheizt von der süßen Kostprobe, wütete grausam in meinem Inneren. Mein Atem ging schwer vor Anspannung. Ich konnte nicht mehr aufhören. Die kleine Wunde hatte sich fast vollends geschlossen. Ich würde sie wieder öffnen müssen ...
Im Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr. Claudes Hand hob sich langsam, doch ich hielt ihn auf, ehe er seinen Hals mit dem Dolch erneut erreichte.
„Nein“, knurrte ich leise und meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, „Du wolltest den Schmerz, du wirst ihn bekommen.“
Seine Hand fiel zurück auf die Couch und er reckte das Kinn noch etwas höher, ein kühles Lächeln auf den Lippen. Langsam senkte ich die Lippen auf seine pochende Ader hinab.
Das Stöhnen, das seiner Kehle entwich, als ich meine Zähne tief in sein Fleisch grub, war nicht von Schmerz geprägt. Sein ganzer Körper spannte sich an und ich spürte, wie er hart wurde unter mir, als ich zu trinken begann.
Er schmeckte so wunderbar. Samtig und süß und würzig wie Wein rann sein Blut meine Kehle hinab. Ich trank in langen, tiefen Zügen und mit jedem Schluck schwemmten mehr und mehr seiner Gefühle meinen Körper. Zusammen mit seiner Kraft nahm ich auch jede Nuance seiner Emotionen in mich auf. Diese gewaltige Lust und die an Wahnsinn grenzende, alles verschlingende Liebe. Ich fühlte alles und es überrannte mich schier. Mein Verstand versank im tiefen Nebel seiner Leidenschaft. Machte mich blind und taub. Ich wollte, was er wollte und das war im Moment eine einzige Sache. Mich in jeder nur erdenklichen Art und Weise mit ihm zu vereinigen.
Ein Schrei voller Schmerz und Lust löste sich aus seiner Kehle, als ich mich fester in seinem Hals verbiss und mich auf die Knie aufrichtete. Schnell fand ich die Knöpfe seiner Hose und befreite ihn davon. Ich fühlte, wie sich seine Hände in meine Hüften krallten, während ich sein
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