ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
hartes, pochendes Geschlecht umfasste und mich langsam auf ihn sinken ließ.
Meine Lippen lösten sich in einem erregten Aufstöhnen von ihm, als ich ihn in mir spürte.
Claude hob, nun da ich ihn freigegeben hatte, den Blick und sah mir direkt in die glühenden, gelben Augen. In seinem Ausdruck lag etwas von Erstaunen und bodenloser Begierde. Erfasst und mitgerissen von seiner Lust begann ich, meine Hüften zu bewegen. Sofort sank sein Kopf zurück in den Nacken und ein Stöhnen rann zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Es dauerte nur Augenblicke, ehe er meinen Rhythmus aufnahm und wir uns gemeinsam bewegten.
Sein Blut pulsierte durch meine Adern und ließ meinen Körper beben. Eine schwarze, alles versengende Hitze erfüllte jeden Winkel meines Leibes.
Es war immer noch nicht genug.
Der dunkelste, animalischste Teil in mir verlangte, schrie und brüllte, nach der Vollendung.
Nach der vollständigen Vereinigung.
Unter mir keuchte Claude und ich spürte seine Hand in meinem Nacken als er versuchte mich an seinen Hals zurückzuzwingen, doch ich widerstand ihm.
Zuerst musste ich noch etwas anderes tun ...
Ich richtete mich gerade auf und hob mein Handgelenk an die Lippen. Ich schmeckte mein eigenes Blut, als ich meine Vene für ihn öffnete.
Wenn mein Blut erst durch seine Adern flösse…
Ich erstarrte mitten in der Bewegung.
Was war ich hier gerade im Begriff zu tun?!
Wollte ich tatsächlich eine unauslöschliche, ewige Verbindung zwischen ihm und mir schaffen, die noch intimer wäre, als die, die ohnehin schon zwischen uns bestand?
Das konnte doch nicht mein Ernst sein?
Fassungslos starrte ich auf ihn herunter. Auf die Stelle, an der sich unsere Körper vereinigten.
„Nein ...“, rann es mir über die Lippen. Claude wandte den Kopf, als ich innehielt, und sah mich an.
„Was ist?“, fragte er heiser und hob die Hand, wollte mein Handgelenk greifen. Beinah panisch machte ich mich von ihm los und sprang regelrecht von seinem Schoß.
Voller Entsetzen war Claude hochgefahren, als ich aufgesprungen war, und sah mir mit schreckgeweiteten Augen nach.
„Angel!“ rief er und streckte die Hand nach mir aus, doch ich wich nur noch weiter zurück, „Angel, was ist mit dir?“
Ich machte eine schnelle, herrische Geste mit der Hand. „Genug!“, fuhr ich ihn an und ließ all meine Wut auf mich selbst in, meiner Stimme klingen, „Tu das nie wieder! Hast du mich verstanden! Niemals wieder! “
Augenblicklich wurde sein Blick finster und ich spürte Zorn in ihm aufkeimen. Mit offener Hose und schwarzem Blut, das ihm über die Brust rann, starrte er mich an. In diesem Moment konnte ich nicht mehr anders. In einem Schlag, einem Schrei, entlud sich all meine Wut auf drei der bodentiefen Fenster hinter ihm. Krachend und schrill zersprangen sie in hunderttausend Scherben.
„Ein Wort!“, warnte ich ihn zischend, „Sag jetzt nur ein verdammtes Wort!“
Er schwieg und ich verließ das Wohnzimmer. Ich rannte fast ins Badezimmer. Auch, wenn ich wusste, dass es längst zu spät war, zwang ich meinen Körper, sein Blut zu erbrechen. Atemlos sank ich schließlich neben der Toilette auf die kalten Fliesen. Mein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub. Ich bekam kaum Luft.
Was hatte ich getan?
Ich konnte ihn immer noch in mir spüren. Nicht nur zwischen meinen Beinen, sondern in meinem gesamten Körper.
Nur um Haaresbreite hätte ich ihn für immer an mich gekettet. Tausendmal schlimmer als es ohnehin schon war. Nie wieder hätte er dann auch nur einen Gedanken vor mir verbergen können. Nichts von dem, was in ihm vorging, wäre mir verborgen geblieben. Und umgekehrt genauso. Das konnte ich ihm unmöglich antun! Wenigstens den tiefsten Abgrund meiner Seele wollte ich vor ihm verbergen. Er war mein Wächter, nicht mein Mann.
Was war ich nur für ein lüsternes, grausames Monster!
Ich spielte mit seinen Gefühlen und benutzte ihn, wie es mir passte!
Und eben dieses Gefühl ... Diese unendliche Liebe für mich in seinem Herzen. Mit einem so intensiven, so wahren Gefühl durfte ich nicht spielen. Ich musste endlich eine Entscheidung treffen.
Vielleicht sollte ich ihm eine Chance geben, mich zu lieben ... Und mir selbst auch. Immerhin fühlte ich mich wohl bei ihm. Vielleicht konnte ich ihn irgendwann lieben ... Mehr wie einen Mann, denn wie einen guten Freund ...
Kannst du das wirklich ...?, f ragte mich eine dunkle Stimme in meinem tiefsten Unterbewusstsein und schenkte mir ein Bild von schwarzgrauem
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