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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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menschennahe Gestalt. Was ja auch irgendwie nachzuvollziehen war. Auch Claude mochte seine aktuelle Gestalt deutlich lieber.
    „Sei nicht immer so griesgrämig, Junge!“, lachte Asmodeus und klopfte ihm mit einer riesigen, schweren Hand auf die Schulter.
    Gott sei Dank, trollte er sich dann wieder. Für die nächsten fünfzehn Minuten. Claude blickte im grimmig hinterher. Wenn man diesen Opa sah, konnte man kaum glauben, dass er tatsächlich eine der sieben Todsünden vertrat. Aber dennoch ... Wenn man ihn erstmal näher kannte, so wie Claude, dann wusste man, dass all diese Väterlichkeit nur Fassade war und das er seiner Sünde sehr gerecht wurde. Dem Hochmut.
    Pah, allein wenn man seine irdische Wohnung schon sah! Oder erst seinen Palast im She'Ol!
    „Du weißt, dass der alte Mann recht hat.“
    Dass Belial plötzlich neben ihm saß, erschreckte weder Claude noch sonst irgendwen in dieser Kaschemme. Es waren fast ausnahmslos Dämonen anwesend. Und ausnahmslos jeder kannte Belial hier.
    „Hat dich wer nach deiner Meinung gefragt?“, zischte Claude und warf seinem besten und einzigen Freund einen schiefen Seitenblick zu. Belials breites Lächeln war die Unschuld in Vollendung. Seine sanften, androgynen Züge und das halblange dunkelblonde Haar, das er zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden hatte, verliehen ihm das Aussehen eines harmlosen Kunststudenten. Die ausgeblichene Jeans und die dazu passende Jeansjacke trugen ihr Übriges dazu bei. Dass dieser Junge die Todsünde Wolllust vertrat, konnte man auch nur glauben, wenn man ihn schon mal in Aktion erlebt hatte.
    Aber deshalb verstanden sich er und Claude ja auch so gut.
    „Du wusstest, dass das passieren würde, Claude“, fuhr Belial nun ungerührt fort. Claude verdrehte die Augen. Dieser Arsch wusste aber auch immer, wo er hintreten musste!
    „Du wusstest, dass deine innere Finsternis sie anziehen und in eine Richtung zerren würde, die genau diese Reaktion hervorruft. Es war abzusehen, dass sie dich von sich stoßen würde.“
    „Halts Maul, Belial“, knurrte Claude. Als ob er das nicht alles längst wüsste! Doch, natürlich, ließ sich der Dämon nicht beirren. Wieso auch? Quälen wir den besten Freund doch ruhig noch ein bisschen mit seinem Elend.
    „Du weißt, dass sie dir nicht gehören kann, und versuchst es trotzdem alle Jubeljahre wieder. Das kann unmöglich nur an deinem Fluch liegen. So bescheuert wärst nicht mal du, Alter!“
    Claude schnaubte. „Mir scheint als wäre ich es doch.“
    Belial musterte ihn einen Moment und seufzte dann schwer.
    „Soll ich vielleicht mal ein gutes Wort beim Schicksal für dich einlegen? Ich kann ganz gut mit ihr. Wir kennen uns jetzt.“
    „Hör einfach auf zu quatschen, Belial! Ich kriege das auch wunderbar alleine hin. Musst du nicht zufällig auf deinen Schützling aufpassen, oder so?“
    Belial kicherte leise. „Ja, das sehe ich, dass du meine Hilfe nicht brauchst. Und, nein, Robin ist in den besten Händen. Um genau zu sein bei dem Mann, den das Schicksal für sie vorgesehen hat.“
    Claude knurrte einen Fluch, ehe er herumfuhr und den Kopf wieder auf die Theke bettete.
    „Du hast ja recht“, brummte er, als sich Belial mit ihm auf Augenhöhe begab. „Warum kann ich nicht aufhören? Wieder und wieder und wieder versuche ich es, wo ich doch das Ergebnis vorher schon kenne.“
    Belial seufzte leise und es klang viel zu verständnisvoll in Claudes Ohren.
    „Ich denke, es ist dein Schicksal. So wie es Angels ist, nicht dich zu wählen. So wie es meines ist, dass nie etwas mein Herz berühren wird.“
    Claude drehte den Kopf und sah dem Freund in die dunkelbraunen Augen. Dann musste er lächeln.
    „Wir sind schon echt arme Schweine.“
    Belial brach in schallendes Gelächter aus und Claudes Herz wurde etwas leichter. Es tröstete ihn, zu wissen, dass er nicht der Einzige mit einem harten Schicksal war. Und außerdem tröstete ihm Belials Gesellschaft.
    „Hör mal, Claude!“, unterbrach Belial nun seine Gedanken, „Was hältst du davon? Wollen wir nicht die alten Zeiten wieder etwas aufleben lassen?“
    In Claudes Augen loderten Funken auf, als die Erinnerung an vergangene Tage zurückkehrte. Belial nahm das als ein Ja und fuhr auf seinem Hocker herum. Er ließ seinen Blick kurz über die Menge schweifen. Der Laden war randvoll mit niederen Dämonen. Schnell blieb sein Blick an einer Gruppe junger Hexen hängen. Belial brauchte nie lange sich zu entscheiden. Er war wahrlich nicht

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