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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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wie Belial im Bett hochfuhr und verwirrt zu ihm herüber sah, aber Claude konnte nur aus dem Fenster starren.
    Kein Wunder war alles, was er denken konnte. Nein, es wunderte ihn wirklich nicht, dass er seine Magie hier vollkommen gebrauchen konnte. Jede Nuance. Bis ins Kleinste.
    Hier gab es einfach nichts, was ihn davon abhielt. Keinen Filter. Keine gegenwirkenden Kräfte. Hier war alles rein.
    Rein schwarz.
    Er war im verdammten She'Ol . In der untersten Schale der Hölle. Dem Wohnort Luzifers persönlich.
    „Warum, zur Hölle, hast du mich hier hergebracht!“, schrie er seinen Freund an, noch während er zu ihm herumfuhr. Belial musterte ihn nur mit einem argwöhnischen Blick.
    „Wohin hätten wir denn sonst gehen sollen? In ein Motel? Nein danke.“
    Belial wühlte in dem Kleiderhaufen auf dem Boden nach seinen Sachen. Und fand zwischendurch Claudes Hose. Er warf sie ihm zu und Claude stieg hinein.
    „Du weißt genau, wie ungern ich hier bin“, murmelte er, während er den Reißverschluss schloss. Belial schenkte ihm ein schiefes Grinsen. „Das war dir aber gestern reichlich egal.“
    Claude fluchte leise und drehte sich wieder zum Fenster um. Draußen sah alles noch genau so aus, wie er es in Erinnerung hatte, obwohl mittlerweile gut tausend Jahre vergangen waren, seit er zuletzt hier gewesen war.
    Man mochte sich die Hölle als trostlosen, mit Felsen und Lavaflüssen übersäten Ort vorstellen, aber das kam dem She'Ol nicht einmal nahe. Nicht, dass Satane und hohe Dämonen nicht trotzdem allesamt einen Faible für flüssiges Gestein und Schwefel hatten. Und natürlich für Feuer.
    Aber, nein, der She'Ol war ein Garten. Luzifer mochte es, seine Heimat wie den Garten Eden aussehen zu lassen, aus dem er einst verbannt wurde.
    Es gab grüne, weite Wiesen. Bäume voller roter Blüten. Allesamt Apfelbäume, was irgendwie überaus ironisch war. Klare, ewige Wasserläufe. Schmetterlinge mit schwarzen Flügeln, groß wie Teller. Eine große Zahl an Lebewesen bevölkerte diesen Garten. Keines von ihnen verdiente den Namen Tier.
    Das Haus eines jeden Satans stand irgendwo in diesem unendlichen Garten. So wie Belials vergleichsweise kleines Heim. Da er die meiste Zeit auf der Erde verbrachte, gab es hier … eigentlich nur ein Schlafzimmer. Ein riesiges, sehr vielseitiges Schlafzimmer. Soviel zur Todsünde Wollust.
    Claude schnaubte, als er über die bizarre Schönheit dieses Ortes hinwegschaute. Im Grunde mochte er den She'Ol sehr. Hier war seine Macht nahezu grenzenlos. Nur die Satane und Luzifer selbst standen über ihm.
    Seine Mutter lebte auch hier ...
    „Wenn du Bar suchst, die ist gerade auf Mission in der Oberwelt.“ Oberwelt war ein satanischer Begriff für die Erde und Bar war der Spitzname seiner Mutter, Barbelo.
    „Ich hasse es, wenn du meine Gedanken liest“, knurrte Claude und erntete dafür nur Gelächter.
    „Dann denk leiser!“
    Claude beschloss Belial zu ignorieren und suchte sich seine übrigen Kleider zusammen. Dann verließ er das kleine Haus und ging hinaus. Er folgte einem mit schwarzem Kies gestreuten Weg, tiefer in den Garten hinein. Bald schon verschwand Belials Haus hinter hohen, dunkelgrünen Kiefern. Es roch gut hier. Nach Asche und Feuer. Nach Blut und Schwefel. Nach Tod und Ewigkeit.
    Claude spürte die lebendige Kraft der Erde unter seinen Füßen. Der Boden hier lebte. Wenn man hineingriff, ein Loch in die Erde machte, fand man Blut. Luzifers Blut. Denn die Quelle der Kraft dieses Ortes war Luzifer selbst. Dieser Ort war sein Leib.
    Er hatte einst viel Zeit an diesem Ort verbracht, als er noch bei seiner Mutter in die Lehre gegangen war. Es war schwierig gewesen, sich als Dämon niedrigeren Ranges zwischen all den Satanen zu behaupten. Aber es war ihm gelungen.
    Außer bei einem ...
    Ein einziger Sohn Luzifers hatte es nie aufgegeben, Claude zu demütigen. Heute lebte er unter dem Namen Ira an der Oberfläche. Stets hatte er Claude seine Frauen ausgespannt, sie benutzt und dann weggeworfen. Nur um ihn zu zeigen, dass er es konnte. Ira war schon immer ein Arschloch gewesen. Dass er jetzt auch auf Angel ansprang, war beinah abzusehen gewesen. So lange hatte es Claude geschafft, dass Ira nichts von seinem Schützling erfuhr und dann war es doch soweit gekommen. Sie waren einander begegnet und Angel hatte sich von der negativen Kraft des Satans angezogen gefühlt.
    Aber, Luzifer sei Dank , konnte man schon fast behaupten, hatte Ira es bei ihr nicht geschafft, ihr Herz zu brechen. Nun

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