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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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er das, was Angel in der Nähe dieser Kreatur trieb nur ansatzweise wahrnahm, so war er sich doch umso klarer bewusst, was sie dort tat. Und was sie glaubte, für dieses Monster zu empfinden.
    Sie war nur geblendet! Geblendet von so viel negativer Kraft !
    Immer und immer wieder erinnerte ihn die Stimme daran. Aber das konnte Claude auch!
    Mit einem Laut zwischen Keuchen und Lachen ließ er sich neben der Toilette mit dem Rücken an die nackten Fliesen sinken.
    Bald , erinnerte ihn die Stimme in seinem Kopf, als er schon glaubte, der Schmerz in ihm würde ihm jeden Moment den Verstand rauben, bald würde sie für immer ihm gehören !
    Zwischen all dem Dreck in seinem Leib und der betäubenden Wirkung von Zorn und Traurigkeit, hatte er es gespürt.
    Sie rief nach ihm.
    Schon seit einigen Tagen.
    Er war auch ein einziges Mal, keine Ahnung, wann das gewesen war , im Vollrausch, als er total high und sturzbetrunken war, vor Iras Haus gewesen. Soweit er es da hatte beurteilen können, gab es keinen Bannspruch mehr, der ihn fernhielt, aber er hatte es dennoch nicht gewagt. Er konnte ihr so nicht gegenübertreten.
    Später , dachte er, später, wenn er alles erledigt hatte und wieder klar im Kopf war, würde er zu ihr gehen und sich anhören, was sie wollte. Später ...
    Doch zunächst musste er noch einmal alles kontrollieren. Er durfte nichts vergessen. Er konnte sich keinen Fehler leisten. Aber das würde er auch nicht. Denn schließlich war er kein Anfänger. Er hatte schon früher mächtigere Dämonen, als er selbst es war, beseitigt. Das war kein Ding.
    Jeder von ihnen hatte einen Schwachpunkt. Jeder.
    Das sagte die Stimme auch immer wieder.
    Sie wiederholte sich oft.
    Claude stemmte sich langsam in die Höhe und stapfte aus dem Bad in sein Zimmer. Dort zog er sich die Lederhose aus, die er die letzten Tage getragen hatte und betrachtete mit Stolz sein Werk.
    Der Echtholzparkettboden hatte ein hübsches, neues Design bekommen. Inmitten des Raumes hatte er mit viel Mühe das Tor, ein riesiges Pentagramm, in den Boden gebrannt. Dahinter stand der Altar, der im Grunde sein umfunktionierter Schreibtisch war, mit den Kerzen, dem Dolch und dem Kelch.
    Die Spritzen, Tütchen und Falschen dazwischen würde er vorher noch wegräumen.
    Das leise Stöhnen und Wimmern, das an seine Ohren drang, war das Schönste an dem Ganzen. Auf seinem Bett, eingeschnürt wie Pakete, lagen die sechs Mädchen. Er hatte sie alle handverlesen. Nur die Schönsten und Jüngsten, die Unschuldigsten, waren gut genug für diesen Zauber. Der Fürst mochte sie am Liebsten blond und rein. Sie würden sein Opfer sein, die das Tor aufstießen und Claudes Macht vollständig entfesseln würden.
    Riskant? Ach wo!
    Es war Claude schlicht egal, was es ihn kostete. Sein Leben. Seine Macht. Seinen Körper. Völlig gleich! Hauptsache er konnte Angel von Ira trennen. Irgendwie würde er anschließend schon wieder auftauchen. Das tat er immer.
    Aber fairer, grundwahnsinnigerweise räumte er Angel eine zweite Chance ein.
    Die Stimme riet ihm dazu, noch einmal zu ihr zu gehen.
    Das würde er tun.
    Er würde noch ein Mal zu ihr gehen.
    Vorher.
    Und ihr die Möglichkeit geben, sich doch noch für ihn zu entscheiden. Aus freiem Willen. Nicht, weil kein anderer mehr da war. Obwohl es ihm letzten Endes vollkommen egal wäre, warum sie bei ihm war.
    Solange sie es nur war und er sie besitzen konnte.
    Die Stimme nickte zufrieden.
    Denn schließlich gehörte Angel ihm.
    Sie war sein Eigentum.
    Sein Besitz.
    Er warf einen Blick zum Fenster. Es war hell draußen. Das hieß es war Tag ...
    Kurzum beschloss er, dass er heute Nacht zu ihr gehen würde. Es war soweit. Die Nacht der Entscheidung kam. Heute Nacht.
    Leise machte ihn die Stimme auf seine Erscheinung aufmerksam.
    Sie war zwischendurch überaus fürsorglich.
    Sie erinnerte ihn auch daran, wann es Zeit war, seinen Drogenpegel aufzufüllen.
    Claude sah an sich hinunter. Und seufzte.
    Na, so sollte er allerdings nicht zu ihr gehen. Nein, definitiv nicht. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal geduscht?
    Als er wirklich darüber nachdenken musste, beschloss er, dass er es lieber einfach nicht wissen wollte.
    Claude verließ das Zimmer, begleitet von dem wimmernden Singsang seiner Mädchen, und kehrte ins Bad zurück. Bis zum Abend wäre er wieder halbwegs nüchtern und vorzeigbar. Dann würde er sie vor die Wahl stellen. Er würde ihr alles sagen. Alles, was er fühlte und für sie empfand. Was sie ihm antat, wenn sie bei

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