ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
meiner. Ich sah es in Iras Kopf arbeiten. Dann aber nickte er steif.
„In Ordnung“, knurrte er, doch dann verzogen sich seine Mundwinkel zu einem bösen Lächeln, „Aber ich habe eine Bedingung. Wenn du so willst, eine Bitte an dich.“
Ich nickte und schwieg. Das Lächeln wurde breiter, als er sich vorbeugte und seine Lippen nah an mein Ohr brachte.
„Ich möchte, als Gegenleistung dafür, dass ich diesen Dämon in mein Haus lasse, dass du bei mir bleibst.“
Okay ... Nicht ganz so romantisch, wie in meinem Traum, aber genauso effektiv .
Mein Körper erhitzte sich schlagartig und ich nickte knapp.
Mein Herz schlug schnell in meiner Brust, als ich Iras zufriedenes, verheißungsvolles Lächeln sah. Er schwieg einen Moment, ehe er aufstand und mir die Hand reichte.
„Der Bann ist gelöst. Dein Wächter kann nun kommen und gehen, wie er will. Und keinem von euch wird hier unter diesem Dach etwas geschehen, solange ich da bin.“
Lächelnd ergriff ich Iras Hand und ließ mich von ihm auf die Füße ziehen.
„Danke“, flüsterte ich, bevor ich mich an ihn sinken ließ und sich unsere Lippen in einem langen Kuss trafen.
„Ich will ja nicht stören“, mischte sich Robins leicht genervt klingende Stimme nach einer Weile ein, „Aber könnt ihr das nicht an einem etwas weniger öffentlichen Ort machen? Ich werde ja sonst noch neidisch!“
Meine Lippen lösten sich von Iras und ich wandte den Kopf, um Robin einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
„Das sagt die Richtige. Frau 'Nicht - an - meinem – Hals'!“
Robin kicherte leise und schmutzig, ehe sie langsam zur Tür ging und sie öffnete. Draußen erkannte ich zahlreiche Schatten. Hatten sie etwa alle vor der Tür gewartet? Alle Brüder?
Ich staunte nicht schlecht, als Robin zu ihnen sagte: „Sie ist wieder wach und es geht ihr gut. Ihr könnt jetzt rein kommen.“ Daraufhin traten drei breite Männerkörper durch die Tür. Tony, Duncan und Connor reihten sich lächelnd vor uns auf.
„Es ist gut zu sehen, dass du wohlauf bist“, sagte Duncan und die Übrigen, selbst der zwielichtige Connor nickten zustimmend.
Wow …, war das Einzige, was ich denken konnte. Da war ich eine Nacht hier und schon wurde ich behandelt, als gehörte ich dazu.
„Danke ...“, brachte ich nach einigem Zögern zustande. Iras harscher Ton brach die rührselige Stimmung.
„Ich bringe Angel jetzt nach oben, damit sie sich ausruhen kann. Sorgt ihr dafür, dass Abel ihr fern bleibt.“
„Keine Sorge“, fiel Connor ihm ungefragt ins Wort, „Der hat sich vorhin schon mürrisch wie immer wieder verabschiedet. Sagte, er zieht, solange sie hier ist, in eine der Notfallwohnungen in der Stadt. Er hat sein Handy mit, soll ich dir sagen.“
Ira starrte Connor einen Augenblick düster an, dann nickte er aber.
„Gut. So geht es auch.“ Dann nahm er meine Hand und zog mich Richtung Tür. „Ich bin gleich wieder bei euch“, sagte Ira noch zu den anderen, bevor er sich vollends mir zuwandte. Sofort verschwand jede Form von Ärger und Düsternis aus seinem Gesicht, als er zu mir herunter sah.
„Wir haben immer noch nicht gefrühstückt“, erinnerte ich ihn und erwiderte seinen Blick. In Iras Augen blitze ein vergnügtes Funkeln auf. Sein Lächeln wurde verwegen.
„Weißt du“, schnurrte er und zog mich in seine Arme, „Mir fällt da gerade ein viel schönerer Weg ein, unseren Hunger zu stillen.“ Und damit hob er mich vollends auf seine Arme und trug mich die Treppe hinauf.
Oh, ich würde die Zeit hier genießen! Das versprach ich mir im Geiste.
Erst einige Zeit später wurde mir klar, dass ich schon jetzt mein Herz vollkommen an ihn verloren hatte und das ich ihn mit jeder Faser meines Seins liebte.
*
Es war alles vorbereitet.
Das Gefängnis für das Monster, das ihm seine Frau wegnahm.
Der Zauber, der ihn daran hindern würde, zu entkommen.
Die sechs Jungfrauen, deren Blut Claude brauchte, um den Zauber zu stärken.
Alles war bereit.
Die Stimme hatte ihm gut geholfen.
Die letzten Tage hatte er nicht geschlafen. Oder gegessen. Er hatte sich mit Alkohol und diversen Drogen wach gehalten. Genau, wie vorher. Sein Körper war ein verdorbener Sumpf. Mit all dem Dreck darin. Anders als zuvor war bloß der Schmerz. Ein weiterer Grund für all das Gift.
Denn als er jetzt, wie jeden Morgen, kotzend über der Toilette hing und die Wirkung der Drogen nachgelassen hatte, fühlte er ihn wieder. Diesen Schmerz. Die Wut. Den Hass. Und die Verzweiflung. Auch, wenn
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