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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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sich mit aller Gewalt an etwas zu erinnern, aber die Mauer, die vor dieser Erinnerung stand, war unüberwindbar. Und der Schmerz machte mich blind und taub ...
     
    Als ich die Augen wieder aufschlug, war mir kotzübel und schwindelig. Ich versuchte aufzustehen, doch als sich die ganze Welt um mich herum zu drehen begann, gab ich den Versuch schnell auf und schloss die Augen wieder. Stöhnend sackte ich zurück auf den -
    Moment! Mosaikfußboden war normalerweise nicht weich und nachgiebig.
    Unter meinen Händen fühlte ich weichen, samtigen Stoff. Unter meinem Kopf lag ein bequemes Kissen.
    Wie war ich denn hier hergekommen?
    „Sie wacht auf!“, hörte ich Robins Stimme und schon spürte ich, wie jemand meine Hand ergriff. „Hey ...“, diese sanfte, besorgte Stimme war aber nicht Robin. Das war Ira.
    Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah zur Seite. Dort hockte er neben dem Sofa, auf dem ich lag. Es schien das im Salon zu sein. Ich konnte eine Ecke vom Billardtisch erkennen.
    „Hey ...“, gab ich leise zurück. Erleichtert atmete Ira auf.
    „Wie geht es dir?“, fragte er sanft und strich mir das Haar aus der Stirn. Ich überlegte kurz. Langsam verschwanden Übelkeit und Schwindel. „Besser“, erwiderte ich schließlich und versuchte abermals mich in eine halbwegs sitzende Position zu stemmen. Diesmal gelang es mir auch.
    „Was war denn los?“, fragte ich und hielt mir den immer noch etwas aufgeweichten Kopf. Ira warf Robin, die neben ihm stand, einen vielsagenden Blick zu.
    „Du bist in der Empfangshalle zusammengebrochen, nachdem du Abel begegnet bist“, erklärte Ira mir. Wieder dieser Name ... Und wieder zuckte ein stechender Schmerz durch mein Hirn, gefolgt von der Erinnerung an das Geschehene.
    Da war dieser seltsame bekannte Fremde. Abel. Ebenfalls einer von Iras Brüdern. Der Mann mit den eiskalten, gefühllosen Augen. Unmittelbar nach der Erinnerung an gerade eben, erschien mir wieder das Bild. Diesmal konnte ich es festhalten und betrachten. Auch, wenn das wenig half.
    Ich sah nur einen toten Mann am Boden liegen und über ihm stand ein riesiger, schwarzer Wolf ...
    Erst jetzt spürte ich, dass mich jemand an den Schultern gepackt hatte und leicht schüttelte.
    „Angel!“ Iras aufgeregte Stimme zerriss das Bild. Ich sah ihn wieder an und versuchte ein beruhigendes Lächeln.
    „Es ist alles gut“, sagte ich leise und schob die Beine von der Sitzfläche.
    „Dein Bruder“, begann ich leise und sah Ira an, „Woher kennst du ihn? Ich meine, er ist ein Werwolf wie ich, das habe ich erkannt, aber da ist noch mehr. Mein Kopf versucht sich an etwas zu erinnern, aber es gelingt ihm nicht.“ Ich sah Ira eindringlich in die Augen, „Wer ist er, Ira?“
    Iras Augenbrauen zogen sich nachdenklich und ernst zusammen.
    „Ich habe ihn damals zusammen mit Tony in Paris aufgelesen. Damals war er dem Tod näher als dem Leben.“
    „Wann war das?“
    Ira seufzte schwer. „Es muss so um 100 nach Christus gewesen sein.“
    Robins erschrecktes Aufkeuchen beschrieb ziemlich genau das, was ich jetzt dachte, aber als ich versuchte darüber nachzudenken, hielt mich wieder dieser fürchterliche Schmerz in meinem Kopf davon ab.
    Zur Hölle!, was war denn hier los?
    Scheinbar betrat ich hier Gefilde, an die ich mich hätte erinnern können, wenn es mein Gedächtnis denn zuließe. Fluchend verbarg ich das Gesicht in den Händen und stützte die Ellbogen auf die Knie.
    Der Gedanke, der mir jetzt kam, wollte mir nicht gefallen. Aber es schien mir der beste Weg zu erklären, was hier los war. Als ich Ira wieder ansah, war mein Blick ernst geworden.
    „Ich habe eine Bitte an dich“, sagte ich zu ihm. Das Lächeln, mit dem er mich ansah, war sanft und liebevoll.
    „Alles, wenn ich dir nur helfen kann“, murmelte er leise. Ich stieß langsam die Luft aus und suchte nach Worten.
    „Löse den Bann für mich, der auf diesem Haus liegt“, flüsterte ich.
    Iras Augen weiteten sich erstaunt, ehe sein Blick finster wurde. Er ahnte, worum ich ihn bitten wollte.
    „Erlaube ihm zu mir zu kommen. Er erinnert sich an die Dinge, die mir fehlen. Lass ihn zu mir kommen und garantiere für unsere Unversehrtheit.“
    Der Zorn, der in ihm erwachte, verfärbte seine Augen. Das dunkle Schwarz wurde langsam von einem feinen Netz rotgoldener Fäden durchzogen.
    Er mochte Claude nicht. Überhaupt nicht. Ich hatte das Gefühl, dass sich ein Schatten über den Raum legte. Als wenn Iras Zorn die Welt genauso verdunkeln könnte, wie

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