ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
dich bereits. Zusammen werden wir dafür sorgen, dass dein Kind nie in Claudes Hände fällt. Belial hat mir auch gesagt, wie du Claude für immer davon abhalten kannst.“
Zweifelnd sah ich sie an. Was konnte das denn sein?
„Du kannst Claude in seinen Astralkörper einsperren. So kann er seine Magie nicht mehr verwenden und dir nicht gefährlich werden. Es sind nur ein paar Worte, die du sagen müsstest.“
Ich nickte und versuchte nicht wieder in Tränen auszubrechen. Wenn das bedeutete, dass mein Kind in Sicherheit war, würde ich ihn einsperren. So weh mir der Gedanke tat, Claude so etwas anzutun, ich würde alles für dieses Kind tun!
Eine wilde Kraft durchströmte plötzlich meinen gesamten Körper. Angestrengt versuchte ich, sie festzuhalten. Niemand würde mich brechen. Niemand würde über mich bestimmen oder mich besitzen. Ich brauchte niemanden, solange Robin bei mir war! Mit ihr an meiner Seite würde ich alles schaffen. Das versprach ich meinem ungeborenen Kind. Für dieses Kind würde ich alles tun. Mein Kind würde leben!
„Danke“, sagte ich leise und spürte Robins Lächeln.
Kapitel XXI
Was machte er hier?
Wie war er hierher gekommen?
Claude konnte sich nicht daran erinnern. Um ihn herum waren nichts als Schatten. Die Dunkelheit sickerte aus jeder Ritze, jeder Pore. Nur von irgendwo hinter ihm spendete eine schwache Lampe etwas Licht. Spiegelte und brach sich auf all dem Gold, welches den Raum sicherlich zierte, wäre es nicht so dunkel hier.
Asmodeus hatte ihn mich zu sich nach Hause genommen. Er war in seinem Haus, aber nicht im She'Ol . Das hier war die Erde.
Er war immer noch hier ...
Claude seufzte und vergrub das Gesicht wieder in der Wolldecke. Er saß, seit er hier war, am Schreibtisch des alten Satans und brachte kaum einen klaren Gedanken zustande. Neben seinem Kopf standen eine Flasche Weinbrand und ein Glas, aber nicht einmal danach war ihm.
Alles, was er wollte, war zurück. Zurück zu ihr. Zurück in der Zeit, damit er all seine Fehler wieder gut machen konnte.
Aber das war nicht möglich ... Nicht einmal für jemanden, wie ihn.
Ein Prickeln im Nacken ließ ihn aufhorchen. Wie das Kitzeln einer Feder spürte er das Nahende.
Sie war hier. Und er auch.
Noch bevor sich Belials Gestalt vollkommen materialisiert hatte, richtete Claude sich auf und drehte sich um. Sein bester Freund sah ihn nicht einmal an, als er die Arme öffnete und Angel in den Raum treten ließ.
Claudes Herz erstarrte. Der Schmerz in seiner Brust nahm ihm den Atem. Seine Augen begannen zu brennen, als er mit Mühe die Tränen niederrang.
„Was willst du hier?“, krächzte er und krallte die zitternden Hände in die Decke.
Angel senkte den Blick. Sie wich nicht von Belials Seite. Selbst wenn Claude sturzbetrunken und auf Droge wäre, hätte er erkannt, dass die beiden etwas ausgeheckt hatten. Etwas, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Müde stand er auf. Er würde sich nicht wehren. Ihm war es nur recht, wenn sie ihm all diesen Schmerz nahmen. Am besten für immer.
„Tut, was ihr nicht lassen könnt“, stieß er hervor, als ihm niemand antwortete.
Belial legte Angel die Hand auf die Schulter. Bestärkend drückte er sie sanft.
„Claude Corethess“, flüsterte Angel und ihre Stimme war dünn und brüchig. „Ich ... bin hier, um dich zu bannen.“
Sein Atem verließ ihn zitternd, als er den Kopf senkte. Hätte er sie weiterhin angesehen, so wären ihm die Tränen aufgefallen, die über ihre Wangen strömten.
„Mein Wächter, ich verbanne dich.“
Ein Schauer rann seinen Rücken hinunter. Nur verbannen. Schade ... Mitten im Raum löste sich ein Windhauch aus dem Nichts, wirbelte schwarzen Staub mit sich, der ihn langsam einhüllte und schließlich verschlang.
Erst, als sich der Schleier legte, war es vorbei. Wenigstens hatte dieser Wandel nicht wehgetan. In Gestalt eines großen, schwarzen Raben saß Claude nun auf dem Teppich. Gefangen und eingesperrt in seiner astralen Gestalt. Nie wieder würde er sie von allein verlassen können. Von seiner Magie bliebe ihm auch nichts. Nur der Schmerz ... Der blieb.
Erst jetzt löste sich Belial von Angels Seite. In seinem Blick lag Wehmut, als er Claudes streifte. Sein bester Freund zog die schweren Vorhänge beiseite und öffnete ein Fenster für ihn.
Claude sträubte sich nicht. Er wehrte sich nicht. Er hatte schon längst aufgegeben. Kein Geräusch war zu hören, als er die Schwingen spreizte und davonflog.
Epilog
Sie war so
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