ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
Bauch, das Betttuch.
Sie war es .
Er erinnerte sich an sie. An die Wahrheit, die hinter allem steckte. Und plötzlich wurde ihm klar, warum er sie so über die Maßen begehrte.
Von der Eingebung getrieben, sprang aus dem Bett. Er machte sich nicht die Mühe sich abzuwischen oder auch nur anzuziehen.
Draußen war gerade der Tag angebrochen. Die Verdunklungen an den Fenstern waren noch nicht lange unten.
Sie würde jetzt schlafen ...
Eine wahnsinnige Idee loderte in Iras Kopf und brachte seinen ganzen Körper in Wallung. Noch heißer loderten die Flammen seines Verlangens.
Er wusste, wie er es erreichen konnte, dass sie zu ihm zurückkam. Er konnte es schaffen. Mitten im Raum sank er auf die Knie nieder. Er legte die Hände mit den Handflächen nach oben auf die nackten Schenkel und atmete tief durch, beruhigte sein wildes Herz. Angestrengt konzentrierte er sich auf sein Innerstes. Es dauerte nur einen einzigen Herzschlag. Sofort spürte er das heiße Rauschen seines Blutes in den Adern. Er musste nur der Stimme ihres Blutes, die flüsternd und leise zu ihm sprach, folgen und es würde ihn zu ihr führen. Ganz egal, wie weit sie vor ihm davon lief.
Aber das war nicht das, was er jetzt wollte.
Langsam versenkte sich Ira in tiefe Trance. Einen Zustand, der nahe an Schlaf war und es ihm ermöglichte, auf dem schmalen Grad zwischen Traum und Realität zu wandeln. Sein Körper schlief, aber sein Hirn war hellwach. Formlos löste sich sein Geist von seinem Körper und folgte dem kreischenden Ruf ihres Blutes durch den blassen Morgen. Weit weit fort ... bis er sie fand ...
*
Gähnend ließ ich mich aufs Bett fallen.
Die Laken dufteten immer noch genau so, wie ich es in Erinnerung hatte. Alles war noch so, wie damals. Am liebsten wäre ich sofort eingeschlafen.
Die gesamte letzte Nacht, nachdem Robin gegangen war, und den darauffolgenden Tag, hatte ich mit dem Rudel verbracht. Jeder wollte wissen, was es nun mit Claude und mir auf sich hatte. Also hatte ich ihnen Rede und Antwort gestanden.
Vor einer Weile hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich jemals wieder hier leben würde. Nicht, nach diesem schrecklichen Unfall.
Irgendwie war das jedoch alles nun vergessen. Nick hatte lange mit mir gesprochen über das, was geschehen war. Ihm war es am schwersten gefallen, meinen Nicht-Tod und die Flucht danach zu verarbeiten. Er war unglaublich glücklich darüber, dass ich wieder da war. Mein kleiner Bruder … Auf die Jagd mit ihm freute ich mich besonders.
Ich hatte mir vorgenommen, noch etwas Schlaf nachzuholen. Claudes Dasein verwirrte und stresste mich. Dazu paarte sich die Unruhe und Aggressivität des nahenden Vollmondes. Je später es wurde, desto unruhiger wurde mein Innerstes. Mein Herzschlag beschleunigte sich und mir wurde heiß. Was zur Hölle war denn nun schon wieder los?! Mein Atem ging unstet. Ich… „ Oh mein Gott ... “
Schlagartig spürte ich, was los war. Die Erkenntnis traf mich mit einem erschütternden Schwall flüssiger Hitze. Keuchend setzte ich mich wieder auf.
Schon immer war der Tag vor Vollmond ein Tag der Lust und des Verlangens gewesen, aber so … extrem … wie heute hatte ich es noch nie erlebt. Mein ganzer Körper bebte vor Lust. Ich wollte, brauchte! , Sex.
Und das in einem Haus voller Männer.
Ich zögerte nur einen kurzen Moment, bevor ich aufsprang und zur Tür ging. So leise, wie möglich, schloss ich ab. Langsam ging ich dann wieder zum Bett zurück und setzte mich. Während die Hitze in mir immer stärker wurde, versuchte ich mich zu sammeln. Wenn die Wandlung erstmal vorbei wäre, wäre auch das hier vorbei, sagte ich mir. Ich musste nur ein bisschen aushalten ... Nur ein paar läppische Stunden bis zur Dämmerung. Ich musste mich von den anderen fernhalten. Wenn ich das schaffte, dann gab es später nichts, was ich bereuen musste. Kein Mann in meiner Nähe, kein ungewollter, triebgesteuerter Sex.
Warum nur war dieser verdammte Trieb dieses Mal so gewaltig? Werwölfe waren von Natur aus lüsterne, gierige Kreaturen, aber in diesem Ausmaß hatte ich es noch nie empfunden. Das ertrug ich nicht ewig.
Ich stützte das Gesicht in die Hände und überlegte, ob ich es riskieren sollte. Wenn ich leise war, bekam es vielleicht niemand mit. Gott, wie lange war es her, dass ich so etwas überhaupt in Erwägung gezogen hatte? Seufzend ließ ich mich zurückfallen.
Ich spürte jeden Zentimeter, den die Sonne der Erde näher kam. Mit jeder Minute, die verging, wuchs
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