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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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denke mal, ihr zwei braucht ein bisschen Zeit für euch.“
    Ich schubste sie zur Tür. „Er ist mein Wächter, nicht mein Freund und nun zieh Leine und geh deinen Warg füttern!“
    Lachend stolperte sie hinaus auf den Flur. Sie grinste mich an und winkte zum Abschied, ehe sie zur Treppe ging. Ich sah ihr noch nach, bis sie das Haus verlassen hatte.
    Reglos stand ich in meiner Zimmertür und lauschte in das ruhige Haus hinein. Von unten hörte ich, wie Mark telefonierte. Zwischendurch vernahm ich auch Victors Stimme, also war er wahrscheinlich bei ihm. Von Nick, Lukas und Seth fehlte jede Spur. Sie waren wohl in die Stadt zum Einkaufen gefahren. Ich schloss die Augen und blendete den Rest der Welt aus. Das Atmen der Wände drang nun an meine Ohren. Das Rascheln der Mäuse hinter dem Putz. Das gleichmäßige, kräftige Schlagen mehrerer Herzen. Einige fern, andere … wie den Schatten meines eigenen.. Claudes Präsenz spürte ich so deutlich, als stünde er neben mir. Es war seltsam. Ich konnte nicht glauben, dass er wirklich zu mir gehörte. Er war der Wächter meiner Seele. Alles, was ich fühlte, fühlte er und umgekehrt. Seit er zu meinem Wächter gemacht wurde, war er an meiner Seite. Er… Ein Stechen fuhr durch meine Brust und zerschmetterte jeden anderen Gedanken.
     
    Meine Hand schnellte hinauf zu meinem Sternum. Ich brauchte nicht mal aus dem Fenster zu sehen, um zu wissen, woran mich dieser Schmerz erinnern sollte. Morgennacht war Vollmond. Ich verdrehte die Augen und fluchte. Da hatte ich doch tatsächlich vergessen, dass es wieder soweit war. Aber wen wunderte das, nach all dem Chaos der letzten Zeit? Ganze zwei Wochen fehlten mir in meiner Planung.
    Ich spürte, dass ich nicht mehr allein im Zimmer war. Claude stand hinter mir, an den Rahmen des Bettes gelehnt und die Arme verschränkt. Sein Blick lag schwer auf mir, als ich mich zu ihm umdrehte. An diese Teleportationsnummer musste ich mich wirklich noch gewöhnen. Claude vermochte es sich von einem Ort an den anderen zu denken. Von jetzt auf gleich. Viele der mächtigeren Dämonen konnten das. Da sollte es mich nicht wundern, wenn er plötzlich hinter mir stand, aber mit dem scharfen Prickeln, welches dann stets über die Haut jagte, konnte ich mich noch nicht so recht anfreunden.
    „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er leise ohne mich aus den Augen zu lassen. Um ihn nicht ansehen zu müssen, fuhr ich fort in die Halle hinunter zu starren. Noch wollte mir nicht anmerken lassen, dass meine Haut seit letzter Nacht stets zu Prickeln begann, wenn er mir näher kam. Mein Verstand wehrte sich noch entscheiden dagegen, den Gedanken zuzulassen, wie spielend leicht sich Claudes Gefühle auf mich übertrugen..
    „Mark hat mir das Zimmer links neben deinem gegeben“, murmelte er. Er versuchte in mir zu lesen, das fühlte ich. Und, wer hätte es gedacht, verstärkte dies das hitzige Gefühl in meinem Körper deutlich. Es war so unbeschreiblich seltsam plötzlich nicht mehr allein in meinem Körper zu sein. Ich nickte steif, versuchte diese merkwürdigen Anwandlungen meines Körpers zu verdrängen. Immer noch war ich mir nicht sicher darüber, ob es nur an dem Bund lag, oder ob ich mich wirklich so intensiv von ihm angezogen fühlte.
    „Das freut mich“, hörte ich mich sagen. Dieser Versuch, meine triebgesteuerten Gedanken zu durchbrechen, scheiterte kläglich. Doch, als ich mich umdrehte, um zu sehen, ob Claude noch da war, stieß ich mir fast den Kopf an seiner Brust. Er war hinter mich getreten ohne, dass ich ihn auch nur gehört hatte.
    Nun stand er so dich bei mir, dass sein warmer Atem mein Gesicht streifte.
    Mit angehaltenem Atem sah ich zu ihm auf und brachte kein Wort mehr heraus. Das Schwarz seiner Augen schien zu leuchten. Als glühe ein Feuer hinter schwarzem Glas. Er sah mich nur an und ich konnte seinen Blick nicht loslassen. Er hielt mich gefangen.
    Die Bewegung seines Armes nahm ich kaum war, konnte ich mich doch nicht von seinen Augen lösen und schließlich spürte ich seine Hand warm an meiner Wange. Sanft und zärtlich strichen seine Finger über meine Haut, bevor er mein Kinn nahm und meinen Kopf ein Stück anhob. In der gleichen Bewegung beugte er sich ein wenig vor ...
    Ich fühlte, wie mein Herz ungewollt schneller schlug. Fühlte, wie sich der Wolf in mir regte. Seine gierigen Klauen in meinen Schoß schlug, mich von innen heraus versengte und mich bereit für ihn machte. Schnell schloss ich die Augen. Nein ... ich würde mich

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