ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
egoistischen Existenz wollte er es richtig machen.
Im Nachhinein wäre er nur froh gewesen, wenn ihm jemand vorher gesagt hätte, wie scheiße schwer es war nett zu sein.
Während Claude gedankenverloren Staub wischte, bezog sie die Betten.
Still beobachtete er sie aus dem Augenwinkel und ließ seinen Gedanken ausnahmsweise ein wenig Freiraum.
Er stellte sich nur zu gern vor, dass es ihr gemeinsames Bett war, welches sie da bezog. Dass es ihre gemeinsame Wohnung war, die sie zusammen aufräumten. Dass sie seine Partnerin war ...
Er seufzte tonlos und lenkte seine Blicke vom schönen Schwung ihrer Hüfte wieder auf die Kommode, die er abstaubte
„Puh!“, seufzte sie zufrieden und blieb mit in die Seiten gestemmten Händen vor dem frisch bezogenen und glatt gestrichenen Bett stehen. „Endlich fertig!“
Sie grinste ihn an. Stolz und zufrieden mit ihrer Arbeit. Claudes Blick huschte zwischen ihr und dem glattgestrichenen Laken hin und er. Er konnte nicht anders. Er wollte seine dunklen Gedanken endlich loswerden und die Gelegenheit war einfach perfekt. Scheiß auf Nettsein !
Er legte den Staubwedel beiseite - und dematerialisierte sich auf das Bett. Er hörte Angels empörten Aufschrei, als er sich lang auf der Decke ausstreckte.
„Sofort runter da!“, fuhr sie ihn an, aber er lachte nur und verschränkte die Arme hinterm Kopf.
„Nö!“
Sie schnaubte wütend und packte seinen Arm.
„Hey!“, kicherte er, als sie an ihm zu zerren begann. In einer schnellen Bewegung und noch bevor sie all ihre Kräfte aufwenden konnte, packte er sie bei der Taille und riss sie zu sich herunter. Nun saß sie auf ihm und sah ihn etwas verdutzt an.
„Claude ...“, sagte sie leise und in ihrer Stimme lag etwas zwischen Anklage und Resignation. „Muss das denn sein? Ich war gerade fertig ...“
Er lachte auf und betrachtete sie, wie sie auf seinen Oberschenkeln saß. Ihr schwarzes Haar fiel weich über ihre Schultern. Ihr Top und ihre Jeans waren staubig, aber ihr Lächeln war sanft und warm.
„Ja, das musste sein. Du putzt schon den ganzen Tag, und wenn dich nicht mal jemand zur Ruhe zwingt, arbeitest du noch die ganze Woche!“
Sie brummte leise, ein Ausdruck von Unwillen.
Claude merkte, dass das Grinsen auf seinen Lippen immer anzüglicher wurde und auch ihr entging das nicht. Sie verlagerte ihr Gewicht. Richtete sich etwas auf, sodass ihre Beckenknochen in seine Oberschenkel drückten. Sie sah an ihm hinab. Ließ ihren Blick über seinen Körper gleiten. Dann gab sie einen Laut von sich, der fast wie ein Schnurren klang, nur etwas tiefer. In Claudes Körper begann, jedes Nervenende zu vibrieren. Er streckte den Arm aus und hakte einen Finger in den Ausschnitt ihres Tops. Sie wehrte sich nicht, als er sie so zu sich herunter zog, aber sie fixierte seinen Blick. Sie achtete auf jede Regung. Diesmal würde sie ihm jederzeit entkommen können, wenn sie wollte. Doch er zog sie tiefer, bis sie sich ganz nahe waren. Immer noch lag dieses Lächeln auf seinen Lippen. Wie gerne hätte er sie jetzt geküsst, sie an sich gedrückt, aber er hatte etwas völlig anderes im Sinn. Leider ...
„Was?“, raunte sie über ihm und Strähnen ihres Haares fielen nach vorn und streiften seine Wangen. Er holte tief Luft, wappnete sich für das, was er jetzt tun würde und legte beide Hände an ihre Taille. Sie sah ihn argwöhnisch an, aber als er dann grinste und verriet, was er vorhatte, reagierte sie zu spät.
Lachend warf er sie zur Seite und rollte sich über sie. Er nagelte ihre Beine fest und begann sie zu kitzeln. Oh, er wusste ganz genau, wo sie kitzelig war. Erst wehrte sie sich heftig. Verfluchte ihn in allen Sprachen, die sie kannte, aber schließlich konnte sie vor Lachen kaum noch atmen.
„Hör auf, Claude!“, rief sie atemlos und warf sich gegen ihn. Er hielt sie einfach fest und drückte sie zurück aufs Bett.
„Schluss jetzt!“, keifte sie und diesmal konnte sie ihre Hände befreien. Sie krallte sich in seine Seiten und warf ihn um. Er lachte nur und leistete keine Gegenwehr. Viel zu schön war dieser Moment. Er wollte sie lachen sehen. Er genoss es, dass sie nur für ihn lachte.
Schnell schlang er die Arme um sie, zog sie an sich und drehte sich schwungvoll zur Seite. Nun lag sie wieder unter ihm. Gefesselt von seinen Armen und seinem Körper.
Das Bett unter ihnen war zerwühlt, aber sie lachte immer noch und sträubte sich sehr halbherzig gegen seinen Griff.
„Ach, Claude!“, jammerte sie, „Das ist so
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