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Angélique - Die junge Marquise - Golon, A: Angélique - Die junge Marquise - Angélique 01. Marquise des Anges

Titel: Angélique - Die junge Marquise - Golon, A: Angélique - Die junge Marquise - Angélique 01. Marquise des Anges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Golon
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lassen, die zuweilen gefährliche Auswirkungen haben können. Danach wird es ein Leichtes sein, ihnen die Schuld an diesem überraschenden Dahinscheiden zuzuschreiben.«
    »Ich danke Euch für Eure ausgezeichneten Ratschläge, Pater.«
    Condé starrte immer noch unverwandt auf die blassgrüne Ampulle, und in seinen Augen lag ein hasserfülltes Leuchten. Dieser Anblick erfüllte Angélique mit bitterer Enttäuschung: Der auf die Erde herabgestiegene Liebesgott hatte alle Schönheit eingebüßt und machte ihr Angst.
    »Beim Umgang mit dieser Substanz ist höchste Vorsicht geboten. Selbst ich muss eine gläserne Maske tragen, wenn ich sie herstelle. Sollte auch nur ein Tropfen davon auf Eure Haut gelangen, könnte er dort eine schwärende Wunde verursachen, die nach und nach die gesamte Gliedmaße zerfrisst. Wenn es Euch nicht möglich ist, die Arznei selbst in die Speisen der betreffenden Person zu träufeln, dann legt dem Diener, den Ihr mit dieser Aufgabe betraut, eindringlichst ans Herz, aufmerksam und geschickt zu Werke zu gehen.«
    »Mein Lakai, der Euch hereingeführt hat, ist ein höchst vertrauenswürdiger Mann. Erfreulicherweise habe ich dafür gesorgt, dass die betreffende Person ihn nicht kennt. Ich denke,
es wird mir nicht allzu schwerfallen, ihn in ihre Nähe zu bringen.«
    Der Prinz warf dem Mönch, den er deutlich überragte, einen spöttischen Blick zu.
    »Ich nehme an, dass ein dieser Kunst geweihtes Leben Euch nicht mit allzu vielen Skrupeln beschwert hat, Signor Exili. Trotzdem wüsste ich gerne, was Ihr sagen würdet, wenn ich Euch gestände, dass dieses Gift für einen Landsmann von Euch bestimmt ist, einen Italiener aus den Abruzzen?«
    Ein Lächeln zog Exilis geschmeidige Lippen in die Länge. Wieder verneigte er sich.
    »Ich betrachte nur diejenigen als Landsleute, die meine Dienste ihrem Wert entsprechend zu würdigen wissen, Monseigneur. Und im Augenblick zeigt sich Monsieur Fouquet vom Pariser Parlament mir gegenüber deutlich großzügiger als ein gewisser Italiener aus den Abruzzen, der mir ebenfalls bekannt ist.«
    Erneut erschallte Condés Lachen.
    »Bravo, bravissimo, Signor! Ich habe zu gerne Menschen Eures Schlages um mich.«
    Behutsam legte er das Fläschchen zurück auf das Satinkissen. Für einen Moment herrschte Schweigen. Signor Exili betrachtete sein Werk mit einer Befriedigung, die nicht ganz frei war von Eitelkeit.
    »Ich möchte noch hinzufügen, Monseigneur, dass dieser Trunk vollkommen geruchlos und beinahe ohne Geschmack ist. Er verdirbt die Nahrungsmittel nicht, unter die man ihn mischt. Falls die betreffende Person ihren Speisen größte Aufmerksamkeit schenkt, könnte sie allerhöchstens ihrem Küchenmeister vorwerfen, etwas zu großzügig mit den Gewürzen umgegangen zu sein.«
    »Ihr seid ein wertvoller Mann«, wiederholte der Prinz, dessen Gedanken allmählich abzuschweifen schienen.

    Ein wenig nervös nahm er die versiegelten Umschläge von der Ablage des Nähschränkchens.
    »Und hier ist das, was ich Euch im Gegenzug für Monsieur Fouquet aushändigen soll. Dieser Umschlag enthält die Erklärung des Marquis d’Hocquincourt. Und hier sind die von Monsieur de Charost, Monsieur du Plessis, Madame du Plessis, Madame de Richeville, der Herzogin von Beaufort und Madame de Longueville. Wie Ihr seht, sind die Damen weniger faul... oder von weniger Skrupeln geplagt als die Herren. Mir fehlen noch die Briefe von Monsieur de Maupéou, dem Marquis de Créqui und einigen anderen …«
    »Und der Eure, Monseigneur.«
    »Das stimmt. Hier ist er. Ich bin eben erst damit fertig geworden und habe ihn noch nicht unterzeichnet.«
    »Hätte Eure Hoheit die Güte, ihn mir vorzulesen, damit ich mich Punkt für Punkt vom Wortlaut überzeugen kann? Monsieur Fouquet legt großen Wert darauf, dass kein Bestandteil der Abmachung vergessen wurde.«
    »Wie es Euch beliebt«, entgegnete der Prinz mit einem unmerklichen Schulterzucken.
    Er nahm das Blatt in die Hand und begann laut vorzulesen: » Ich, Louis II., Prinz von Condé, versichere Monseigneur Fouquet, dass ich niemals einem anderen folgen werde als ihm, dass ich niemals einem anderen gehorchen werde und dass ich ihm meine befestigten und unbefestigten Städte zur Verfügung stellen werde, sooft er es befiehlt. Zur Versicherung dessen übergebe ich ihm das vorliegende Schreiben, von eigener Hand verfasst und unterzeichnet, aus freiem Willen, ohne dass er mich auch nur darum gebeten hätte, da er die Güte besaß, sich allein auf mein

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