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Angélique - Die junge Marquise - Golon, A: Angélique - Die junge Marquise - Angélique 01. Marquise des Anges

Titel: Angélique - Die junge Marquise - Golon, A: Angélique - Die junge Marquise - Angélique 01. Marquise des Anges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Golon
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endlich von Frauen, Kindern und diesem Fremden befreit, der nur Schande über sie bringt. Und wie soll ich mich in all diesen schönen Plänen verhalten, frage ich Euch? Wenn
ich den Lebensstil aufrechterhalten will, den ich Euch gerade geschildert habe, darf ich mich nicht einer verlorenen Sache verschreiben. Außerdem ist Mazarin beim Volk, beim Parlament, beim Hof, eigentlich bei jedem in Frankreich verhasst. Die Königin hängt wie eine Klette an ihm und wird niemals nachgeben. Das Leben, das der Hof und der kleine König seit zwei Jahren führen, ist einfach unbeschreiblich. Wie die Zigeuner aus dem Orient: immer wieder Flucht, Rückkehr, Streitigkeiten, Kriege, es nimmt kein Ende …
    Es ist einfach zu viel. Die Sache von König Ludwig XIV. ist verloren. Hinzu kommt noch, dass die Tochter von Gaston d’Orléans, Mademoiselle de Montpensier – Ihr wisst schon, dieses große Frauenzimmer mit der lauten Stimme – eine erbitterte Anhängerin der Fronde ist. Sie hat bereits vor einem Jahr an der Seite der Aufständischen gestritten. Und ihr wäre nichts lieber, als gleich wieder damit anzufangen. Meine Frau vergöttert sie, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Aber diesmal werde ich nicht zulassen, dass Alice eine andere Seite wählt als ich. Sich einen blauen Schal um die Hüfte zu binden und eine Weizenähre an den Hut zu stecken, wäre nicht so schlimm, wenn die Trennung von Ehegatten nicht weitere Unruhe nach sich zöge. Aber Alice ist von Natur aus immer ›dagegen‹. Gegen Strumpfbänder, für seidene Degengehänge, gegen in die Stirn fallendes Haar, für eine entblößte Stirn und so weiter. Sie ist ein Original. Im Moment ist sie gegen Anna von Österreich, die Regentin, weil diese ihr gegenüber bemerkt hat, die Pastillen, die sie für ihre Mundpflege nutzt, erinnerten sie an ein Abführmittel. Nichts wird Alice je zurück an den Hof bringen. Sie behauptet, zwischen den Gebeten der Königin und den Heldentaten ihrer kleinen Prinzen würde man sich dort zu Tode langweilen. Ich werde also meiner Frau folgen, da meine Frau mir nicht zu folgen beliebt. Ich habe die Schwäche, sie äußerst reizvoll zu finden, und
sie verfügt über gewisse amouröse Talente, die mir sehr gut gefallen... Alles in allem ist die Fronde ein unterhaltsames Spiel …«
    »Aber... Ihr wollt damit doch nicht etwa sagen, dass auch Monsieur de Turenne...«, stammelte Armand de Sancé, inzwischen völlig verloren.
    »Oh! Monsieur de Turenne! Monsieur de Turenne! Er ist genau wie alle anderen. Er mag es nicht, wenn man seine Dienste geringschätzt. Er hat für seine Familie um Sedan gebeten. Das hat man ihm verweigert. Daraufhin ist er natürlich zornig geworden. Es scheint sogar, als hätte er das Angebot des spanischen Königs bereits angenommen. Monsieur de Condé hat es nicht so eilig. Er wartet auf Nachricht von seiner Schwester, der Herzogin von Longueville, die mit der Prinzessin von Condé aufgebrochen ist, um die Normandie dazu zu bewegen, sich dem Aufstand anzuschließen, ehe er sich entscheidet. Außerdem hält sich die Herzogin von Beaufort hier auf, für deren Reize er nicht unempfänglich ist... Ausnahmsweise zeigt sich unser großer Held nicht so ungeduldig, wieder in die Schlacht zu ziehen. Aber Ihr werdet ihn entschuldigen, wenn Ihr der fraglichen Göttin begegnet... Sie hat eine Haut, mein Lieber, eine Haut...!«
    Angélique, die an einem Wandbehang lehnte, sah, wie ihr Vater sein großes Taschentuch herauszog und sich die Stirn abwischte. Er wird nichts bekommen, dachte sie bedrückt. Was kümmern die schon unsere Maultiere und unser silberhaltiges Blei?
    Ein unerträglicher Schmerz stieg in ihrer Brust auf. Sie wandte sich ab und trat hinaus in den Park, wo der blaue Abend herabsank. Während sie aus einem der hinteren Salons immer noch das Zwiegespräch der Geigen und Gitarren hörte, kam eine lange Reihe von Lakaien mit Leuchtern näher. Andere standen auf Schemeln und zündeten die Kerzen in Wandleuchtern
an, die vor Spiegeln angebracht waren, welche ihr Licht zurückwarfen.
    Wenn ich daran denke, sagte sich Angélique, während sie langsam durch die Alleen schlenderte, welche Skrupel mein armer Papa hatte, als Molines ihm sagte, er wolle in Kriegszeiten ein paar Maultiere nach Spanien verkaufen! Verrat...? Das ist all diesen Prinzen doch herzlich egal, und dabei leben sie nur von der Monarchie. Kann es sein, dass sie tatsächlich darüber nachdenken, gegen den König zu kämpfen?
    Sie war um das Schloss

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