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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist irgendetwas, eine kleine Nische hinten im Regal. Und da ist was drin …« Er zog die Hand zurück. An seinen Fingern baumelte eine kleine Goldkette. Eine gläserne Ampulle mit einer dunkelroten Flüssigkeit hing daran. Sie glänzte, als sie im sanften Schein der Lampe hin und her schwang.
    »O Gott«, sagte Kristi. Ihr drehte sich der Magen um. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass sie auf eine Ampulle mit Tara Atwaters Blut blickten.
     
    Vlad schlüpfte durch den langen Gang, den Tunnel, der das nicht mehr in Betrieb befindliche Kellerlabor mit einem anderen Gebäude, einem weiteren vergessenen Raum tief im Herzen des Campus verband. Einem Raum, von dem nur wenige wussten. Dieser geheime Ort war von Ludwig Wagner vor Jahrhunderten errichtet worden – für seine ganz privaten Rendezvous. Die Wände des unterirdischen Bades waren mit Marmor ausgekleidet, warmes Wasser wurde durch Rohre von einer unterirdischen Quelle in eine große Wanne in der Mitte des Raumes geleitet, den Kerzen erhellten. Hier unten gab es keinen Strom.
    Sie lag in der Wanne, Wasser plätscherte um ihren vollkommenen Körper, nur das Geräusch der tropfenden alten Leitungen unterbrach außer dem leisen Rauschen eines alten Luftschachts die Stille.
    Elizabeth.
    Makellose weiße Haut war in den sanften Wellen zu erkennen, runde, rosige Brustspitzen durchbrachen ab und an die bewegte Wasseroberfläche, um sich vor Kälte aufzurichten. Zwischen ihren langen, schlanken Alabasterschenkeln war ein Fleck dunkler Locken zu sehen. Keine Bräunungsstreifen, keine Altersflecken verdunkelten das vollkommene Weiß. Ihr Haar, schwarz wie die Nacht, wurde von einer blutroten Spange auf dem Kopf zusammengehalten.
    Obwohl sie die Augen geschlossen hatte, war ihm klar, dass sie sich seiner Anwesenheit bewusst war. Wie immer. Das Band, das sie aneinander hielt, war schon früh im Leben geknüpft worden und wurde mit der Zeit nur stärker.
    Schon als Kind war sie sich der Faszination bewusst gewesen, die sie auf ihn ausübte. Sie hatte ihn zu dem gemacht, was er war. Es war ein langer Prozess gewesen, der über Jahre gedauert hatte, und er vermutete, dass Elizabeth von Anfang an seine Schwäche bemerkt und sein Bedürfnis verstanden hatte. Obwohl sie ein Kind von sieben Jahren gewesen war und er erst fünf, hatte sie begonnen, ein Netz um ihn zu weben, und er hatte sie so dringend gewollt – wollte sie noch immer –, dass er alles für sie getan hätte.
    Bereitwillig.
    Begierig.
    Sein IQ grenzte an den eines Genies.
    Ihrer lag darüber.
    Eine Tatsache, die er niemals vergaß.
    Die sie ihn niemals vergessen ließ.
    Sie gestattete ihm seine Seitensprünge, ermutigte ihn, beobachtete ihn manchmal sogar, aber sie wusste, dass er ihr gehörte. Für immer verpflichtet, ihrem Geheiß Folge zu leisten. Er verbarg wenig vor ihr, aber heute Abend würde er vorsichtig sein müssen. Er würde nicht erwähnen, dass sich Vater Mathias, dieser Schwächling von Priester, querstellte. Er würde nicht erwähnen, dass Lucretia, die Schlampe, es sich anders überlegt und sich Kristi Bentz, der Cop-Tochter, anvertraut hatte. Die nun behauptete, sie könnte an einem Wechsel der Hautfarbe Gefahr vorhersehen, so wie wenn Blut aus einem Körper strömte.
    Hellseherei?
    Er fragte sich, ob Kristi ihr eigenes bleiches Antlitz entgegenstarrte, wenn sie in den Spiegel blickte.
    Doch jetzt musste er diese Gedanken erst einmal zurückstellen.
    Jetzt würde er sich auf Elizabeth konzentrieren.
    Ihre Augenlider hoben sich nur für den Bruchteil einer Sekunde, gerade lange genug, dass er das Licht der Kerzen sah, das sich in ihren Pupillen widerspiegelte. Aber nicht lange genug, um irgendeinen Hinweis auf ihre Gefühle erkennen zu können. Der Raum war kalt, nur ein, zwei Möbelstücke waren in die Ecken geschoben worden, ein schmales Bett, eine Kerosinlampe auf einem Tisch, ein paar ordentlich aufgestapelte Bücher, darunter stets die neuesten Ausgaben über ihre Namensvetterin, und zahlreiche Spiegel. Er sah sein eigenes Spiegelbild darin, verzerrte Abbilder, die jede seiner Bewegungen einfingen.
    »Ich dachte mir, dass du heute Abend kommen würdest«, sagte sie.
    Ohne ein Wort zu sagen, trat er an die erhöhte Wanne und setzte sich auf den Marmorrand. Der Duft von Veilchen und Magnolien stieg mit dem Dampf des warmen, klaren Wassers auf. Sie ließ zu, dass er sie berührte, gestattete seinen Fingern, einen ihrer Oberschenkel hinaufzugleiten, doch als er versuchte, seine Erkundung auf

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