Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
ihre intimen Zonen auszudehnen, schloss sie die Beine und schob seine Hand zur Seite. »Aaah«, sagte sie mit der kehligen Stimme, die ihn stets in ihren Bann zog. »Nicht jetzt.« Aber er wusste, dass sie genauso bereit war wie er, dass das Blut heiß in ihr wallte.
    »Nicht jetzt«, beharrte sie, als müsste sie sich selbst davon überzeugen, dass jetzt nicht der rechte Zeitpunkt war. »Du hast mehr mitgebracht, stimmt’s? Von deiner Jagd?«
    Er blickte sie an. Wieder einmal erstaunt über ihre fast übersinnlichen Fähigkeiten.
    »Denkst du, ich weiß nichts von der Stripperin?« Sie seufzte und schnalzte mit der Zunge.
    »Du hast die Regeln aufgestellt«, erinnerte er sie, überrascht, dass sie seine Gedanken gelesen und gewusst hatte, wen er wählen würde.
    Ihr Gesicht verzog sich schmollend. »Aber eine Stripperin?« Sie rümpfte die Nase. »Das hätte ich nicht gedacht.« Sie berührte ihr spitzes Kinn mit einer nassen Hand. »Ich weiß, dass es langsam knapp wird, dass wir Nachschub brauchen, aber eine Stripperin? Denk dran, das hier ist nicht nur ein physisches Experiment, sondern vor allem ein intellektuelles.«
    Das bezweifelte er. Sie konnte alles auf einer rationalen Ebene begründen, mit hochtrabenden Ausreden, sogar mit echten Argumenten daherkommen, doch die Wahrheit sah so aus: Sie beide liebten die Suche, die Jagd, das Töten. So einfach war das. Sie liebte die Folter mehr als er – er empfand ein primitives, sexuelles Vergnügen. Er musste anderen weder Schmerz noch Verletzungen zufügen. Ihr Sadismus war nicht ansteckend, er brachte ihm nichts, außer dass er seine sexuelle Erfahrung bereicherte. Er holte sich seinen Kick beim Sex und beim Töten.
    Er hätte am liebsten »Blut ist Blut« entgegnet, aber er hütete seine Zunge, während sie, offenbar in Versuchung geführt, nachdachte.
    »Nimm, was von den anderen übrig ist«, sagte sie schließlich.
    »Dann haben wir nichts mehr. Du wirst auf die nächste Dosis warten müssen.«
    »Du glaubst, das ist eine Droge, und ich bin abhängig?« Ein Lächeln kräuselte ihre perfekt geformten Lippen, und er musste sich sehr beherrschen, sie nicht zu nehmen, bevor sie ihr Ritual vollzogen hatten. Aber er würde warten.
    »Ob ich dich für eine Süchtige halte?«, fragte er. »Absolut.«
    Sie widersprach ihm nicht, warf lediglich den Kopf zurück und bot ihm ihren langen Hals dar. »Vielleicht, aber ich möchte meine Abhängigkeit nicht in den Schmutz gezogen wissen. Schlechtes Blut? Nein. Ich werde warten.« Sie spielte jetzt mit ihm, amüsiert darüber, dass er sie herausforderte. »Wie sagt man noch gleich? ›Geduld ist eine Tugend‹?«
    »Ich denke, es heißt: ›Mit Geduld und Zeit kommt man weit‹.«
    »Kommt
frau
weit«, korrigierte sie.
    »Oder
frau.
«
    »Obwohl wir uns im Augenblick gar nicht gedulden müssen. Der Mond ist aufgegangen, es ist also genau der richtige Zeitpunkt.«
    »Einverstanden.« Er wusste, was er zu tun hatte und was nun kommen würde. Sein Herz schlug ein wenig schneller, als er auf den Hahn am Kopf der Wanne blickte. Dieser war mit einem Kühltank verbunden, den er sorgfältig gefüllt hielt. Er stellte die Pumpe an und öffnete langsam den Hahn. Das Pochen des Pulses an ihrem Hals verriet ihm ihre Erwartung. Ihre weißen Zähne gruben sich in die Unterlippe.
    Langsam, wie ein dunkelrotes Kräuselband, begann das Blut zu fließen. Eiskalt und dick tropfte es in das klare Wasser, eine dünner werdende rote Fahne, die sich in kleinen Kringeln auflöste.
    Als der erste Tropfen der dunklen Flüssigkeit ihre Haut liebkoste, zog sie tief die Luft ein. Ihr Bauch wölbte sich nach innen, ihre Augen schlossen sich vor Verzückung, denn wie die Frau, deren Namen sie übernommen hatte, glaubte sie daran, dass das Baden im Blut einer jüngeren, vitaleren Frau ihr Leben verlängern, ihre Haut rein und makellos erhalten und ihre Lebenskraft erneuern würde.
    Ein blutiger Jungbrunnen.
    War sie wahnsinnig?
    Oder eine Visionärin?
    Es war ihm gleichgültig. So oder so gab sie ihm einen Grund zu jagen, zu töten, und er konnte sich weismachen, dass der Kick, den er dabei empfand, dem höchsten Zweck diente.
Ihr
diente. Und was den Wahnsinn betraf: Hatte er seine eigene geistige Gesundheit nicht oft genug in Frage gestellt? Hatte er sich nicht damit schwergetan, Realität und Fantasie zu unterscheiden? Die Grenze zwischen Wahnsinn und Genie war dünn und zerbrechlich, das wusste er.
    Ohne Frage war er ihr ergebenster Anhänger.
    Als das

Weitere Kostenlose Bücher