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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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keckerte. »Lass uns gehen.«
    An kühlen Tagen nahm er den Hund überallhin mit. Bruno saß geduldig im Auto, während Jay seine Besorgungen machte. Solange die Temperatur es erlaubte, war dies sicher angenehmer für ihn, als stundenlang in dem halb entkernten Haus zu hocken.
    Er fuhr aus der Auffahrt auf die Straße. Sein nächster Halt war das Eisenwarengeschäft, dann Wagner House, das bis zum Nachmittag geöffnet hatte. Vielleicht könnte er zum Mittagessen im Diner vorbeischauen.
     
    Kristi hatte nicht viel Zeit. Sie raste auf ihrem Fahrrad kreuz und quer über den Campus, flitzte zwischen Fußgängern, Joggern und Skateboard-Fahrern Richtung Wagner House. Im Tageslicht sah das Haus weniger unheimlich aus, das spitzgiebelige Dach, die facettierten Fensterscheiben, die Wasserspeier – alles entsprach dem architektonischen Stil einer vergangenen Epoche.
    Bevor sie ihr Apartment verlassen hatte, hatte sie sich die Zeit genommen, am Computer eine Liste der All-Saints-Studentinnen aufzurufen, und war auf Marnie Gage gestoßen. Marnies Foto erschien vor ihr auf dem Bildschirm, zusammen mit einer Kurzbiografie. Sie hatte ihren Abschluss an der Grant Highschool in Portland, Oregon, gemacht und Englisch als Hauptfach belegt. Als Nebenfach hatte sie Schauspiel gewählt.
    Wieder Englisch, hatte Kristi gedacht. Das Mädchen hatte vermutlich denselben Stundenplan wie Kristi oder die vermissten Studentinnen. Langsam glaubte Kristi, dass die gesamte Fakultät in diesen geheimen Vampirkult, oder worum auch immer es sich handeln mochte, verwickelt war.
    »Das ist doch lächerlich«, sagte sie zu sich selbst.
    Ihre Haut kribbelte, und wieder spürte sie, dass jemand sie beobachtete. Jemand Verborgenes. Jemand Böses.
    Sie fröstelte. Ein kalter Windstoß fuhr ihr in den Nacken. Die Wolken über ihrem Kopf deuteten auf Regen hin. Sie lehnte das Fahrrad an den schmiedeeisernen Zaun und testete, ob das Tor offen war. Es war verschlossen. Natürlich. Gleichgültig, wie fest sie dagegendrückte, es bewegte sich nicht. Die Öffnungszeiten am Tor besagten, dass das Museum nicht vor zwei Uhr nachmittags öffnete und um halb sechs wieder schloss.
    Gestern am späten Abend war es offen gewesen.
    Und Kristi war drinnen gewesen. Zusammen mit Marnie Gage und mindestens einer weiteren Person. Waren sie die Treppen hinter der verschlossenen Tür zum Keller hinuntergegangen? Hatte sich die Sekte, von der Lucretia anfangs gesprochen hatte, dort getroffen?
    Kristi blickte durch die geschwungenen Eisenstäbe, betrachtete das alte Gemäuer, doch sie konnte nur den oberen Teil der Kellerfenster erkennen, dunkel und undurchsichtig. Vielleicht wurde der Keller als Lagerraum genutzt, und es gab überhaupt keine geheimen Vampirtreffen.
    Doch das blonde Mädchen, Marnie Gage, war im Haus verschwunden, und jemand war ihr durch die Räume im Erdgeschoss gefolgt. Konnte Marnie kehrtgemacht haben und hinter ihr hergegangen sein? Wenn ja, warum? Hatte dieser Ort irgendetwas mit dem Verschwinden der jungen Frauen zu tun, mit der verfluchten Sekte, deren Existenz Lucretia jetzt leugnete?
    In diesem Augenblick wurde ihr eiskalt. Hatte sie nicht auch Ariel hier gesehen? Und dann Marnie? Bei beiden Frauen waren die Gesichter grau geworden, hatten die Farbe des Todes angenommen. Blieb noch Lucretia. Kristi konnte sich nicht vorstellen, welche Verbindung sie zu dem alten Haus hatte, aber sie hätte ihr Leben darauf verwettet, dass ihre ehemalige Zimmergenossin irgendwie in die Sache verwickelt war.
    Und was hatte Dad dann damit zu tun?
    Kristi krümmte ihre Finger um die Eisenstäbe. Soweit sie wusste, gab es keine Verbindung zwischen Rick Bentz und dem Wagner House oder dem All Saints College. Er hatte verschiedene Kriminalfälle gelöst, die mit dem Campus in Verbindung standen, und natürlich war sie als seine Tochter hier eingeschrieben, aber das war’s auch schon. Dass auch er vor ihren Augen grau wurde, konnte nicht mit dem Fall zusammenhängen.
    Vielleicht waren ihre Visionen also gar keine Todesahnung und hatten wirklich nur mit einer Fehlfunktion ihres Gehirns zu tun.
    »Das Museum ist bis zum frühen Nachmittag geschlossen.«
    Vor Schreck fuhr Kristi zusammen.
    »Wagner House öffnet um zwei«, sagte Vater Mathias und blickte zum Himmel. Wind kam auf.
    »Ich weiß, aber ich muss zur Arbeit, und ich …« Ihre Gedanken rasten. »Nun, ich glaube, ich habe meine Sonnenbrille hier verloren. Eine mit Sehstärke.«
    »Ich schaue mal bei den Fundsachen

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