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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus!«
     
    »Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt«, flüsterte Vater Mathias, der neben seinem Bett kniete. Wie hatte er nur so in Versuchung geraten, so vom rechten Weg abkommen können? Er hatte gedacht, es diente alles einem höheren Zweck.
    Zumindest hatte er versucht, sich das einzureden.
    Aber Gott wusste es. Der allmächtige Vater durchschaute mühelos die Dunkelheit in Mathias’ Seele und erkannte den Trug, das Böse, das tief in seinem Inneren verborgen war.
    Wie oft hatte er Anlauf genommen, all seine Sünden Vater Anthony zu beichten? Wie oft hatte er sich danach gesehnt, den Rat eines weiseren, demütigeren Mannes zu suchen? Trotzdem hatte er es nie getan.
    Feigling,
schalt er sich. Seine Schwäche war ihm nur zu deutlich bewusst.
    Er schloss die Augen und beugte den Kopf. Seine Hände waren in aufrichtigem Flehen gefaltet. »Bitte, Vater, erhör mein Gebet«, flüsterte er. Er vernahm das Geräusch aufkommenden Windes, der einen starken Sturm verhieß. Der Regen peitschte bereits gegen die Fensterscheiben und strömte laut gurgelnd durch die Dachrinnen.
    Irgendwo oben pochte ein Zweig gegen eines der Dachbodenfenster.
    Eine Bekundung des göttlichen Unmuts.
    SEINES übermächtigen Zorns.
    Eine Erinnerung daran, wie klein und unbedeutend Vater Mathias war.
    Er verlor sich ganz in seinem Gebet und hörte daher nicht die leisen Schritte, die den Gang entlang in seine Richtung schlichen. Völlig damit beschäftigt, seine Sünden zu beichten, entging ihm die Anwesenheit des Eindringlings. Und dann war es zu spät.
    Plötzlich ließ ihn ein Knarren der Bodendielen erstarren.
    Seine Nackenhaare sträubten sich. Er fuhr herum und blickte in das Gesicht des Bösen. Dunkle, gefühllose Augen starrten auf ihn herab. Braunrote Lippen waren zu einer grässlichen Fratze zurückgezogen. Weiße Reißzähne, von denen Blut zu tropfen schien, blitzten im gedämpften Lampenlicht.
    Vater Mathias schnappte nach Luft, aber es war zu spät.
    Der fleischgewordene Luzifer hatte ihn heimgesucht. Der Teufel, dem er so bereitwillig seine Seele verschrieben hatte, war zurückgekommen, um seinen Tribut zu fordern.
    Vater Mathias machte Anzeichen, sich zu erheben, aber die Kreatur stürzte sich mit gebleckten Lefzen auf ihn.
    Vater Mathias schrie sich die Seele aus dem Leib und hob abwehrend die Arme, um das Böse aufzuhalten. Aber er war dem Teufel nicht gewachsen, diesem Grauen mit seinem Durst nach Blut.
    Vlad biss zu. Seine Zähne gruben sich in das weiche Fleisch von Vater Mathias’ Hals und machten so den Schreien ein Ende. Blut spritzte.
    Brennender Schmerz durchfuhr den Geistlichen. Er kratzte und schlug um sich, aber Vlad, der von dem sündigen Blut des Priesters gekostet hatte, zog sein Messer und hob es zu einem tödlichen Streich.
    Die Klinge glitzerte im Licht der Lampe.
    Vater Mathias wand sich vor Entsetzen. Er schwitzte und hätte sich beinahe in die Hose gemacht. Das hier durfte doch nicht geschehen! Nein … er wollte, dass Gott ihm vergab, wünschte sich ein langes Leben, in dem er seine Sünden bereute, und –
    Die Klinge sauste in einem silbernen Bogen nach unten.
    Vater Mathias war auf der Stelle tot.
     
    Das FBI , dachte Jay, natürlich.
    Das FBI war die ganze Zeit über am Werk gewesen.
    Und hatte Grotto immer noch nicht festgenommen.
    Mit Mai Kwan auf dem Beifahrersitz fuhr Jay zu Grotto. Mai kannte seine Adresse, und während Jay ihr noch alles berichtete, was Kristi und er herausgefunden hatten, zeigte sie ihm schon, wo er parken konnte, einen Block von dem weinberankten viktorianischen Gebäude entfernt, in dem Grotto wohnte. Das Haus mit seinen Ecken und Winkeln und dem spitzen Dach mit Wasserspeiern an den Dachrinnen passte zu ihm.
    »Ich denke nicht, dass derjenige, der hinter alldem steckt, mit einem dicken roten Pfeil auf sich selbst weisen und ein Seminar über Vampyrismus abhalten würde«, sagte Mai. »Unser Killer scheint zu klug dafür zu sein.«
    »Und arrogant«, sagte Jay und zog seine Pistole. »Er hat Allmachtsfantasien. Er hält sich für brillant, für schlauer als alle anderen. Und das will er uns jetzt unter die Nase reiben.«
    »Oder jemand schiebt ihm alles in die Schuhe.«
    »Wie dem auch sei, er weiß etwas.«
    Mai schob einen Ladestreifen in ihre Waffe. »Da sind wir uns einig. Los geht’s.«
    Sie warteten nicht auf Rückendeckung. Mai hatte bereits einen Vorgesetzten wegen eines Haftbefehls angerufen, und man hatte ihr gesagt, sie solle sich zurückhalten, bis

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