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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wimperntusche lief ihr über die Wangen, Regentropfen glitten an ihrem schwarzen Regenmantel hinab. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Eingangstür zu schließen, die jetzt gegen die Wand schlug und einen Schwall kalter Winterluft in den Flur hineinließ. »Keine weiteren Lügen. Nicht noch mehr verschwundene Studentinnen. Nie wieder sollst du mich glauben machen, ich wäre verrückt.«
    »Lucretia, ich werde zur Polizei gehen –«
    »Jetzt? Jetzt, wo sie die Leichen gefunden haben?
Jetzt?
« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich habe dich geliebt«, flüsterte sie. Tränen schossen ihr in die Augen.
    »Ich weiß. Ich habe dich auch geliebt –«
    »Lügner!« Sie spie das Wort aus. Ihre Nasenflügel bebten.
    Dann zog sie die Hand aus der Tasche ihres Regenmantels. Ihre Finger waren um eine kleine, schwarze Handfeuerwaffe gekrümmt.
    Er erstarrte. »Um Himmels willen, Lucretia, was machst du da?«, rief er, obwohl er die Antwort schon kannte. »Tu’s nicht!« Ihm rutschte das Herz in die Hose. Es war die Pistole, die er ihr vor Monaten gegeben hatte.
    »Du hast sie umgebracht«, sagte sie mit zitternder Stimme. Ihre Hand bebte.
    »Ich habe versucht, sie zu retten! Ich habe für die anderen bloß eine Show abgezogen, es war alles Schauspielerei, das schwöre ich!«
    »Nein …« Die Pistole zitterte in ihren Händen.
    Vielleicht konnte er sie beruhigen. Ihr die Waffe abnehmen.
    »Hör mir zu! Wir kommen womöglich noch rechtzeitig. Kristi und Ariel sind vielleicht noch am Leben.«
    »Kristi? Kristi Bentz? Du hast sie da mit reingezogen? Und Ariel auch?« Lucretias Blick wurde hart. Sie zielte mit der Pistole auf seinen Kopf. »Sie wird vermisst. Seit letzter Woche … und es ist deine Schuld. O Gott, sie ist tot! Ich weiß, dass sie tot ist. Ich hätte sie warnen sollen, hätte es ihnen sagen sollen.«
    Grotto machte einen Schritt auf Lucretia zu, aber ihre Finger zuckten zum Abzug. Er blieb stehen. Hob beide Hände, um sie zu beschwichtigen. »Wir müssen Preston finden. Er ist … er ist derjenige, der weiß, wo die Mädchen sind. Er kennt einen Ort, der durch die alten Tunnel, die Ludwig Wagner benutzt hat, mit Wagner House verbunden ist.«
    »Sie sind doch schon vor hundert Jahren dichtgemacht worden«, widersprach Lucretia. »Noch eine Lüge!«
    »Nein, nein, ich schwöre es. Preston hat behauptet, er würde ihnen helfen, ein neues Leben anzufangen, zu verschwinden.«
    »Ihnen beim Sterben zu helfen!«
    »Lucretia, ich habe das nicht gewusst! Ich schwöre, ich habe es nicht gewusst«, sagte er, um das Gespräch am Laufen zu halten. Er dachte fieberhaft darüber nach, wie er sie überwältigen und seine Chance nutzen konnte.
    »Aber du hast dich verdächtig gemacht. Auch vor mir.« Sie blickte ihn fest an und zielte mit der Pistole diesmal auf seine Brust.
    Sein Herz überschlug sich, und für einen winzigen Augenblick meinte er, über das Heulen des Windes hinweg ein Geräusch vernommen zu haben. Schritte?
    »Du bist schuldig, Dominic. Wir sind beide schuldig.«
    »Nein, Lucretia! Warte. Sei doch vernünftig! Ich werde die Polizei anrufen und ihr von Preston erzählen, von den Mädchen, von der Rolle, die ich bei dem Ganzen spiele. Ich werde ein Geständnis ablegen. Bitte, Liebste, gib mir noch eine Chance«, sagte er, seine Taktik ändernd. Er trat lächelnd auf sie zu. »Es tut mir so wahnsinnig leid«, sagte er mit einer Stimme, bei der sie früher geschmolzen war. »Ich habe dich immer geliebt. Du weißt das. Ich werde der Polizei von Preston, den Aufführungen und den unterirdischen Gängen erzählen. Vielleicht ist ja die Polizei in der Lage, Kristi und Ariel aufzuspüren. Sie könnten noch am Leben sein. Komm schon, Süße, vertrau mir.«
    Sie wich zurück, blickte ihm direkt in die Augen.
    »Lucretia, Baby –«
    »Ich seh dich in der Hölle wieder. Und wenn es so weit ist, werde ich dran denken, auf dich zu spucken.«
    Sie drückte ab.
     
    Jay wartete nicht.
    Er und Mai hatten die offen stehende Tür gesehen und das als Einladung aufgefasst. Sie rannten mit gezogenen Waffen durch den Regen die Stufen zum überdachten Eingangsbereich hinauf. Drinnen war Licht zu sehen. Dazu laute Stimmen, die in eine Auseinandersetzung verwickelt zu sein schienen.
    Mai bedeutete Jay, sich im Hintergrund zu halten, aber er blieb an ihrer Seite, bekam jedes Wort der Auseinandersetzung mit, hörte Kristis Namen und dass die Tunnel erwähnt wurden, die vom Wagner House abführten. Grottos Behauptung, sie

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