Angels - Meine Rache waehrt ewig
vorbeizuspurten, aber er hatte damit gerechnet. Er warf sich auf sie, und sie gingen miteinander ringend zu Boden. Er war bärenstark und weitaus schwerer als sie.
»Ungezogenes Miststück!«, knurrte er, packte ihre gefesselten Handgelenke und zwang sie über ihren Kopf. Schwitzend und keuchend lag sie neben ihm.
Elizabeth stand auf. »Füg ihr keinen Schaden zu! Verletz nicht ihre Gefäße, ich will …«
»Ich weiß, was du willst!«, stieß Vlad hervor, aber sein Blick war auf Kristi gerichtet. Zu ihrem Entsetzen spürte sie seine Erektion, steif und hart, durch seine schwarze Hose. Sie bekämpfte den aufsteigenden Brechreiz und bemerkte das Lächeln auf seinen Lippen. Er drückte seine Leisten ein wenig fester gegen sie.
Sie würde vergewaltigt und ausgeblutet werden.
Sie musste kämpfen! Das durfte nicht geschehen!
Kristi versuchte sich unter ihm hervorzuwinden, was aber zu nichts führte. Innerhalb von Sekunden hatte er ihre Fußknöchel erneut mit Klebeband umwickelt und sie gezwungen, eine Tablette zu schlucken.
Schon bald zeigte die Droge, worum auch immer es sich handeln mochte, ihre Wirkung, und Kristi war wieder schwach wie ein Kätzchen, ihr Gehirn vernebelt, als wäre sie betrunken.
Als er das Klebeband von ihren Handgelenken schnitt, versuchte sie um sich zu schlagen, aber ihre Schläge trafen in die Luft. Sie protestierte schwach, als er sie in das tröstlich warme Wasser gleiten ließ.
»Das wurde auch verdammt noch mal Zeit«, erklärte Elizabeth gereizt. Sie glitt zur Seite, ihre nasse Haut berührte Kristis. »Sieh dir ihre Haut an. Makellos. Perfekt …« Sie blickte zu Vlad auf. »Sie ist es. Ihr Blut wird es schaffen.«
Was schaffen? Sie vor dem Älterwerden zu bewahren? »Auf keinen Fall. Sie sind erledigt«, stieß Kristi mühsam hervor, aber die beiden beachteten sie nicht. Und obwohl sie versuchte, sich Vlad zu entwinden, sah sie ungläubig und wie aus weiter Ferne, wie er mit größter Sorgfalt ihre rechte Pulsader aufschlitzte.
In einem größer werdenden Strudel begann ihr Blut das Wasser zu verfärben.
Vater Mathias war tot. Ermordet. Offensichtlich während er neben dem Bett gebetet hatte.
Eine Abrechnung?, fragte sich Mai Kwan, ehe sie ihren Vorgesetzten anrief, um ihm Bericht zu erstatten. Anschließend durchsuchte sie die bescheidenen Räumlichkeiten nach irgendeinem Hinweis, warum der Mann umgebracht worden war. Warum nahm Kristi Bentz an, dass er etwas mit Wagner House und irgendeinem bizarren Vampirkult zu tun hatte?
An diesem Tatort war jedenfalls kein Vampir gewesen.
Dafür gab es viel zu viel Blut.
Montoya war den ganzen Weg durch Regen und Donner an ihrer Seite geblieben und hatte ihr Deckung gegeben, als sie Vater Mathias’ Räumlichkeiten betraten. Er hatte nicht viel gesagt, sondern die grauenvolle Szene auf sich wirken lassen.
»Was denken Sie?«, fragte er nun, während er sich über die Leiche beugte.
»Er hat sich mit dem Falschen angelegt. Sehen Sie sich das mal an«, sagte sie und deutete auf den Hals des Priesters. »Seine Kehle ist durchgeschnitten, Jugularvene, Halsschlagader, beinahe bis zum Rückgrat.«
»Der hat ihn fast enthauptet.«
»Wer immer das getan hat, hat in blindem Zorn gehandelt.«
»Bei einem Geistlichen?«
»Bei
diesem
Geistlichen. Dahinter steckt was Persönliches.«
Was nichts Gutes für Kristi Bentz und Ariel O’Toole bedeutete.
Mai trat über die Leiche, ging zum Schreibtisch des Priesters und fing an, seine Papiere durchzusehen.
Sie verabscheute den Gedanken, aber sie hatte das Gefühl, dass Kristi Bentz tot war – dem Zustand von Vater Mathias’ Leiche nach zu urteilen, womöglich auch auf brutalste Weise ermordet.
Kristi versuchte mit aller Gewalt, die Augen offen zu halten, die Kraft zum Kämpfen aufzubringen, aber sie konnte sich kaum bei Bewusstsein halten. Ihre Muskeln versagten ihr den Dienst. Das Wasser färbte sich langsam tiefrot.
»Ich spüre es«, flüsterte Elizabeth ihr ins Ohr. »Ich spüre, wie es mich verjüngt.«
Bei aller Liebe, nein!
Wieder versuchte Kristi, die Frau von sich zu stoßen, obwohl sie glaubte, ohne Elizabeths Arm als Stütze in der Wanne zu versinken, unter die trübe Wasseroberfläche zu gleiten und in ihrem eigenen Blut zu ertrinken. Die Spiegel im Raum ermöglichten ihr, voller Entsetzen zu beobachten, wie langsam die Farbe aus ihrem Gesicht wich. Vlad der Schreckliche stand am Rand der Wanne, bereit, zu ihnen hineinzusteigen.
Der Gedanke verursachte ihr
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