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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Hände waren frei und sie rammte ihm die Faust an den Kehlkopf. Wieder rollte er sich herum, brachte sie über sich, doch da ließ er sie nicht. Er packte sie beim Handgelenk und schleuderte sie hinter sich. Sie prallte an die Wand, Putz rieselte um sie herum zu Boden und ein scharfer Schmerz schnitt durch ihren Oberkörper. Noch bin ich nicht erledigt .
    Sie sprang auf und rannte auf ihn zu. Er kam ihr entgegen. Sie biss ihn. Sie kratzte ihn. Sie hob Scherben der zersprungenen Lampe auf und schnitt ihn damit. Sie trat nach ihm. Sie kämpfte mit jedem Funken Stärke, den sie besaß – mehr, als sie je zuvor eingesetzt hatte. Dagegen war er wie ein tollwütiges Tier, ungehindert durch irgendwelche Regeln, ohne Zögern, ohne Skrupel. Keine Sekunde lang zog er einen besseren Weg in Erwägung. Und trotzdem zeigte sie es ihm ganz schön.
    Er versuchte, sie zu küssen, und einmal gelang es ihm sogar. Er begrapschte sie, nur um sie zu verhöhnen. Jedes Mal gelang es ihr, ihre Emotionen unter Kontrolle zu behalten, was ihn in Raserei versetzte.
    Und diese Raserei kam ihr zugute. Er vergaß, ihre Schläge abzublocken, war zu sehr darauf fixiert, sie am Hals zu packen und zu erwürgen.
    „Sieh dich nur an“, verhöhnte er sie und umkreiste sie von Neuem.
    „Guck mal in den Spiegel“, gab sie zurück.
    Mittlerweile blutete sie, blutete noch ein bisschen mehr und hatte Schmerzen am ganzen Leib. Doch er war genauso blutüberströmt und musste ebensolche Qualen leiden.
    „Gib endlich auf! Zacharel hat mir nichts als Leid und Schmerz gebracht, und jetzt werde ich ihm dasselbe antun. Von dir werde ich mich nicht aufhalten lassen.“
    Sie würde, sie konnte nicht nachgeben. „Wenn du wirklich sein Zwillingsbruder bist“, unmöglich, es kann einfach nicht sein , „dann hast du ihn darum gebeten, dich zu töten. Es von ihm verlangt.“
    „Er hätte doch nicht gehorchen müssen!“
    „Was hast du denn von ihm erwartet? Du hast immer wieder versucht, dich umzubringen.“
    „Er hätte sich mehr anstrengen können, mich zu retten. Er hätte einen Weg finden können, in der Dunkelheit zu mir durchzudringen.“
    Einen Moment lang, nur für einen Moment, erhaschte sie einen Blick auf den Mann, der er gewesen war: gequält, schmerzerfüllt, zerstört. Eine dunklere Version von Zacharel.
    Er ist wirklich Hadrenial, begriff sie. Zacharels Zwillingsbruder. Er hatte seiner Herkunft als Engel den Rücken zugewandt und war ein Dämon geworden.
    Wie könnte sie den Mann töten, den Zacharel so lange so sehr vermisst hatte? Selbst, wenn er derart böse war? Zacharel könnte ihr niemals vergeben.
    Vergebung.
    Unversöhnlichkeit .
    Als ihr die Ironie bewusst wurde, lachte sie ohne echtes Amüsement. In ihrem Kopf entbrannte eine Diskussion, ihr gesunder Menschenverstand stritt mit ihrer Liebe zu Zacharel.
    Du musst es tun. Das ist der einzige Weg. Außerdem wirst du genauso tot sein, also kriegst du Zacharels Reaktion gar nicht mit .
    Aber sie würde sterben in dem Wissen, dass sie dem Mann, den sie liebte, grenzenlose, ewige Pein zugefügt hatte.
    Wenn du’s nicht tust, wird Unversöhnlichkeit immer weitermachen, wird Zacharel quälen, dich, vielleicht sogar andere Familien. Zacharel ist ein guter Mann. Er wird es verzeihen .
    Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Koldo zurückgekehrt war. Er war genauso abgerissen und blutüberströmt wie sie. Und er war nicht allein. Neben ihm stand Thane, blutend wie alle anderen auch. Koldo verschwand und Thane blieb an Ort und Stelle.
    In einer seiner Hände erschien ein Flammenschwert und er trat vor. Blieb stehen, runzelte die Stirn. Dann tastete er mit der freien Hand durch die Luft, als sei da irgendeine Art Barriere vor ihm.
    „Thane!“, rief sie.
    Ihre Blicke trafen sich – und seine Augen wurden groß. Mit der Faust hämmerte er auf … nichts ein, er bewegte den Mund, doch sie konnte nicht hören, was er sagte.
    Unversöhnlichkeit nutzte die Ablenkung aus und unterlief ihre Deckung, zielte auf ihren Hals. Als er die Zähne in ihre Haut schlug, verkrampfte sich ihr gesamter Körper vor Schmerzen. Hart hämmerte sie ihm auf die Schläfe, wurde ihn jedoch nicht los. Über ihre Brust ergoss sich ein warmer Strom, während Unversöhnlichkeit gierig saugte und schluckte. Schwäche schlich sich in ihren Körper, glitt durch sie hindurch, tückisch und unwiderstehlich.
    „Thane“, schrie sie noch einmal, obwohl sie wusste, dass auch er sie nicht hören konnte. Er prügelte weiter auf die Luft

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