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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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nicht leicht werden, ihn dir auf einem silbernen Tablett zu präsentieren. Er steht unter besonderen Schutz unserer Regierung, das irritiert mich ein wenig. Irgendjemand dreht im Hintergrund am Rad der Zeit. Wenn jener, wegen deines Vaters Vergangenheit ein Fass aufmacht, warum geht er gegen dich vor? Ich verstehe es einfach nicht. Aber genug für heute, es war sicherlich etwas viel für dich. Lass uns schlafen gehen, ich möchte morgen sehr früh los!«
    Raven nickte mehrmals und antwortete fast flüsternd:
    »Nolan …«, es dauerte eine lange Minute, bevor er weiterreden konnte.
    »… was ist, wenn es die Wahrheit ist?
    Das würde unser aller Leben ziemlich auf den Kopf stellen. Ich habe Angst vor den nächsten Wochen. Aber egal was auch immer ans Tageslicht kommen wird, ich werde alles mit Würde ertragen.«
    Es folgte wieder eine bedeutungsvolle Pause. »Denn da gibt es noch etwas, eine weitere unglaubliche Wahrheit! Mein Folterknecht hat mir, bevor er sich verabschiedete, etwas zugeflüstert, das mich nicht minder zermürbt, wie das von dir Gesagte. Nun ergibt alles zusammen noch mal ein völlig anderes Bild.
    Heute erzähle ich es dir noch nicht, weil ich mit dieser Wahrheitsfindung jemand anderen beauftragt habe, und das Ergebnis auch noch nicht vorliegt.
    Das wollte ich dir nicht auch noch aufbürden.
     
    Ich vertraue dir, aber ich glaube Gehörtes nicht. Weder das Eine noch das Andere.
    Mein Dad war ein seltener Unternehmer mit Herz für seine Angestellten, mir so nahe, wie ein Vater seinem Kind nur sein kann.
    Er war meiner Mutter ein liebevoller Ehemann, wovon Millionen Frauen träumen. Wir wissen nie alles über jemanden, das stimmt sehr wohl. Aber wenn jemand solche Charakterzüge in sich trägt, dann kann er einfach kein Monster gewesen sein!
    Und noch ein paar Worte zu deinem Vater. Er war ein einsamer Wolf, der euch auf seine Art geliebt hat. Sicherlich befremdlich, aber so war er nun mal. Sein Dienst an Königin und Vaterland war ihm wichtiger als alles andere. Macht ihn das zu einem schlechteren Menschen? Beileibe nicht!
    Persönlichkeiten mit derartigem Rückgrat findet man nur selten. Deshalb hoffe ich sehr, dass ich meinen Dad genauso wie du deinen in meinem Herzen behalten kann .«

Kapitel 7
     
    Die Autotür des betagten weißen 230CE knallte beim Zuziehen, dass Henry Melcher dachte, sie würde aus ihrer Halterung krachen. Sein Freund Hans-Jürgen Balke setzte sich auf den abgewetzten Ledersitz und lachte schallend.
    »Na, Fettbacke, hast du Angst um deinen zerschlissenen Oldtimer. Mann, kauf dir doch mal einen neuen Mercy, du Geizkragen!«
    »Na du altes Dummbrot, suche dir d och mal einen anständigen Job. Dann läufst du auch nicht so frustriert durch die Gegend herum.«
    Sie begrüßten sich herzlich, wie immer …
    »Wo gehen wir essen?«
    »Worauf hast du denn Appetit ?«
    »Als kleiner Kriminalist kann ich mir unsere teuren Restaurants nicht so oft leisten, also fahre los. Bitte das Beste vom Besten.
    Dafür füttere ich dich mit interessanten Informationen.«
    »O.  K. Lass dich überraschen!«
    Henry wusste, was auf ihn zukommen würde und hatte schon bei einem edlen Steakhaus ein Tisch reserviert. Er fuhr los und freute sich sichtlich.
    »Was grinst du denn so dreckig, was würdest du nur ohne mich machen?«
    »Dann hätte ich mir einen kleinen korrupten Bullen gesucht, der mir die gleichen Dienste für einen Fuffi verrichtet hätte .«
    »Häh? In Hamburg gibt es keine solchen Polizisten und davon abgesehen, wären die nie an diese Informationen gelangt !«
    »Nein, natürlich nicht, sorry.«
    Diese seichten Frotzeleien führten sie weiter fort, bis sie am Gänsemarkt eintrafen.
    Sie hatten kein Glück, es war in der Nähe des argentinischen Restaurants keiner der wenigen Parkplätze frei.
    Also mussten sie weiterfahren und ein paar Minuten laufen. Das tat ihrer Stimmung aber keinen Abbruch. Mit guter Laune betraten sie den neuen beeindruckenden Genusstempel und aßen und tranken die Speisekarte rauf und runter. Der Laden war übervoll, aber die Tische waren so angeordnet, dass die Geräuschkulisse sich in Grenzen hielt, und sie sich nicht anschreien mussten. Erst als sie beim abschließenden Kaffee waren, begann Henry seinen Freund zu löchern.
    Als wenn sie nun einen Vernunft-Schalter umgelegt hätten, waren sämtliche Albernheiten verschwunden.
    »So mein lieber, was hast du herausgefunden?«
    Hans-Jürgen klappte die Hülle seines mitgebrachten Tablett-Computers auf und

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