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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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Geheimdiensten weitererzählt. Du hast zu viele Fehler gemacht Jules, warst du wirklich emotional so eingebunden?
    Oder wirst du einfach nur alt und milde?
    Du hättest Raven Blackstone auslassen und dich nicht deinem alten Kumpel Malcolm offenbaren sollen. Ich habe dich grandios manipuliert. Früher warst du nicht so redselig, mein Lieber. Damit ich die ganzen Klunker auch baldigst verkaufen kann, habe ich mir auch noch erlaubt, den guten Ralph Sturdet zu besuchen …«
    Walther stockte und brach ab, er zuckte merklich mit den Augenlidern. Jules wollte gerade losstürmen aber er hielt kurz inne.
    Zwei Personen traten näher, es waren wohl die beiden Gestalten aus Walthers Hotelzimmer. Sie waren vielleicht noch drei, vier Meter von ihnen entfernt. Jules dachte an sein geliebtes Pfeilschussgerät, das in seinem Hotelzimmer lag oder an seine Walther P99 im Schulterhalfter. Da kam er nicht schnell genug heran, seine Sportjacke mit zugezogenem Reißverschluss verdeckte sie zu gut …
    Die gleiche Pistole die sein alter Freund auch bevorzugte. Nur dass er sie nicht würde abfeuern können.
     
    Seine Lieblingswaffe, sein tödlicher „Amor“, wie er dieses Pfeilschussgerät nannte, würde wohl auch nie mehr zum Einsatz kommen. Das umhüllte seine Gedanken wie eine schwarze Wolke. Dann überschlugen sich die Ereignisse.
    Walther schoss, Jules sah es an seinem irren Blick. Er drehte sich blitzschnell zur Seite, um weniger Trefferfläche zu bieten.
    Es ist natürlich unmöglich, einer Kugel auszuweichen. Sie traf aber nicht Jules Bauch wie von Walther gewollt, nur seine Hüfte.
    Jules stürmte nach vorn, nicht direkt auf sein Ziel zu. Eher im Zickzack und dies mit schmerzverzerrtem Gesicht. Die Kugel steckte, das war nicht so gut. Dennoch, Schmerz konnte Jules nicht aufhalten, nur Organversagen und Blutverlust.
    Walther war ebenso groß, aber massiger und schwerfälliger. Gesundheitlich angeschlagen, träge und unbeweglich durch keinerlei sportliche Betätigung. Dennoch war er immer noch ein erfahrener und treffsicherer Schütze, er feuerte eine ganze Salve los. Jules half nur das diffuse Licht und seine seltsame Vorwärtsbewegung. Eine weitere Kugel traf Jules am Hals. Da war er schon bei seinem alten Freund, der in wenigen Minuten zu seinem Todfeind mutierte. Blut spritzte aus der neuen Wunde heraus, nun verblieb Jules nicht mehr viel Zeit. Noch nahm er seine Umgebung bei vollem Bewusstsein wahr. Eine von Walthers Kugeln musste einen der Herannahenden getroffen haben. Jules nahm einen aufschlagenden Körper in seinem Rücken wahr, nochmals das gleiche wohlbekannte Geräusch. Nun lächelte Jules wissend, während er einen Fußtritt zur Ablenkung an Walthers Schienbein ansetzte. Kurzer Schmerz lenkt immer ab … Walther war völlig überrascht. Jules entriss blitzschnell Walthers Pistole und feuerte die letzten beiden im Magazin befindlichen Kugeln in die Brust seines Widersachers. Walther Dicks kippte tödlich getroffen mit weit aufgerissenen Augen nach hinten. Er prallte auf die überdimensionierte Marmorplatte des Grabes, sie hielt dem Gewicht stand. Es dröhnte nur seltsam und lange nach, jemand ersuchte vehement beim Sensenmann Einlass. Jules knickte auch ein und landete auf seinen Knien.
     
    Neugierig wollte Jules seinem Schöpfer gegenübertreten und viele Fragen stellen.
    Der recht große Blutverlust trübte sein Bewusstsein zusehends, gleich würde er sich von dieser Welt verabschieden.
    Aus dem Augenwinkel sah er noch den weißen Turban von Manmohan, dem riesigen Inder aus Dubai. Den hatte Jules bei Pranab Prakash angefordert, um Rückendeckung gegen mögliche MI6 Agenten zu erhalten. Zwitscherten hier auf dem Friedhof auch die digitalen Vögel aus dem Wohnzimmer von Pranab Prakash herum? Es kam ihm so vor, dann kam Jules also doch ins Paradies!

Kapitel 21
     
    Einen Tag, sechs Stunden und vierzehn quälende Minuten lag Raven schon in diesem Krankenzimmer, mittlerweile mit Ledergurten am Bett fixiert. Nach seinem letzten Aufbegehren hatten sie diese Maßnahme ergriffen.
    Ohne eine Erklärung, einfach so …
    Wie konnte es sein, dass wildfremde Menschen seine Selbstbestimmung außer Kraft setzen konnten? Ihn gegen seinen Willen hier festhielten und mit Beruhigungspillen zudröhnten? Wo waren seine Liebsten, warum schritten sie nicht ein? Wofür hatte die Leeds Brauerei so viele Juristen auf ihrer Gehaltsliste? Raven wusste immer noch nicht, wo er sich befand und vor allem warum. Niemand antwortete auf Fragen,

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