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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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mehr arbeitet?«
    »Sie haben wirklich keine Ahnung!« flüsterte McLane, erstaunt ob soviel Unwissenheit. »Nicht einmal ich weiß, wie viele Satelliten, Meßsonden und Radarautomaten in sämtlichen Sektoren und Kuben unseres Kontrollbereichs umherschwirren. Sollte es eine Stelle geben, die sich um defekte Satelliten kümmert und sie auch noch repariert, dann lasse ich mich erschlagen – von Ihnen!«
    Was McLane an Hartnäckigkeit besaß, hatte Tamara an Geduld.
    »Ich warne Sie, Commander!« sagte sie. »Vermutlich ist bereits ein Technokreuzer unterwegs, um den Schaden zu untersuchen. Sie vernichten den Satelliten nicht!«
    Eine ganze Weile lang geschah nichts.
    Man hörte das Summen der Maschinen und das trockene Knistern der Luftumwälzanlage. McLane starrte Tamara an, und der Leutnant gab den Blick ungerührt zurück. Cliff kämpfte einen schweren, lautlosen Kampf in seinem Innern; sein besseres Ich siegte mühsam. Mit nahezu überirdischer Ruhe drehte sich der Commander um, winkte Mario und sagte leise:
    »Leutnant de Monti!
    Sprechen Sie bitte auf Bordbuch: Die GSD-Beamtin Tamara Jagellovsk verbietet den Abschuß des funktionsunfähigen Funksatelliten auf den Koordinaten sowieso und so weiter. Der Kommandant geht wieder schlafen.«
    McLane stand auf und ging zum Lift, ohne jemanden anzusehen. Als er dicht vor der Tür stand und sie sich langsam zurückschob, rief Atan Shubashi plötzlich:
    »Ich fürchte, der Kommandant geht nicht schlafen. Cliff – wir stehen dicht vor MZ 4.«
    »Natürlich. Etwa drei Lichtminuten. Und ...?«
    Shubashi sagte deutlich:
    »Clarence meldet sich nicht. Er müßte uns schon lange im Radar haben.«
    »Was?« schrie McLane und war mit drei Sätzen wieder vor seinem Pult.
    Auf dem Schirm vor dem Kommandopult war die Vergrößerung des Satelliten zu sehen. Von seinem Platz aus sagte Hasso nachdenklich:
    »Merkwürdig – MZ 4 meldet sich nicht. Das hat es noch nie gegeben!«
    »Was ist MZ 4?« fragte Tamara schnell und wandte sich an Helga.
    »Ein Asteroid«, sagte der Funkoffizier. »Ein Felsbrocken mit einem Kilometer Durchmesser, annähernd rund. Man hat ihn vor fünfunddreißig Jahren eingefangen, mit einem Atomtriebwerk ausgerüstet und hier im Raumkubus in eine stabile Bahn gebracht.«
    Ein dunkelgrauer Mond, nur undeutlich vom Licht einiger ferner Sonnen aus der kosmischen Schwärze hervorgehoben, stand unbeweglich auf dem kreisrunden Schirm. Tamara richtete ihren Blick darauf.
    »Wozu?« fragte sie.
    »MZ 4 dient als Relais- und Fernmeldestation.«
    »Und wer ist Clarence?« fragte der Leutnant weiter.
    »Er ist Stationschef«, schaltete sich de Monti ein und deutete auf das Bild. »Außerdem ein Freund von uns. Wenn er sich nicht meldet, ist er entweder vollkommen betrunken oder – tot.«
    McLane sagte zu Shubashi:
    »Gehe bitte noch einmal auf die Wellenlänge und rufe den Satelliten.«
    Lakonisch erwiderte Shubashi:
    »Ich bin auf der Wellenlänge. Nichts!«
    »Unmöglich!« beharrte McLane.
    Vierhundertachtundvierzig Parsek von Terra entfernt, hing der Asteroid im Raum und schwieg. Er diente den Raumschiffen, die in diesem Kubus operierten, als Funkfeuer und als Relaisstation für ihre Hyperfunkverbindung mit der Erde. Es war so gut wie unmöglich, daß die Funkanlage ausgefallen war – sie existierte doppelt und war entsprechend gesichert; außerdem waren die Männer der Stationsbesatzung in der Lage, sie reparieren zu können.
    Shubashi wiederholte seinen Ruf.
    »ORION VII ruft MZ 4. Clarence, bitte melden ... wir wollen nichts anderes als einen Funkkontakt.«
    »Hier!« sagte Helga hastig und drehte einen Verstärker.
    Verworrene Funkzeichen eines nicht benützten Kode waren zu hören.
    »Na also!« sagte de Monti beruhigt. »Sie leben noch.«
    McLane hob die Hand und hörte einige Sekunden lang zu. Plötzlich schien der glitzernde, mit verwirrenden technischen Geräten ausgestattete Raum der Kommandokanzel von einer unfaßbaren Gefahr erfüllt, von der Ahnung kommenden Unheils.
    »Das«, sagte der Commander dann, »sind Dreiergruppen, die ich in meinem ganzen Leben nicht gehört habe.«
    »Soll ich das Schiff näher heranbringen?« fragte Hasso ruhig.
    »Ja. Auf jeden Fall. Ich muß wissen, was ...«
    »Commander!«
    Die Stimme Tamaras war kühl und befehlsgewohnt, wie vor den Ereignissen nach dem Start; sie schien sich schlagartig wieder ihrer Funktion besonnen zu haben.
    »Bitte?« fragte McLane zerstreut. Er dachte an wichtigere Dinge als an den

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