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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sah ihn zweifelnd an und deutete auf das Kontrollicht, das rot aufleuchtete.
    »Ich versuche alles, was ich kann«, gab er zur Antwort.
    Das Fach war mit einer automatischen Auslösevorrichtung versehen. Langsam glitten die zwei Teller aus dem Schlitz und blieben auf der Platte davor stehen.
    »Hübsch ist sie eigentlich schon«, sagte de Monti und überlegte sich, ob er einen zweiten, geschickteren Vorstoß unternehmen könne.
    »Eine Kobra ist auch hübsch«, antwortete McLane und balancierte die Teller auf die Tischplatte. Die Männer setzten sich und begannen mit großem Genuß zu essen.
    »Eines ist jedenfalls sicher«, sagte de Monti plötzlich, blickte auf und deutete mit der Gabel auf Cliff; an den Zinken war ein riesiger Happen des Steaks aufgespießt.
    »Ja?«
    »Tamara Jagellovsk tut keine drei Jahre Sicherheitsdienst bei uns. Entweder ist sie nach den ersten drei Einsätzen irrenhausreif ...«
    »Oder?« fragte McLane kauend.
    »Sie ist Kommandant der ORION!« schloß de Monti mit Nachdruck.
    Das Essen verlief schweigend.
     
    *
     
    Zehn Minuten nach dem Augenblick, in dem die ORION VII wieder in das normale Raumgefüge zurückgekehrt war, befanden sich die sechs Menschen wieder in der Kommandozentrale. Der Grund war ein Annäherungsalarm gewesen, der McLane aus dem Schlaf und seine Crew an die Geräte gescheucht hatte.
    Auf dem runden Schirm oberhalb McLanes Knien war ein rätselhafter Gegenstand abgebildet, der in zwei Lichtsekunden Abstand vor der ORION im Raum schwebte; der Kreuzer besaß im Augenblick fast keine Eigengeschwindigkeit mehr.
    »Was ist das?« fragte Tamara und deutete auf den Gegenstand.
    Er sah aus wie ein abgestorbenes versilbertes Insekt mit übergroßen, viereckigen Flügeln. Das Objekt drehte sich langsam und träge um eine Achse, um die es sich nicht hätte drehen dürfen.
    »Abstand 488980 Kilometer«, sagte Helga Legrelle halblaut.
    »Das ist ein Funksatellit«, sagte McLane mit der Andeutung einer Spur von Höflichkeit. »Vermutlich einer, der nicht mehr funktioniert. Bekommst du Kontakt, Atan?«
    Shubashi hantierte wütend an seinen Instrumenten und horchte die gesamte Länge des Frequenzbandes ab.
    »Nichts!« sagte er; auch ihn hatte das Signal geweckt.
    »Das Ding hängt dort draußen wie ein taubstummer Vogel«, sagte McLane.
    De Monti verstaute das Typenbuch wieder unterhalb seines Pulte und verkündete laut:
    »Das ist ein Funksatellit Typ SKft 77. Vermutlich ist er gestört. Er sollte auf der stehenden Wasserstoffwelle senden, Atan. Findest du dort nichts?«
    »Ich sagte es bereits«, erwiderte Shubashi.
    »Außerdem ein veraltetes Modell«, sagte McLane. »Es stellt eine Gefahr für die gesamte Schiffahrt dar. Notiere bitte die genauen Koordinaten und die Drift, sprich alles auf Bordbuch und schieße es ab, Mario!«
    Mario salutierte übertrieben.
    »In Ordnung, Chef!« sagte er militärisch knapp und stand auf, um links unter der Kommandokanzel seinen Sitz im Werferstand einzunehmen.
    Tamara schaltete sich augenblicklich ein; das hatte Cliff befürchtet.
    »Sind Sie dazu befugt, Commander McLane, einen wertvollen Funksatelliten einfach zu zerstören?«
    Cliff holte tief Atem, lehnte sich zurück und sagte langsam:
    »Mein liebes Kind ...«
    Eisig antwortete Tamara: »Ich bin weder lieb noch Ihr Kind, Commander. Ich bin, falls es Ihnen entfallen sein sollte, der verantwortliche GSD-Offizier an Bord und verbiete Ihnen, den Satelliten abzuschießen. Dieser Körper dort hat einen Wert von neunhunderttausend Credit und ...«
    »Dieser Körper dort draußen, mein liebes Kind«, sagte McLane und bemühte sich weiterhin, seine Fassung nicht zu verlieren, »hat überhaupt keinen Wert mehr. Im Gegenteil: Er bildet eine Gefahr für sämtliche Raumschiffsbesatzungen dieses Raumkubus.«
    »Aus welchem Grund?«
    McLanes Geduld wurde hier auf eine mehr als harte Probe gestellt. Er versuchte zu erklären.
    »Erstens können Schiffe mit diesem Körper kollidieren. Er sendet nämlich keinen Peilton mehr. Zweitens erhalten Schiffe, die ihn als Relaisstation oder als Nachrichtenspeicher benutzen wollen, keine Verbindung. Drittens sind alle diese Körper so eingerichtet, daß sie lange funktionieren. Tun sie es einmal nicht mehr, dann sind sie so unbrauchbar wie Schrott. Leuchtet das Ihnen ein, Leutnant Jagellovsk?«
    Ironisch gab Tamara zur Antwort:
    »Glauben Sie nicht, daß es eine bestimmte Station, ein Schiff oder jemanden gibt, der bereits festgestellt hat, daß der Satellit nicht

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