Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Elektronen und können in Sonnenferne bis zu zweitausend Sekundenkilometer erreichen. Unser Schiff wäre sehr gefährdet, wenn wir die Flugrichtung beibehielten.«
    Tamara wiederholte ihre Aufforderung lauter und dringender.
    McLane schaltete sich ein.
    »Bei einem Sonnensturm bricht der gesamte Funkverkehr in mindestens einem Kubus zusammen. Soll ich dem Satelliten eine Flaschenpost schicken?«
    McLane beobachtete seine Geräte und kontrollierte den Kurs. Shubashi stand am Komputer und programmierte die Zahlenreihen um. Legrelle arbeitete an dem Funkpult und versuchte, einen vernünftigen Text aus dem Wirrwarr der Störungen herauszufiltern. Vergebens. Leise sagte das schwarzhaarige Mädchen mit der kleinen Nase:
    »Wir hatten Angst, daß es ein gräßlich langweiliger Flug werden würde.«
    Die ersten Partikel hämmerten in den Schutzschirm, der um den Diskus lag. Ein knisterndes Geräusch, als würde eine unsichtbare Kraft das Metall der Zelle zerdrücken, ging durch das gesamte Schiff.
    »Achtung!« sagte Helga laut. »Schiffswarnung. Ich habe die Impulse eines Randausläufers. Cliff – bitte ein Ausweichmanöver.«
    Die ORION kippte und wich der Randzone aus.
    Da das Schiff eine wesentlich höhere Geschwindigkeit flog, als sie die Partikel je erreichen konnten, berührte der Diskus nur einzelne Ausläufer der anbrandenden Wellen. McLane hatte einen Kurs gewählt, der das Schiff entlang einer Reihe dieser Ausläufer führte.
    So ritt die ORION VII, wie ein Kieselstein, der von Welle zu Welle springt, entlang der sich ausbreitenden Wolke aus der Sonne. Nur noch einige Minuten trennten das Schiff von dem ersten Hyperraumsprung, aber die Automatik würde den Menschen die Arbeit abnehmen.
    Shubashi saß in seinem wuchtigen Schaumstoffsessel mit den lose herunterhängenden Gurten. Neben ihm standen Helga Legrelle und Tamara Jagellovsk. Auf dem großen Schirm sah man das unvergleichliche Schauspiel der Kaskaden aus verschiedenfarbigem Feuer, die sich bildeten, wenn die Grenze des Schutzschirms mit den Photonen in Berührung kam. Tamara war nervös; das sah inzwischen jeder an Bord.
    »Wir haben es geschafft?« fragte sie etwas unsicher.
    »Wir schaffen es immer, Leutnant«, sagte Helga Legrelle. »Unsere Crew und McLane ...«
    Genau in diesem Moment erschütterte eine harte Explosion das Schiff.

 
4
     
    »Was ...?« schrie Tamara.
    Legrelle winkte uninteressiert ab.
    »Nichts«, sagte sie und lächelte kurz. »Es kracht nur.«
    »Wenn die Strahlungsstärke das Vielfache beträgt«, fragte Tamara unschlüssig, »warum benötigt die ORION nicht auch das Vielfache an Abschirmung?«
    Helga Legrelle deutete auf die Außenwand.
    »Der Schutzschirm, dann die Wandung, schließlich die Dämpfungsschicht, dann kommen die Zellen für Sauerstoff Wasser, Ladung, der Werferstand, schließlich noch eine Isolierung, dann die Wandung der inneren Hülle ...«
    Gereizt sagte Atan Shubashi:
    »Das ist für mich hochinteressant! Könntest du deinen Anfängerunterricht nicht woanders abhalten, Helga? Nach Möglichkeit außerhalb des Schiffes!«
    Eine zweite Explosion und ein folgender, harter Schlag erschütterten das Schiff. Wieder beruhigte Helga den Leutnant.
    »Was ist dir über die Leber gelaufen, Atan?« fragte sie weiter.
    Atan breitete in einer bedauernden Bewegung beide Arme aus.
    »Zweihundertvierundsechzig hat Würmer«, erklärte er düster.
    »Nein!« sagte Helga. »Der Ärmste!« Ihr Mitleid war nicht gespielt.
    »Er frißt nicht mehr«, stellte Atan fest.
    »Meine Güte!«
    »Und ich bin nicht bei ihm!« ereiferte sich Atan weiter.
    »Das ist aber tatsächlich mehr als ärgerlich!« sagte Helga mit Nachdruck. »Ich kann deinen Ärger verstehen, Atan.«
    »Wenn mir jemand erklären würde, was ›Zweihundertvierundsechzig‹ bedeuten soll?« fragte Tamara.
    Helga erklärte es ihr.
    »Es ist sein Hund. Ein schwarzer Pudel; ein süßes Tier. Einer der letzten dreihundertsechsundsiebzig Pudel, die es noch gibt.«
    Ärgerlich sagte Leutnant Jagellovsk:
    »Sie haben Sorgen! Wir kämpfen uns eben unter Lebensgefahr an einem Sonnensturm vorbei, und Sie jammern wegen eines Hundes ...«
    Die dritte Explosion und das häßliche Knirschen, das ihr folgte, waren heftiger. Diesmal ging ein Ruck durch die Kommandozentrale; irgendwo fiel ein Glas zu Boden und zerschellte.
    »Was ist das?« fragte Tamara und klammerte sich an dem Pult Shubashis fest.
    »Was meinen Sie?« fragte Atan gespielt harmlos.
    Eine Reihe knatternder Geräusche und

Weitere Kostenlose Bücher