Angriff aus dem All (Orion 01)
Hasso und blickte über den Schreibtisch.
»Was! Sie wollten unseren Asteroiden vernichten?« fragte Atan voller fassungslosen Entsetzens.
»Das hätten wir sicher unserem wackeren GSD-Leutnant zu verdanken gehabt, nicht wahr?« fragte McLane in alter Aggressivität.
Tamara stand auf und stellte sich vor sie hin.
Schweigend und nicht wenig amüsiert betrachtete Oberst Villa das Duell zwischen Tamara und Cliff.
»Ob Sie noch Zeit gehabt hätten«, sagte Tamara schneidend, »sich bei irgend jemandem zu bedanken, steht dahin.
Außerdem war sogar Ihr Chef der festen Überzeugung, daß Sie beide nicht mehr lebten. Aber, wenn Sie sich schon bedanken wollen: Tun Sie das bei meinem Chef hier, Oberst Villa.
Er hat nämlich verhindert, daß Maßnahmen gegen MZ 4 ergriffen wurden.«
Oberst Villa lächelte unmerklich.
Die Gesichter der beiden Männer waren Studien. Sie blickten nicht gerade sehr intelligent drein. Nachträglich schauderten sie ein weiteres Mal, als sie erfuhren, daß sich sogar ihre eigenen Schiffe in den Kampf hätten einschalten wollen. Sie waren wirklich nur millimeterweit vom Tod entfernt gewesen.
»Wenn ich diesen mit aller Erbittertheit geführten Dialog mitanhöre und meine Schlüsse ziehe«, meinte Villa und sah langsam von Tamara Jagellovsk zu Cliff McLane, »dann muß ich feststellen, daß Sie sich schon überraschend nahe gekommen sind.«
»Ich denke, Oberst Villa«, erwiderte McLane mit verschlossenem Gesicht, »daß sich Leutnant Jagellovsk schon an uns gewöhnen wird.«
»Wir werden jedenfalls weiterhin alles tun, um ihr die Arbeit zu erleichtern«, versicherte Hasso und blinzelte Cliff zu. Auch das Blinzeln wurde von Oberst Villa bemerkt.
»Wer sich an wen gewöhnt, Major, wird die Zukunft zeigen«, erwiderte Tamara. »Aber an eines gewöhne ich mich sicherlich niemals!«
Cliff tat überrascht.
»Woran, bitte?« fragte er unschuldig.
»Daran, daß Sie mich belügen!«
»Ich?« fragte Cliff und runzelte die Brauen. »Ich soll Sie belogen haben? Es würde mir nicht im Traum einfallen!«
Tamara stemmte die Fäuste in die Seiten und sah ihn scharf an.
»Sicher nicht. Und wie war die Sache mit diesem stummen Funksatelliten?«
Cliff verstand augenblicklich.
»Das war, Leutnant ...«, begann er, aber Tamara unterbrach ihn sofort.
»Das war eine Lüge, Major McLane. Und wenn Sie sich einbilden sollten, Sie könnten mich ...«
Villa fuhr dazwischen.
»Meine Dienstzeit«, sagte er in unüberhörbarer Schärfe, »ist etwas zu sehr ausgefüllt, als daß ich mir es leisten könnte, Zeuge Ihrer ... hm ... Unterhaltung zu sein. Ich glaube, Leutnant Jagellovsk, das sind Probleme, die Sie mit Commander McLane viel besser bei einem Glas Whisky besprechen können.«
McLane stand auf und salutierte.
»Ich möchte melden, daß Leutnant Jagellovsk strenge Antialkoholikerin ist. Sie verabscheut geistige Getränke.«
»Was?« rief Tamara. »Wer sagt Ihnen denn, daß ich nie etwas trinke?«
»Sie schworen, Mario de Monti anzuzeigen, weil er während des Fluges das Wort ›Whisky‹ gebrauchte.«
Cliff schien sich verteidigen zu müssen. Auf Hassos Gesicht, das trotz der Rasur noch immer die Spuren der Anstrengung trug, erschien ein mildes Lächeln.
»Ganz recht, McLane! An Bord!«
»Aber ...«, stotterte Cliff und sah sie überrascht an.
»Aber wer sollte uns zwingen«, sagte Tamara, »unsere Privatangelegenheiten an Bord der ORION VII zu besprechen? Es gibt doch auch noch ein Starlight-Casino und derlei Etablissements mehr!«
Außer McLane lachten alle, die hier um den Schreibtisch versammelt waren.
McLane blickte auf die Uhr.
»Wenn Sie sich beeilen könnten – und ich bezweifle, daß Sie als weibliches Wesen dazu in der Lage sein werden –, würde ich Sie zu einem Abendessen einladen, zusammen mit der gesamten Mannschaft und Hassos Frau. Die Kosten verbuche ich als Treibstoff.«
Die vier Leute verabschiedeten sich von Villa. Als sie bereits auf halbem Wege zur Barriere waren, rief sie Oberst Villa an.
Sie blieben stehen.
»McLane?«
»Hier, Oberst!« sagte Cliff und beschimpfte sich, weil er nicht früher gegangen war.
»Sie haben der Erde einen großen Dienst erwiesen. Das ist zweifellos richtig. Wenn Sie sich einbilden sollten, Sie könnten weiterhin Ihre Extratouren machen, nur weil Sie diesmal mehr Glück hatten, muß ich Sie warnen.
Sie sind nach wie vor strafversetzt und unter Aufsicht.
Noch mehr als fünfunddreißig Monate lang!«
»Guten Abend«, sagte Cliff und
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