Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
abgeschaltet.
    Schließlich gingen Atan und Hasso nebeneinander über die Landefläche, verschwanden in einer der zahllosen Druckschleusen und wurden von einer Ordonnanz erwartet. Drei Stunden später mußten sie bei Villa erscheinen.
    Sie sahen sich schweigend an und grinsten dann.
    »Das war knapp!« flüsterte Atan, noch immer unter dem Eindruck des Geschehens.
    »Und wie!« erwiderte Hasso.
    Sie suchten ihre Quartiere auf.

 
11
     
    Oberst Villa schien ein Mann zu sein, der nicht älter wurde. Niemand konnte sich erinnern, ihn anders gesehen zu haben als jetzt: hinter seinem wuchtigen Schreibtisch sitzend, leicht sarkastisch lächelnd und mit den Fingern der rechten Hand kleine, unhörbare Wirbel auf das spiegelnde Glas schlagend.
    Vor Villa rollten die Berichte ab.
    Sie waren die Zusammenfassung der letzten Tage und Stunden. Commander McLane hatte einen detaillierten Bericht abgeben müssen, außerdem war das Bordbuch der ORION VII angehört worden.
    Tamara Jagellovsk hatte mit Villa eine lange, private Unterhaltung gehabt. Dann waren die einzelnen Besatzungsmitglieder ausgefragt worden und der Komputer.
    Die gespeicherten Daten erwiesen sich als wichtig. Man konnte ihnen entnehmen, welche gewaltigen Kräfte das Schiff in ihrem erbarmungslosen Griff gehabt und beinahe zerstört hatten. Weitere Berichte folgten. Hyperraumbilder: Sie waren von den eintreffenden Schiffsführern gefunkt worden und zeigten jene Dinge, die auf MZ 4 gefunden worden waren.
    Die tote Besatzung ...
    Die fremden Nahrungsmittel ...
    Die sieben Schiffe ...
    Die merkwürdige Konstruktion des Magnetfeldprojektors ...
    Die Arbeiten Sigbjörnsons und Shubashis ...
    Bilder ...
    Villa seufzte leise auf und schaltete den Projektor ab.
    Er blickte auf die riesige Karte und betrachtete die Grenze, die in der Gegend des oberen Pols der dreidimensionalen Kugelprojektion lag.
    »Nichts als Ärger!« sagte Oberst Villa und gestattete sich ein vorsichtiges Lächeln.
    Dann blickte er, nachdem ein kleines Pfeifsignal ertönt war, auf den Sichtschirm des Videophons, das ihn mit dem Vorzimmer verband.
    »Ja?« fragte er geduldig.
    »Leutnant Erster Klasse Tamara Jagellovsk«, sagte die Ordonnanz.
    »Herein«, erwiderte Villa.
    Tamara kam durch den Lichtvorhang der Barriere herein und ging mit schnellen Schritten bis an den Schreibtisch. Sie blieb dicht vor der Kante stehen, salutierte kurz und sagte:
    »Sie haben mich rufen lassen, Sir?«
    »Ganz richtig. Nehmen Sie bitte Platz, Leutnant Jagellovsk.«
    Tamara setzte sich in einen federnden Sessel mit hoher Lehne, schlug die schlanken Beine übereinander und blickte Villa abwartend an.
    »Sie wissen nichts?«
    »Nicht mehr als die Gerüchte, die hier allerorts umherschwirren«, erwiderte Tamara. »Shubashi und Sigbjörnson leben, das hörte ich.«
    Villa nickte langsam und lächelte wissend.
    »Und zu Ihrem persönlichen Ärger lebt auch noch Major McLane.«
    Tamara lächelte, gab aber keine Antwort.
    »Er wird in Kürze hier erscheinen«, versprach Villa. »Versuchen Sie, ihm nicht gleich die Augen auszukratzen. Außerdem habe ich Sigbjörnson und Shubashi hierhergebeten.«
    »Gut. Und was soll ich dabei?« fragte Leutnant Jagellovsk.
    »Zuhören. Schließlich machen Sie noch fünfunddreißig Monate und zwanzig Tage Sicherheitsdienst auf dem Schnellen Kreuzer ORION VII, wie ich glaube.«
    Tamara betrachtete ihre gepflegten Fingernägel und erwiderte dabei:
    »Ja. Und ich habe diesen Auftrag inzwischen lieben gelernt. Dies ist ironisch gemeint.«
    »Wir alle haben unsere Probleme«, sagte Villa ungerührt. »Ihres ist eines der kleinsten, die ich kenne. Wie benimmt sich McLane Ihnen gegenüber eigentlich? Abgesehen davon, daß er Sie am liebsten umbringen möchte.«
    »Ich kann nicht klagen«, sagte Tamara liebenswürdig. »Ich kenne schlimmere Dinge. Er wird sich an mich gewöhnen, fürchte ich.«
    Es war das erstemal, daß sie ihren Vorgesetzten richtig lachen sah.
    Ein kurzes, schrilles Signal ertönte.
    Der Videophonschirm erhellte sich und zeigte das Gesicht der Ordonnanz.
    »Commander McLane ist bei mir, Oberst.«
    »Ich erwarte ihn bereits«, erwiderte Oberst Villa und sah Cliff entgegen, der durch die Barriere kam. Hinter ihm loderte das tödliche Feuer der bewegten Partikel wieder auf.
    Cliff salutierte.
    »Sie werden sich schon kennen, glaube ich?« fragte Oberst Villa sarkastisch und deutete auf Tamara. Die Frau nickte Cliff kühl zu und sah zu, wie er sich setzte, drei Sitze von ihr entfernt,

Weitere Kostenlose Bücher