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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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er vom Spiel abgelenkt wird?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann wollen wir es mal rausfinden.«
    Dodge holte sein Handy aus der Tasche und schob den Slider zur Seite. Darunter kam eine QWERTZ-Tastatur zum Vorschein. Er tippte etwas ein, dann richtete er die kleine Stummelantenne direkt auf den Mann.
    »Blue Rifle, integriert«, erklärte er beiläufig. »Was ich mache, heißt Bluesnarfing. Ich greife auf seine SMS zu. Illegal, so was.«
    Er zeigte Sam das kleine Display, auf dem die Handynummer des Unbekannten zu sehen war.
    »Jetzt hole ich mir von seiner Mobiltelefonfirma seine Anschrift; damit kann ich dann auch seinen Internetprovider herausfinden.«
    Sam schaute Dodge fasziniert zu, der eifrig auf der kleinen Tastatur tippte. Einen Augenblick später hielt er das Handy triumphierend in die Höhe: »Ich hab ihn!«
    Er grinste. »Also – an seinem LAN zu Hause hängen drei Computer: ein Laptop, ein Desktop und ein weiterer, der wahrscheinlich seinen Söhnen gehört. Jetzt schauen wir uns mal seine E-Mails und seine Chat-Historie an.«
    Sam rückte ein wenig näher.
    »Interessant . . . Vor Kurzem hat er einen großen Teil seiner Chat-Historie gelöscht. Die stellen wir wieder her – mal sehen, was darin steht.«
    Nach ein paar Minuten blickte er auf. »Hab ich mir doch fast gedacht. Er hat eine Affäre. Wahrscheinlich chattet er gerade jetzt wieder mit seiner Freundin. Direkt vor der Nase seiner Frau, der fiese kleine Rammler.«
    »Kann ich mal sehen?«
    »Sicher.«
    Dodge drückte auf ein paar Tasten, dann hielt er Sam das Display vor das Gesicht. »Das sind seine letzten SMS.«
    Sam riss verblüfft die Augen auf. Dodge hatte recht – der Mann simste mit seiner Freundin, schickte ihr intime, blumenreiche Mitteilungen, während seine ahnungslose Frau keine zwei Meter entfernt saß.
    »Und jetzt pass genau auf!«, verkündete Dodge und tippte wieder auf der Minitastatur.
    Wenig später begannen viele Zuschauer zu lachen; immer mehr Köpfe drehten sich zum elektronischen Großbildschirm, und das Lachen schwoll zu einem brüllenden Gelächter an, das sich im ganzen Stadion ausbreitete. Sam folgte den Blicken zum Großbildschirm.
    In dem Feld, das für Ankündigungen frei gehalten wurde, erschienen die Mitteilungen des Mannes, die gesendeten und die empfangenen SMS, und rollten langsam nach oben, während der Mann ahnungslos weitersimste.
    Du bist die liebe meines lebens!
    Kanns kaum erwarten dich zu sehen und dir durchs haar zu fahren
    Möchte dich jetzt sofort küssen
    Und so weiter. Die Texte wurden immer heißer.
    Und der Mann tippte weiter, ohne zu merken, dass jedes Wort in riesigen Buchstaben für jeden Zuschauer im Stadion lesbar war, und natürlich auch für seine Frau.
    Auch die Frau schaute zur Anzeigetafel hinauf, lachte und blickte zu ihrem Mann hinüber – und bemerkte das Handy. Sie griff hinüber und entriss es ihm mit einer blitzschnellen Bewegung, schaute auf das Display und verglich den Text mit dem auf der Anzeigetafel.
    Der Mann sagte etwas in flehendem Ton, aber die Frau hatte genug gesehen. Sie packte die beiden Söhne an den Händen und stürmte davon. Hochrot im Gesicht sprang der Mann auf und lief hinter ihr her.
    Die Zuschauer brüllten und applaudierten begeistert.
    »Deshalb benutzen wir das Neuro nicht«, erklärte Dodge mit schlauem Grinsen.
    Sam schaute der Familie nach, dann wandte er sich mit erhobenen Augenbrauen wieder zu Dodge um.
    »Hab grade mal dreißig Sekunden gebraucht, um das Wichtigste herauszufinden, was es über den Burschen zu wissen gibt«, sagte Dodge. »Wir können in alles hacken. Mit Neuro schließt du dein Gehirn an einen Computer an. Woher willst du wissen, dass dann nicht jemand in dein Gehirn hacken kann?«
    »Das ist doch nicht dein Ernst?«
    »Ernster ist nur der Tod. Die Headsets haben eine spezielle Neuro-Firewall, um genau das zu verhindern. Für das, was da ablaufen könnte, haben sie sogar schon einen Namen erfunden: Brain Intrusion. Im Prinzip könnte dann jeder in die Denke eines anderen Menschen hacken. Und glaubst du wirklich, dass sich Leute wie du oder ich von einer Firewall aufhalten lassen? Es ist unmöglich, dass das Kontrollkomitee . . .«
    Dodges Mobiltelefon gab ein dringendes Piepen von sich.
    Eine halbe Sekunde später begann auch Sams Handy zu bellen.
    »Verdammte Scheiße«, knurrte Dodge. »Jetzt geht’s los.«

8. Überraschungsangriff
    »Sie greifen an«, sagte Dodge, »mit allem, was sie haben.«
    »Alle mal herhören«, rief Jaggard,

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