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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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schnell, eine Packung Karamellpopcorn in der Hand.
    Der Korridor war fast menschenleer; nur ein alter Mann, der sich an eine Gehhilfe klammerte, tappte ihm quälend langsam entgegen. Sam lief stumm an ihm vorbei.
    Das Krankenzimmer befand sich fast am Ende des Korridors. Die Tür stand offen, aber ein pfirsichfarbener Vorhang war als Sichtschutz vorgezogen. Sam blieb stehen und überprüfte kurz die Zimmernummer, bevor er eintrat. Langsam schob er den Vorhang zur Seite und warf vorsichtig einen Blick in den Raum, um ganz sicher zu sein, dass er das richtige Zimmer gefunden hatte.
    Der Raum war groß genug für die zwei Krankenbetten, die darin standen. Sie waren durch einen Vorhang voneinander getrennt, aber nur ein Bett war belegt. Die Wände waren weiß und glänzten, von einigen Apparaturen aus rostfreiem Stahl abgesehen. Verschiedene Anschlüsse für medizinische Hightech-Apparate ragten aus den Wänden. Der ganze Raum roch stark nach Seife und antiseptischen Mitteln.
    Fargas lag im zweiten Bett, direkt vor dem Fenster. Ein Plastikschlauch war an seinem Arm befestigt. Das andere Ende verband ihn mit einem Plastikbeutel, der an einem Ständer neben dem Bett hing und mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war. Im harten Tageslicht wirkte Fargas blass und abgemagert. Früher hatte er sein Haar lang getragen; jetzt war sein Kopf fast kahl rasiert, aber das musste schon vor einer Weile geschehen sein, denn inzwischen waren kurze Stoppeln nachgewachsen. Er hatte dunkle Ringe um die Augen, und sein Gesicht war mit runden Blutergüssen übersät.
    »Wo haben sie dich denn aufgelesen?«, fragte Fargas grinsend, als Sam eintrat.
    »Mum hat mir gemailt«, antwortete Sam und bemühte sich zu verbergen, wie geschockt er bei Fargas’ Anblick war. »Komme direkt vom Flughafen.«
    Dass er nicht mit einer normalen Linienmaschine, sondern mit einem Learjet der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika eingeflogen war, verschwieg er. Er hielt Fargas die Popcornpackung hin. Fargas nahm sie mit der freien Hand entgegen, die aber ständig zuckte.
    »Danke. Dafür mussten sie dir wohl einen Freigangschein ausstellen, wie?«
    »So was Ähnliches«, murmelte Sam und grinste ein wenig.
    »Tut gut, dich zu sehen, Kumpel. Was treibst du denn so?«
    »Was treibst denn du so, Mann? Wie bist du in diesen ganzen Scheiß hier geraten?«
    »Egal. War nur einfach blöd. Du weißt schon.« Fargas wich seinem Blick aus. »Setz dich doch. Wie läuft der Job?«
    Sam setzte sich auf einen der kalten Krankenhausstühle aus Alu und Plastik, die neben dem Fenster an der Wand standen. Heiße Sonnenstrahlen trafen ihn am Hinterkopf wie eine Feuersbrunst.
    »Der ist . . .«, begann Sam, brach dann aber verdutzt ab. Schnell fragte er: »Job? Wieso Job?«
    »Du kannst vielleicht deine Mum mit dem ganzen Gefängnisscheiß täuschen, Mann, aber nicht deinen besten Kumpel. Also, spuck’s schon aus – was bist du denn jetzt, Spion Null-Null-Nix im Auftrag Ihrer Majestät?«
    »Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Du bist nicht der Einzige, der den Unterschied zwischen einem Computer und einer Buschtrommel kennt«, sagte Fargas sarkastisch. »Als du plötzlich verschwunden warst, habe ich mich natürlich ein wenig im Internet umgeschaut. Wollte nur mal schauen, ob ich nicht doch eine Spur von dir finden könnte, irgendeinen Hinweis. Kaum hatte ich damit angefangen, als auch schon zwei Schlägertypen im schwarzen Anzug auf der Matte standen. Hämmerten wie verrückt an die Tür. Befahlen mir, damit sofort aufzuhören und es nie mehr zu versuchen. Nie mehr in Großbuchstaben.«
    »Und was hast du dann gemacht?«, fragte Sam, plötzlich sehr besorgt.
    »Genau das – ich hab aufgehört und es seither nie mehr versucht. Was aber nicht heißt, dass ich dir die Story mit dem Gefängnis abkaufe.«
    »Komplizierte Sache«, sagte Sam ausweichend, und jetzt war er es, der dem Freund nicht in die Augen blicken konnte.
    »Darfst wohl nicht darüber reden, wie? Wo lebst du denn jetzt?«
    »Im Westen«, sagte Sam, und als Fargas ihn erwartungsvoll ansah, fügte er verlegen hinzu: »San Jose.«
    »Wow. Nicht schlecht.«
    »Wie läuft die Schule?«
    »Hab ich geschmissen. Hat mir nichts mehr gebracht. Erzähl – wie ist es in San Jose?«
    »Ich darf nicht darüber reden.«
    »Nicht mal mit mir?«
    »Nicht mal mit dir«, sagte Sam.
    Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus.
    »Deine neue Frisur gefällt mir«, bemerkte Sam schließlich.
    Fargas rieb sich den Kopf. »Na

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