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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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steuerte auf den Calaveras Boulevard hinaus zum Sinclair Freeway-Straßenknoten, dann in nördlicher Richtung auf die Interstate 680.
    Der Regen hatte immer weiter nachgelassen; schließlich hörte er völlig auf. Sie fuhren jetzt mit normaler Geschwindigkeit in die Wüste hinaus. Sam ließ sich still in das Sitzpolster zurücksinken, erschöpft von allem, was sich an diesem Tag ereignet hatte.
    Ranger starrte ihn vom Rücksitz wütend an. Er war mit den Handschellen an der Türklinke gekettet.
    »Wir haben nicht genug Zeit, um nach Cheyenne zu fahren«, sagte Vienna nach einer Weile, »selbst wenn wir die ganze Nacht durchfahren. Bis dahin wird wohl jemand dieses Fahrzeug als gestohlen gemeldet haben. Wir müssen das Auto wechseln und den Pick-up irgendwo verstecken.«
    »Was meinst du, Dodge?«, fragte Sam.
    Dodge gab keine Antwort. Ausdruckslos und mit leerem Blick starrte er vor sich hin.

    »Wir müssen etwas tun!«, sagte Vienna mit harter Stimme. »Oder die Taktischen werden über uns herfallen, wenn Ursula wieder online geht.«
    Sam schaute Dodge an. Er sah müde und erschöpft aus – und verwirrt.
    »Ich hab eine Idee«, sagte Sam schließlich. »Ich weiß, wohin wir fahren können.«
    »Wohin?«, fragte Dodge.
    Doch Sam schüttelte den Kopf. »Je weniger Ranger weiß, desto besser.«
    In Livermore legten sie einen Zwischenstopp ein. Auch hier waren die Straßen dunkel und menschenleer. Sam und Vienna nahmen den Kreuzschlüssel aus der Werkzeugtasche des Pick-up und gingen einkaufen.
    Das schwere Werkzeug verschaffte ihnen Zutritt zu einem Lebensmittelladen, einem Haushaltswarenladen und einem Elektronikgeschäft. Gemeinsam hievten sie mehrere Kartons mit Lebensmitteln auf die Ladefläche des Pick-up, ferner Bolzenschneider und andere Werkzeuge, die sie vielleicht brauchen würden. Der Haushaltswarenladen führte ein gutes Sortiment von Schutzanzügen; sie »kauften« vier davon.
    Im Elektronikgeschäft beschafften sie sich einen Laptop und einen Geigerzähler in einem schwarzen Lederetui. Sam verstaute den Geigerzähler hinten im Pick-up und achtete darauf, dass Ranger das Gerät nicht zu sehen bekam.
    Nach diesem kurzen Einkaufsbummel setzte sich Vienna wieder hinter das Steuer und fuhr zurück zur Interstate.
    Trotz der Dunkelheit konnten sie die Umrisse einer hügeligen Gegend ausmachen. Die Scheinwerfer schnitten vor ihnen durch die Nacht. Sie kamen gut voran. Die Straße mündete in die Interstate 5 nach Los Angeles, sodass sie jetzt in südöstlicher Richtung fuhren.
    Der Pick-up verfügte über ein GPS-Navigationsgerät, das aber offline war. Im Moment war wohl die ganze Welt offline, dachte Sam. Im Handschuhfach lag jedoch ein Straßenatlas. Er schaltete die Leselampe ein und versuchte, sich zu orientieren.
    »Wir fahren auf der Interstate bis zur Ausfahrt 278«, sagte er nach einer Weile. »Dann nehmen wir den Highway 46 nach Wasco.«
    Viennas Augen verengten sich kurz, während sie diese Information verarbeitete, dann blitzten sie auf, als sie Sams Plan allmählich erkannte: »Führt dann weiter nach Bakersfield, stimmt’s?«
    »Ja.«
    Links erstreckten sich dunkle Äcker und Felder, und auch die fernen Hügel auf der rechten Seite wurden nur durch die Sterne erhellt, die jetzt allmählich hinter den abziehenden Wolken zum Vorschein kamen.
    Sam gähnte und fragte sich gleichzeitig, wie Vienna es schaffte, wach zu bleiben. Stunden vergingen. Die Landschaft draußen war längst nur noch ein einziges, verwischtes, vorbeifliegendes Kaleidoskop von Eindrücken – düstere schwarze oder braune Umrisse.
    »Jetzt kommt ihr nicht mehr so leicht davon«, ließ sich Ranger plötzlich hören, sodass Sam abrupt in die Gegenwart zurückgerissen wurde. »Was ihr bisher angestellt habt, war schon schlimm genug, aber auch noch einen Agenten einer Bundesbehörde zu entführen, bringt euch jede Menge Jahre im Knast.«
    »Was haben die beiden denn angestellt?«, fragte Vienna, deren Hände sich am Steuerrad verkrampften. »Ich war nicht dabei? Sagen Sie’s mir. Wie schlimm war es denn, was die beiden angestellt haben?«
    »Du könntest noch glimpflich davonkommen«, sagte Ranger, statt einer direkten Antwort. »Du warst ja nicht von Anfang an involviert. Du könntest aussagen, du hättest unter Drogen gestanden oder diese zwei hier hätten dich gezwungen mitzumachen. Ich würde deine Aussage bestätigen.«
    »Danke – ich weiß es zu schätzen«, sagte Vienna kühl. »Also noch mal: Was haben diese beiden Typen

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