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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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schwarze Gestalt griff ins Innere.
    So hart er konnte, kickte Sam den Mann in die Brust, der rückwärtstaumelte, während gleichzeitig die Reifen auf dem nassen Asphalt durchdrehten, quietschten und schließlich griffen. Der Wagen schoss vorwärts und gewann schnell an Geschwindigkeit; die Soldaten nahmen die Verfolgung auf, fielen aber rasch zurück und wurden schließlich von der Dunkelheit verschluckt.
    Sie sahen den Helikopter noch rechtzeitig, bevor er den VW-Bus entdecken konnte: Sein Suchlicht durchdrang die Dunkelheit in den Straßen vor ihnen wie eine riesige Nacht-sonne, eine Lichtsäule, die den Regen dichter als einen Vorhang erscheinen ließ. Vienna zog den VW in einer scharfen Kurve von der Straße weg, als sich der gewaltige Lichtkreis näherte, und stoppte unter einer dichten Baumgruppe vor dem Parkplatz eines Gebrauchtwagenhändlers.
    Der Helikopter flog über sie hinweg, ohne sie zu bemerken. »Zeit für einen Wagenwechsel«, sagte Vienna und steuerte langsam durch die langen Reihen der geparkten Gebrauchtwagen.
    Neben einem schwarzen Ford Pick-up mit Doppelkabine hielt sie an. Der Wagen war höhergelegt und hatte überdimensionale Offroad-Räder. Er ragte über alle anderen Autos hinaus.
    »Der ist genau richtig«, entschied Vienna.

13. Im Tal des Todes
    Es herrschte fast völlige Dunkelheit. Die Straßenbeleuchtung war vollständig ausgefallen; düster und ohne beleuchtete Fenster ragten Hochhäuser und Wohnblocks in den schwarzen Himmel, in die alles verschlingende Nacht, die nur durch die Autoscheinwerfer und die rotblau blitzenden Warnlichter der Polizeifahrzeuge durchbrochen wurde.
    In dieser allgegenwärtigen Dunkelheit fiel unaufhörlich eiskalter Regen vom Himmel. Zwar hatte der Regen nachgelassen und war in Nieselregen übergegangen, doch im Licht der Suchscheinwerfer und der Warnlichter wirkte er immer noch sehr dicht.
    An der Kreuzung des Parkway und der South Main Street hatte sich ein Stau gebildet. Mindestens sechs Fahrzeuge waren in einer Massenkarambolage ineinander verkeilt, was zweifellos dem plötzlichen Ausfall der Verkehrsampeln zuzuschreiben war. Die Fahrer standen mitten auf der Kreuzung und schrien sich in der Dunkelheit wütend an. Vienna riss das Steuer scharf herum, sodass sich der Pick-up tief zur Seite neigte, und steuerte quer über die Mittellinie auf ein hübsch verziertes gusseisernes Tor zu. Das Tor gehörte zu einer Mauer, die einen Apartmentblock umgab.
    »Festhalten!«, schrie sie, aber das war nicht notwendig. Die Bullbar des Pick-up krachte durch das Tor, als sei es aus Karton. Verbogene schwarze Metallstücke flogen in allen Richtungen davon.
    Danach rasten sie durch eine Baustelle, in der das Bauholz danach nicht mehr so ordentlich aufgestapelt lag wie zuvor, über einen von Planierraupen aufgerissenen und vom Regen völlig aufgeweichten Boden und durch einen weiteren Zaun, der aber nur aus orangefarbenem Maschenplastikgewebe bestand.
    Sie bogen in die South Abel Street ein. Jetzt konnte Vienna das Gaspedal voll durchtreten, ohne Rücksicht auf die Passanten, von denen einige sich nur durch einen Sprung zur Seite retten konnten.
    Ein Auto lag auf dem Dach und blockierte die Straße. Flammen schlugen aus Fenstern und Motor. Im Widerschein des Feuers waren die Insassen klar erkennbar – sie saßen verzweifelt auf der Bordsteinkante.
    Dieses Mal bremste Vienna überhaupt nicht mehr ab – sie versuchte nicht einmal, dem brennenden Fahrzeug auszuweichen. Sie änderte den Kurs nur wenig und steuerte auf den Kofferraum des Autos zu. Es krachte heftig, ein hässliches Geräusch, dann waren sie auch schon vorbei. Sam warf einen Blick zurück: das hell lodernde Fahrzeug drehte sich wie ein Kreisel um sich selbst und sprühte ein Feuerwerk von Funken in die Luft – wie ein gigantisches Römisches Licht.
    Streifenwagen mit heulenden Sirenen jagten vorbei, wendeten, fuhren hierhin und dorthin, aber es war offensichtlich, dass sie nur im Dunkeln herumirrten.
    Auf beiden Seiten hörten sie Glas splittern. Reifen quietschten, Hupen ertönten. Es krachte heftig. Wieder waren mehrere Fahrzeuge kollidiert.
    Plötzlich schoss ein Streifenwagen aus einer Seitenstraße und nahm mit blinkenden Warnlichtern die Verfolgung des Pick-up auf. Bevor Sam Vienna auch nur warnen konnte, bog ein Geländewagen aus einer anderen Seitenstraße ein und schrammte an dem Streifenwagen entlang, der mit kreischenden Reifen eine Vollbremsung durchführen musste und weit zurückfiel.
    Vienna

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