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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Pinky. Er sieht wie ein süßes, fettes, kleines Schwein aus. Ich könnte ihm eine Füllung verpassen und ihn rösten, während ich mir vorstelle, dass wir bei einem Luau-Fest auf Hawaii sind.« Sie kicherte erneut.
    Allein wegen dieser verbalen Drohungen konnten sie das Motelzimmer nicht stürmen. Sie mussten sich gedulden, und Savich wusste, dass dieses Warten alle schier in den Wahnsinn trieb.
    »Der alte Mann hört sich müde und krank an«, flüsterte Agent Dane Carver. »Claudia dagegen wirkt hyperaktiv, hat so schnell gesprochen, dass ich buchstäblich sehen konnte, wie ihr die Spucke aus dem Mund flog. Sie ist jung, Savich, richtig jung. Was macht sie nur bei diesem alten Mann? In welcher Beziehung stehen sie zueinander? Beide haben einen Sprung in der Schüssel, das steht jedenfalls fest, genau wie Rolly gesagt hat.«
    Savich nickte.
    »Hast du schon eine Idee, um wen es sich bei dem Pärchen handeln könnte und warum sie es auf dich abgesehen haben?«
    Savich konnte nur den Kopf schütteln. Mr Dykes war der Einzige, der die beiden gesehen hatte, und sie hatten keine Zeit gehabt, den Phantombildzeichner miteinzubeziehen - nicht dass Savich große Hoffnung darauf setzte, denn Dykes Beschreibung war zu allgemein und im Grunde nichtssagend gewesen. Sicherlich wäre ihm etwas Prägnanteres eingefallen, wenn er sich Mühe gegeben hätte. Aus irgendeinem Grund war Savich beunruhigt, und er hatte das ungute Gefühl, dass mit diesem Dykes etwas nicht stimmte. Andererseits würde er Moses Grace und Claudia sehr bald selbst zu Gesicht bekommen - falls alles wie geplant lief.
    Jetzt, in der kalten, dunklen Nacht wurde Savich klar, dass nichts von alledem den geringsten Sinn ergab. Auf gar keinen Fall würde Moses Grace das tun, was Rolly zufällig aufgeschnappt hatte, nämlich frühmorgens mit Pinky, eingepfercht hinten in dem alten Chevrolet, abhauen. Und wohin wollte er ihn überhaupt bringen? Irgendetwas war faul an der Sache. Vielleicht hatte Rolly der Polizei nur das erzählt, was Moses Grace ihm aufgetragen hatte.
    Um zehn nach vier erschien Agentin Connie Ashley hinter Savich. Wie der Rest des Teams war sie ganz in Schwarz gekleidet. Ihr Gesicht war beinahe vollständig von einer schwarzen Stretchmaske und einem Wollschal verdeckt. »Ich habe gerade einen Anruf von Rolly bekommen. Er wollte mit Ruth sprechen, aber ich habe ihm erklärt, dass sie immer noch nicht in der Stadt ist und deswegen ich diejenige mit dem Telefon und dem Blut bin. Daraufhin meinte er, er könne sich noch an etwas anderes erinnern, das der alte Mann gesagt hat: Sie wollen mit Pinky vor Morgengrauen verschwinden, damit sie genug Zeit haben, um den Arlington Nationalfriedhof zu erreichen.«
    »Das ist Rolly jetzt eingefallen? Mitten in der Nacht?«
    »Rolly sagte, etwas habe ihn aus dem Schlaf gerissen, und plötzlich habe er sich wieder daran erinnern können.«
    »Wie viel Blut wollte er für diese Information?«
    »Einen Liter.«
    »Und weshalb zum Arlington Nationalfriedhof?«, fragte Savich. »Was wollen sie dort?«
    »Das wusste Rolly nicht, er hat nur wiederholt, was der alte Mann gesagt hat. Für mich klingt es, als würde er uns auf den Arm nehmen, Dillon. Das macht mich ganz nervös. Ich wünschte, Ruth wäre hier. Sie wüsste, ob er die Wahrheit sagt oder nicht.« Connie hielt kurz inne und blickte zum letzten Zimmer im ersten Stock hoch. Das Licht brannte noch immer. »Bei diesen dicken Jalousien kann man unmöglich feststellen, ob sich jemand im Raum befindet.«
    »Wenigstens können wir alles hören, was da drin vor sich geht«, flüsterte ihr Dane zu. »Ich finde es ziemlich cool, dass Ruths Spitzel Handys haben.«
    »Sie hat ihnen allen welche gegeben, meinte, es habe sich im Jefferson-Fall mehr als ausbezahlt. Immerhin konnte ihr Spitzel sofort mit ihr Kontakt aufnehmen und nicht erst eine Stunde oder gar einen Tag später. Sie hat gelacht, als sie mir erzählt hat, wie begeistert Rolly von der Idee war. Er sagte, wir seien im neuen Jahrhundert angelangt, und fand, man müsse mit der Zeit gehen. Sie hat ihn und alle anderen Spitzel bei einem Spartarif angemeldet. Gibt es was Neues von den beiden dort oben?«
    »Nicht in den letzten paar Stunden«, erwiderte Savich. »Aber sie können nur durch den Haupteingang raus oder durch die Fenster an der Rückseite. Und die werden ja von euch bewacht, also müssen sie noch da drinnen sein. Selbst wenn Rolly dich angeschwindelt hat, was die Fahrt im Morgengrauen zum Arlington

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