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Angst auf der Autobahn

Angst auf der Autobahn

Titel: Angst auf der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Dort
ertrinke ich.“
    „Wir haben doch festgestellt,
daß kein Wasser drin ist.“ Willert verstärkte seinen harten Griff an Jörgs Arm.
„Aber Ratten! Die fressen mich. Die knabbern mich an.“
    „Da sind keine Ratten.“
    Jörg wehrte sich verzweifelt,
bis er eine fürchterliche Ohrfeige erhielt.
    Abermals verlor er das
Bewußtsein.
    Aber nur für einen Moment.
    Dann, wieder im Wachzustand,
hing er bereits in einer Schlinge des Seils und wurde über den Rand des
Brunnens gehoben.
    „Bitte, nicht!“ schrie Jörg.
„Mein Vater bezahlt bestimmt viel Lösegeld für mich. Er hat viel Geld. Auf
einem geheimen Konto in der Schweiz. Bitte, nicht!“

    „Darüber reden wir später“, grinste
Willert und ließ sein Opfer in den schaurigen Brunnenschacht hinab.
    Langsam glitt das Seil durch
die Hände des Ausbrechers. Jörg verschwand in dunkler Tiefe.
    Sein Geschrei, eben noch laut,
klang jetzt dumpf und war dann kaum noch zu hören.
    Umso besser! dachte Willert.
Man hört ihn nicht. Wer zufällig vorbeikommt, merkt gar nichts.
    Er legte die Bretter über den
Brunnenrand und machte sich dann auf den weiteren Weg, den restlichen Weg zur
Stadt.

9. Krümel am Mund
     
    Super! dachte Tim. Alles läuft
bestens.
    Er und Klößchen hatten sich im
Internat abgemeldet, ein paar Sachen zusammengepackt fürs lange Wochenende —
frische Wäsche und was man braucht für Körper- und Zahnpflege.
    Jetzt, punkt 19.30 Uhr, fanden
sich die Jungs bei Gaby ein, die sich in der Wohnung — zusammen mit Oskar —
eingeschlossen hatte.
    Margot war schon lange vorher
zum Flughafen gebracht worden — aber nicht von den Jungs, wie ursprünglich
geplant, sondern von Dennis Blots, der diesen Freundschaftsdienst nur zu gern
übernahm.
    Von ihm, Dennis, wußten die
Jungs inzwischen auch, daß der 2. Bürgermeister nun tatsächlich bitter büßen
mußte für seinen Leichtsinn — daß nämlich sein Sohn Jörg schon seit Stunden
vermißt wurde.
    „...und sicherlich hat dieser
Willert seine Hand im Spiel“, hatte Dennis gesagt. „Es sieht sehr nach
Entführung aus. Allerdings hat sich bis jetzt niemand gemeldet. Keine
Erpressung. Keine Lösegeldforderung. Nichts.“
    Logo! dachte Tim. Der
Dreckskerl muß erst mal untertauchen. Sobald er sich’s eingerichtet hat, wird
er schon kommen mit seiner Forderung.
    Jetzt standen TKKG in der
Glocknerschen Wohnung. Die Jungs grinsten. Gaby lächelte. Oskar lag auf dem
Teppich und wedelte mit seinem Stummelschwanz.
    „Wir haben noch mal in Brüssel
angerufen“, berichtete Gaby. „In dem Krankenhaus dort. Ich konnte mit Papi
reden. Er klang etwas matt — noch infolge der Narkose. Aber ihm geht’s gut.
Eigentlich hätte Mami nicht hinfahren müssen. Aber meine Eltern lieben sich ja
sooooooo — also, sie führen die ideale Ehe. Und da ist die gegenseitige Fürsorge
natürlich riesengroß.“
    „Sie sind Vorbilder“, nickte
Tim.
    „Sie haben Glück gehabt“, sagte
Gaby. „Glück, den richtigen Partner zu finden. Nur dann geht’s. Aber erzwingen
kann man sowas nicht.“
    „Jedenfalls bist du jetzt
beruhigt, was deinen Vater betrifft.“
    „Total!“
    Klößchen schnupperte in
Richtung Küche.
    „Da duftet es. Zum Teil gut,
zum Teil etwas verbrannt.“
    „O Gott!“ rief Gaby. „Die
Pizzen. Ich hätte euch ja nicht verköstigt. Aber Mami meinte, ich müßte meinen
Bodyguards was vorsetzen.“
    Sie lief in die Küche.
    „Deine Mutter hat recht“, rief
Klößchen. „Sie versteht sich auf Gastlichkeit. Außerdem wäscht eine Hand
bekanntlich die andere. In meinem Fall ist es allerdings besser, man schiebt
mir was in den Mund.“
    Tim, der keine Hausarbeit scheut,
folgte seiner Freundin in die Küche und half ihr, die leicht angebrannten
Pizzen — zwei besonders große, die man leicht durch vier teilen kann — aus dem
Mikrowellen-Herd zu bergen.

    Während des Essens wurde der
weitere Verlauf des Abends bzw. der Nacht besprochen.
    „Ich krieche in meinen
Schlafsack“, tat Tim kund, „und lege mich hinter die Eingangstür. Als Wächter
habe ich da die beste Position.“
    Karl und Klößchen wollten auf
Couch und Sofa im Wohnraum nächtigen. Gaby hatte Bettzeug bereitgelegt.
    „Ich habe meine Walkie-Talkies
mit“, sagte Karl. „Dort im City-Rucksack. Eins nimmst du mit ans Bett, Gaby.
Das andere legt Tim auf sein Kopfkissen.“
    „Starke Technik, Karl“, grinste
der TKKG-Häuptling. „Die Walkies bringen mich noch auf eine andere Idee.“
    Er aß das letzte Stück vom
verbrannten

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