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Angst im Paradies

Angst im Paradies

Titel: Angst im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Einerseits hoffte ich, dass ihm nichts passiert war, andererseits wollte ich auch nicht, dass er schlicht und einfach nicht kam, weil er vielleicht eine bessere Gesellschaft gefunden hatte. Ich dachte an das letzte Mal, wo ich ihn des Fremdgehens verdächtigt hatte und schämte mich. Nein! Ich war mal wieder zu vorschnell mit meinen Vermutungen. Es wird sich schon alles aufklären, tröstete ich mich.
    Das Essen verlief trotzdem sehr nett. Piri und Isa lobten das Essen in den höchsten Tönen und wir unterhielten uns angeregt über Beziehungen. Ich erzählte von meinem Ex und Isa gab seine Geschichte zum Besten. Er war verlobt gewesen und sehr verliebt in seine schöne Braut. Doch eine Woche vor der Hochzeit erwischte er sie mit ihrem eigenen Bruder. Das Ganze war erst wenige Monate her und Isa war noch immer sehr betroffen. Piri träumte nach wie vor davon, einen Europäer kennenzulernen.
    Nach dem Essen tranken wir noch einen Kaffee zusammen und wir kamen auf das Julies Diner zu sprechen. Ich erzählte stolz von meinem Restaurant. Piri und Isa versprachen, in der nächsten Woche einmal vorbei zu schauen. Aufgrund ihres beschränkten Budgets gingen sie sonst nicht in Restaurants, höchstens einmal in die preiswerten und sehr einfachen lokalen Restaurants. Gegen zehn Uhr verabschiedeten sie sich.
    „Ich danke euch für euren Besuch und natürlich noch einmal für das schöne Geschenk.“
    Ich drückte Piri herzlich und umarmte auch Isa kurz.
    „Wir bedanken uns, dass du uns eingeladen hast“, meinte Piri. „Das Essen war einfach köstlich! Beim nächsten Mal werden wir dich und Modou einladen, dann koch ich mal was Afrikanisches.“
    „Ja, ihr müsst uns unbedingt mal besuchen kommen. Schade, dass dein Mann heute aufgehalten wurde. Wir hätten ihn gern k [en , ihr m&ennengelernt. Aber das können wir ja noch nachholen“, meinte Isa.
    „Kommt gut nach Hause!“
    „Bye, bye!“
    „Ja, bye, bye!“
    Ich schloss die Tür hinter den beiden, dann sank ich langsam, mit dem Rücken an der Tür, zu Boden. Ich hatte den Abend zwar genossen, weil es schön war, sich mit Piri und Isa zu unterhalten und es mich abgelenkt hatte, doch nun fing ich wieder an, mir Gedanken zu machen.
    Ich griff nach meinem Handy, das auf dem kleinen Garderobenschränkchen neben mir lag, und wählte erneut Modous Nummer. Diesmal war eine Verbindung da und ich wartete mit klopfendem Herzen. Mit jeden Tuuut wurde ich nervöser. Ich ließ so lange klingeln, bis eine Computerstimme meldete, dass der gewünschte Gesprächspartner nicht antworten würde, dann erklang das Besetztzeichen.
    „Verdammt!“, fluchte ich leise. „Verdammt! Verdammt!“
    Nach einer Weile erhob ich mich und ging in die Küche, um das Geschirr abzuwaschen. Die Unruhe in meinem Inneren war jedoch mit Arbeit nicht mehr wegzubekommen. Ich konnte mich nicht mehr ablenken. Irgendetwas war hier ganz und gar nicht in Ordnung.
    *
     
    Es war schon fast ein Uhr, als ich endlich hörte, wie jemand die Tür aufschloss und das Appartement betrat. Mein Herz klopfte heftig und mir war regelrecht schlecht vor Aufregung. Ich saß im Wohnzimmer auf der Couch. Mehrfach war ich schon vor Müdigkeit kurz eingenickt, aber die Unruhe ließ mich immer wieder hochfahren. Nun saß ich wie versteinert da und lauschte auf seine Schritte, die sich langsam näherten. Dann erschien er in der Türschwelle, blieb kurz stehen und trat dann ein. Er legte sein Handy und die Autoschlüssel auf den Tisch und setzte sich in einen der Sessel.
    „Wo warst du?“, fragte ich allen Mut zusammennehmend.
    Meine Stimme zitterte und ich fühlte ein unangenehm hohles Gefühl im Bauch, so als hätte ich seit zwei Tagen nichts gegessen.
    „Rumgefahren“, antwortete er lapidar und griff nach der Fernbedienung.
    „Rumgefahren? Du wolltest zum Abendessen um sieben zu Hause sein und jetzt ist es ein Uhr nachts. Hast du vergessen, dass wir heute Gäste hatten?“
    Modou schaltete den Fernseher ein und schaltete durch die Kanäle. „ Du hattest Gäste!“, korrigierte er mich.
    Ich fühlte Ärger und Enttäuschung in mir aufsteigen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Warum tat er so was? Was war aus unserer liebevollen Beziehung geworden? Wo war diese gro& [ar h vszlig;artige Einheit geblieben?
    Eine Weile herrschte Schweigen. Modou hatte einen Kanal gefunden, wo ein Boxkampf gezeigt wurde und machte es sich im Sessel bequem.
    „Du ... du hast doch gesagt, du würdest kommen!“ Ich bezwang mühsam meine Tränen. „Ich

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